Wachsendes Gedenken 1

Wachsendes Gedenken

Die Initiative “Wachsendes Gedenken” wurde vom Bündnis für Demokratie und Toleranz in Zwickau gestartet, da das NSU-Trio dort lange lebte. 2019 wurde ein Baum, der zu Ehren des Floristen Enver Şimşek in Zwickau gepflanzt wurde, entweiht. Ebenso wurde eine als Ersatz gedachte Holzbank kurz darauf beschädigt. Diese Vorfälle führten deutschlandweit zu Empörung und lösten nochmals eine Welle der Solidarität mit den Opfern aus.
Dank des Einsatzes der Zivilgesellschaft, Unterstützung der Stadtverwaltung und Spenden von Unternehmen und Privatpersonen entstand in Zwickau nun ein Gedenkort am Schwanenteich in Zwickau, in der Nähe eines Denkmals für die Opfer des Faschismus.
Schüler aus verschiedenen Schulen der Stadt übernehmen die Patenschaft für die Gedenkbäume. An den Geburtstagen der NSU-Opfer wird mit Kranichen und Blumen ihrer gedacht.
Jährlich am 4. November organisiert die Zwickauer Zivilgesellschaft eine Gedenkfeier für die NSU-Opfer.
Zudem finden regelmäßig Bildungsprojekte und Veranstaltungen, etwa durch die Zwickauer Geschichtswerkstatt und im Rahmen der Novembertage, statt.
Seit 2019 gibt es das Projekt “Wachsendes Gedenken”, bei dem in den Heimatstädten der NSU-Opfer Bäume gepflanzt werden. Diese Veranstaltungen werden eng mit den lokalen Initiativen und Stadtverwaltungen abgestimmt. Bislang konnten in Hamburg, Heilbronn, Nürnberg und Kassel Bäume gepflanzt werden.
Die Terrorgruppe NSU wurde am 4. November 2011 aufgedeckt. Zwischen 2000 und 2007 ermordeten die Rechtsterroristen zehn Menschen aus rassistischen Motiven. Das Trio, ursprünglich aus Jena, lebte jahrelang im Verborgenen in Chemnitz und Zwickau und hatte zahlreiche Unterstützer.