Projekttage bei VW

Freitag
13 Nov
2020

Mit einer Gruppe von 18 Auszubildenden der VW Sachsen GmbH, im Alter zwischen 18 und 21 Jahren, setzten wir uns, im Saal des Alten Gasometers im Rahmen der betrieblichen Ausbildung bei Volkswagen Sachsen, mit den Themen Heimat, weltweite Ressourcenverteilung, Flucht, Asyl und Mediennutzung auseinander.

Mit Hilfe verschiedener Methoden, wie dem „Resource Chair“ und dem Lebendigen Buch; ein Geflüchteter erzählte seine Geschichte und beantwortete die Fragen der Anwesenden; wurde den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben die Themenfelder auf andere Art und Weise zu bearbeiten und neue Perspektiven zu erfahren. Außerdem setzten sich die Teilnehmer mit dem Thema Kommunalpolitik auseinander und konnten sich mit Themen beschäftigen, die sie für wichtig erachten. Im Anschluss daran  beschäftigten sie sich mit diesen Themen und ersannen Ideen, wie man diese Probleme lösen kann und somit Veränderungen erreichen kann.

Veranstalter: Alter Gasometer e.V.

Gedenken an die Pogromnacht

Montag
09 Nov
2020

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten deutschlandweit Synagogen, die jüdische Bevölkerung war Verfolgung, Demütigungen und Gewalt ausgesetzt, auch bei uns in Zwickau. Der Betsaal der Jüdischen Gemeinde wurde in Brand gesteckt, der jüdische Friedhof geschändet und Geschäfte verwüstet. Etwa 100 Zwickauer Juden wurden verhaftet und schließlich in das KZ Buchenwald verschleppt.
Die an dem Gebäude am Georgenplatz angebrachte Tafel zeigt den Davidsstern, in hebräischer sowie deutscher Sprache den Satz „DIE ERINNERUNG AN EUCH IST UNS KOSTBAR“ sowie den Text „Von hier aus wurden während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft unschuldige Menschen, vor allem jüdische Bürgerinnen und Bürger, deportiert, in Konzentrationslager verschleppt, ermordet. In diesem Gebäude befand sich von 1935 bis 1950 das Polizeipräsidium.“
Das Koordinierungsbüro des Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region hat am Georgenplatz und am jüdischen Friedhof Blumen niedergelegt.

Gedenken an die Opfer des NSU zum 9. Jahrestag der Selbstenttarnung

Mittwoch
04 Nov
2020

Am 4.11.2011 gab es einen lauten Knall in der Frühlingsstraße in Zwickau. Danach kam ans Licht, was der Nationalsozialistische Untergrund angerichtet hatte. Zehn Menschen verloren ihr Leben und noch viele mehr litten und leiden noch heute darunter. Zum 5. Jahrestag des Bekanntwerdens dieses Verbrechens gestalteten die Sternendekorateure, eine Künstlergruppe, Gedenkbänke und tragen seither zum Erinnern und Gedenken bei.

Zwischen 14 und 17 Uhr standen die Gedenkbänke für die Opfer des NSU am Schumannplatz. Etwa 250 Menschen kamen in den drei Stunden vorbei, legten Blumen nieder, hielten inne und zündeten Kerzen an. Gedenken in Zeiten von Corona.

Fehlen durften natürlich auch nicht die üblichen „Und wann gedenkt ihr den Deutschen?“ Sprüche. Wer ist denn Ihr? Für Gedenken ist jede/r einzelne verantwortlich. Dafür gibt es keine Dienstleistende. Genau wie Gedenken nicht in Herkunft der Opfer unterschieden wird.

Am Abend standen die Bänke dann ab 17.00 Uhr im Stadion des FSV Zwickau zum Heimspiel des FSV Zwickau gegen Türkgücü München in der GGZ Arena mit der Botschaft:

Unvergessen seid Ihr … Ihr, die ihr ein sinnloses, menschenunwürdiges Lebensende fandet. Ihr wart Menschen, die unsere Gesellschaft bereichert haben. Geschändet für eine Ideologie, die von tiefstem Hass auf Andersdenkende, Anderslebende, Andersaussehende, Andersliebende, Andersgläubige geprägt war und ist. Ihr wurdet unschuldig geboren und wurdet unschuldig getötet, beschuldigt und freigesprochen. Einige der wahren Schuldigen aber leben noch unter uns und verschwenden keine Gedanken an Euch. Gelegentlich suchen sie sich neue Opfer – in Halle und Hanau, aber auch in Paris, Nizza und jetzt Wien.

In unserer Verantwortung liegt, dass der Prozess der Aufarbeitung weiter geht. Heute erinnern wir an Eure Geschichte und denken an Euch und Eure Angehörigen. Ihr wart Menschen wie wir!