Gut besuchtes Schulkino in Gedenken an die Opfer des NSU
Montag
04 Nov.
2024
Am Morgen des 4. Novembers öffnete der Filmpalast Astoria außerplanmäßig seine Türen für ein über viele Jahre bewährtes Format – das Schulkino.
Aufgrund des besonderen Datums (am 4.11.2011 kam es zur sogenannten „Selbstenttarnung“ des NSU) war klar, dass der Film einen deutlichen Bezug zu diesem Thema haben muss. Daher schauten über 130 Schüler*innen den Film „Mitten in Deutschland: NSU. Die Opfer – Vergesst mich nicht“. Dieser Film, von der ARD vor ein paar Jahren produziert, ist Teil eines Dreiteilers. Die anderen beiden Filme beschäftigen sich mit den Täter*innen und den Ermittler*innen.
Idee für das Schulkino im Rahmen der diesjährigen Novembertage war es aber, die Opferperspektive einzunehmen. Der Film erzählt die Geschichte von Semiya Şimşek, der Tochter Enver Şimşeks, dem ersten Opfer des NSU. Er zeigt, dass der Mord aus rassistischen und menschenverachtenden Überzeugungen Familien schwer traumatisiert. Der Kampf Semiyas gegen rassistische Vorurteile der Ermittler*innen, ihre laute Stimme für eine lückenlose Aufklärung und ihre Vorbildfunktion gegen Rechtsterrorismus sind beispiellos. Dies ließ niemanden im Kinosaal kalt. Hochemotional, erschütternd, kaum aushaltbar müssen die Folgen für die Hinterbliebenen (gewesen) sein.
Der Film regt zu Empathie und Mitgefühl für die Hinterbliebenen an und zeigt, wie sich Menschen immer und überall gegen Menschenverachtung einzusetzen können.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Zwickauer Novembertage.
Veranstalter: Alter Gasometer e.V.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Copyright Bilder: Mario Dudacy