Zwickauer „Projekt 46“ gewinnt 3. Platz und erhält 25.000 € von der Ferry-Porsche-Stiftung
Freitag
30 Jun
2023
Stuttgart. Zwickau „Kultur schafft Teilhabe“ – das haben gemeinnützige Organisationen aus Baden-Württemberg und Sachsen bei der Ferry Porsche Challenge unter Beweis gestellt. Im Porsche Museum Stuttgart hat die Ferry-Porsche-Stiftung besonders kreative und innovative Projekte prämiert, die den Zusammenhalt, soziale und kulturelle Teilhabe stärken und Ausgrenzung entgegenwirken. Über 300 Projekte standen zur Wahl – das Zwickauer „Projekt 46“ gewann in Zusammenarbeit mit dem Alten Gasometer e.V. und dem Stadtmanagement den 3. Platz und damit 25.000€ Preisgeld.
Das „Projekt 46“ existiert seit Februar dieses Jahres in der Hauptstraße 46 in der seit Jahren leerstehenden Ladeneinheit, ehemals „Uta Röder Moden“, und lockte seither über 4.000 Gäste an. Lesungen, Theater, Kino, Workshops, Diskussionsrunden und auch der ein oder andere musikalische Abend, zum Beispiel im Rahmen des „Viele Wege Festivals“ oder der „Feté de la Musique“ beleben die Innenstadt, zeigen das kreative Potential vieler junger Menschen aus Zwickau und setzen dem demographischen Wandel etwas entgegen. Die Zukunft des Projektes über das Jahr hinaus ist allerdings noch ungeklärt. Mitunter kann das Preisgeld helfen.





Zwickauer Zivilgesellschaft im Gespräch mit Vertreter*innen der Katholischen Kirche
Mittwoch
14 Jun
2023
Austausch im Grünen: Bei einem informellen Gespräch kamen an diesem Mittwoch Vertreter*innen der Katholischen Kirche mit aktiven Menschen der Zwickauer Zivilgesellschaft zusammen. Initiiert vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) – der wichtigsten katholischen Laienorganisation – waren Erzbischof Stefan Heße und ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp in den Garten des Alten Gasometers gekommen, um aus erster Hand zu erfahren, welche Erfahrungen Akteur*innen der Region im Kampf gegen Rechtsextremismus machen, welchen Herausforderungen sie sich gegenüber sehen und was sie antreibt Haltung und Courage zu zeigen. Rund 20 Menschen nahmen an dem persönlichen und sehr offenem Austausch teil.
Zuvor war die Delegation u.a. bei Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt zu Gast. Anlass für den Besuch der Stadt war die erstmals in Dresden stattfindende Verleihung des fünften Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Dieser Preis wird durch die Deutsche Bischofskonferenz zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken verliehen.
ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp und Erzbischof Stefan Heße, der zudem Flüchtlingsbeauftragter und Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, nahmen die Preisverleihung am Mittwochabend vor. Insgesamt drei Preisträger wurden für ihre außerordentlichen, vom christlichen Glauben getragenen Projekte geehrt. „Gerade in diesen Wochen merken wir, wie das Asylrecht infrage gestellt wird, wie auch die Rhetorik der AfD immer wieder aufs Neue bei vielen Menschen verfängt, wie wir Wehrhaftigkeit in unserer Demokratie neu lernen und unter Beweis stellen müssen“, sagte Irme Stetter-Karp im Rahmen der Verleihung.
Auch der Erzbischof betonte im Gespräch in Zwickau sowie bei der Preisverleihung die Notwendigkeit, Haltung zu zeigen: „Vor dreißig Jahren erschütterten uns die Bilder von brennenden Asylbewerber-Unterkünften und anderen fremdenfeindlichen Taten in Solingen, Mölln oder Rostock-Lichtenhagen. Das waren nicht die ersten fremdenfeindlichen Taten nach dem Nationalsozialismus, und es waren nicht die letzten. Denken wir nur an Halle und Hanau und die Mordserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU). Jede Tat ist eine zu viel und muss uns Mahnung sein, gegen jede Form des Rassismus aufzustehen!“
Wir bedanken uns für den interessierten Austausch und den Besuch!









