Der Verein Alter Gasometer öffnet nun doch nicht seinen Kulturbetrieb – Landesregelungen nicht praktikabel
Monday
17 Jan
2022
Am 12. Januar 2022 beschloss der Freistaat Sachsen eine neuerliche Corona Notverordnung, welche auch Öffnungsmöglichkeiten für Kultureinrichtungen ab dem 14. Januar ermöglichen sollte.
Der Verein Alter Gasometer reagierte schnell und aktualisierte auf Grundlage der „Corona Notverordnung“ (in der Lesefassung vom 12. Januar 2022, veröffentlicht am 13. Januar 2022 sowie der „Allgemeinverfügung Hygiene“ in der Gültigkeit bis zum 17. Januar 2022) sein vereinsinternes Hygienekonzept sowie die aktualisierten Bestuhlungspläne für seine Kulturveranstaltungen.
Neben den umfangreichen Hygienestandards, welche der Verein in den letzten fast zwei Jahren, mit Blick auf die Corona-Pandemie, immer wieder fortgeschrieben hat, sollte nun ab dem 15. Januar 2022 „2G+“ als wichtigste Zugangsbedingung gelten. Um Kultur zumindest ansatzweise wieder zu ermöglichen, bereitete der Verein umgehend eine neuerliche Neueröffnung vor.
Heute, zum 17. Januar 2022, aktualisierte nun der Freistaat Sachsen die „Allgemeinverfügung Hygiene“ ein weiteres Mal.
Nunmehr sind Gäste angehalten auch am eigenen Platze eine FFP2-Maske oder eine vergleichbare Atemschutzmaske zu tragen. Trotz einer bereits geltenden 2G+ Regelung, Mindestabständen von 1,50 Meter zwischen den Sitzplätzen, Besucherbegrenzungen, Lüftungsanlagen, Einbahnstraßenregelungen und vielem mehr. Einen Nachweis, dass Kulturhäuser mit strengen Hygienekonzepten, wie Raumluftfilteranlagen, reduzierter Kapazität, etc. einen Infektionsherd darstellen, gibt es nicht.
Das Tragen einer FFP2 Maske erschwert das Atmen. „Von einem Kulturgenuss im Kino, Kabarett oder bei einem Konzert – Veranstaltungen, welche meist zwischen 90 Minuten und 120 Minuten dauern – kann man da nicht mehr sprechen.“, so Mario Zenner, Geschäftsführer des Vereins Alter Gasometer. Arbeitsmediziner empfehlen für FFP2-Maske ohne Ausatemventil sogar nur eine Tragedauer von 75 Minuten und eine Erholungsdauer von 30 Minuten.
Die Kulturbranche ist eine der am intensivsten von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie betroffenen Branchen. Auch der Verein Alter Gasometer musste seinen Kulturbetrieb seit dem ersten Lockdown vor rund 24 Monaten insgesamt 14 Monate geschlossen halten. In den weiteren Monaten fand Kulturarbeit nur unter einer Vielzahl von Auflagen statt. Dies bedeutet vor allem auch: keine Einnahmen aus Kulturveranstaltungen, gastronomischen Angeboten und Vermietungen im sechsstelligen Bereich.
„Mehrfache Lockdowns, kurzfristiges Schließen und zwischenzeitliche Öffnungen demotivieren Kulturanbieter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Gäste. Die Gefahr, dass die Kultur irreparablen Schaden nimmt, wächst zunehmend.“, so Zenner weiter.
Insofern braucht es klare, bundeseinheitliche Regelungen für Veranstaltungen, mit ausreichend zeitlichem Vorlauf und damit einer Perspektive über die nächsten Wochen hinaus. Veranstaltungen, welche bereits unter strengen Hygieneauflagen und zusätzlichen rechtlichen Auflagen wie z.B. mit 2G und Schnelltest (2G+) stattfinden, müssen dann aber ohne Abstandsgebote, Masken und Kapazitätsbeschränkung möglich sein. Die Verlängerung aller Hilfsprogramme bis mindestens Sommer 2022 ist aus heutiger Sicht daher zwingend erforderlich.