Erste Grundschule der Region auf dem Weg ins Courage-Netzwerk
Mittwoch
31 Mai
2023
Die Zwickauer DPFA-Regenbogen-Grundschule „Carl Friedrich Benz“ hat sich als erste Grundschule der Region Westsachsen auf den Weg ins Courage-Netzwerk gemacht. Bei einer Abstimmung im Rahmen eines Projekttages rund um die Themen Courage und Toleranz haben sich 89 Prozent der Schulmitglieder für ein JA entschieden. Wir sagen: Herzlich willkommen! Vier Viertklässler*innen hatten in einem Hortzimmer eigens ein kleines Wahlbüro eingerichtet und mithilfe von großen bunten Legosteinen Wahlkabinen gebaut.
Die Grundschule will den Projekttag und die Abstimmung von nun an jährlich wiederholen, um auch die Erstklässler jedes Jahr aufs Neue im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage mitzunehmen. „Alle Klassen haben gemeinsam überlegt, wie wir uns miteinander verhalten und leben wollen, welche Werte uns wichtig sind. Am Ende des Projekttags stand die Abstimmung und damit die Frage im Raum, wollen wir uns als Schule aktiv gegen Ausgrenzung einsetzen und Courage zeigen? Das Ergebnis zeigt eindeutig: Ja, das wollen wir – in der Schule, aber selbstverständlich auch außerhalb“, sagte Schulleiter Rudolf Bechauf bei der Verkündung des Abstimmungsergebnisses Ende April.
Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler an diesem Projekttag einen Gedenkbaum für Mehmet Kubaşık mit 57 bunten Kranichen geschmückt. Mit dieser Aktion am Schwanenteich in Zwickau soll an die Menschen erinnert werden, die vom sogenannten NSU ermordet wurden – wider das Vergessen fliegen jeweils zum Geburtstag dieser Menschen bunte Papier-Kraniche im Wind.
Nach der Abstimmung ist vor der Titelverleihung: Feierlich aufgenommen ins Netzwerk wird die erste Grundschule der Region Westsachsen voraussichtlich im neuen Schuljahr – gemeinsam mit den anderen DPFA-Schulen auf dem Bildungscampus in der Eckersbacher Salutstraße. Zuvor werden die Oberschule, das Gymnasium und die Fachschule für die Erzieherausbildung ebenfalls noch separat darüber abstimmen, ob sie im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aktiv werden möchten.
Und wie wird man eigentlich Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage? Hier verraten wir es.
In Westsachsen gibt es damit nun 13 Courage-Schulen, davon sieben Gymnasien, vier Oberschulen, eine Berufsschule und eine Grundschule. Sachsenweit sind es mehr als 110 Courage-Schulen.







Theater: Die letzten Tage der Sophie Scholl
Donnerstag
24 Nov
2022
Eine etwas andere Schulveranstaltung im Rahmen der Novembertage – im Mittelpunkt Sophie Scholl! In einer Szenischen Lesung trafen Sophie Scholl un der Gestapo-Ermittler Robert Mohr aufeinander. Gelesen und verkörpert wurden dabei die Original-Verhör-Protokolle von 1943.
Eine junge Frau steht ein für ihre Ideale, in einer Gesellschaft , in der Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist. Zusammen mit ihrem Bruder Hans Scholl und weiteren jungen Menschen gehörte sie der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ in München an. Sophie und Hans Scholl verteilen im Februar 1943 in der Münchner Universität Flugblätter gegen das Nazi-Regime und werden dabei erwischt und verhaftet. Im Wittelsbacher Palais wird die junge Studentin Sophie gefangen gehalten und verhört – von Robert Mohr, Sonderermittler der Gestapo. Ein Katz- und Maus-Spiel beginnt, in dem die beiden um ihre jeweilige Wahrheit ringen.
Regie: Jens Heuwinkel
Veranstalter: Pro Cognita e.V.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.






Jetzt für Fachtag am 30.09. anmelden: Diskriminierung im Kontext Schule
Mittwoch
24 Aug
2022
Ein breites Bündnis lädt für Freitag, 30. September zu einem Fachtag in Zwickau ein. Das Programm unter der Überschrift „Schulen im Aufbruch – diskriminierungskritische Schulen unterstützen und begleiten“ richtet sich an Menschen, die sich im Kontext Schule verorten. Eingeladen sind Lehrer*innen, Schulleitung, Schüler*innen, Schulsozialarbeiter*innen, interessierte Eltern, aber auch außerschulische Akteure wie Beratungsstellen und Bildungsträger.
Worum geht es bei dem Fachtag, den auch der Alte Gasometer als Kooperationspartner unterstützt?
Diskriminierung ist ein zentrales Hindernis für ein gleichberechtigtes und respektvolles Zusammenleben in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Im Kontext Schule gehören Diskriminierungen zu den Alltagserfahrungen von Schüler*innen und deren Eltern:
- Wie kann mit Diskriminierungen auf individueller und struktureller Ebene umgegangen werden?
- Welche Handlungsmöglichkeiten haben Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen?
- Wie können wirkungsvolle Unterstützungsstrukturen aussehen?
Der Fachtag vereint verschiedene Perspektiven und ermöglicht einen Austausch über Diskriminierung in ihren verschiedenen Erscheinungsformen. Darüber hinaus wird Wissen zur Verfügung gestellt, das es ermöglicht, Handlungsstrategien zu entwickeln.
Wann & wo?
Freitag, 30. September 2022, 10-16 Uhr
Westsächsische Hochschule Zwickau
Scheffelstraße 39, 08066 Zwickau
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Initiator*innen freuen sich über eine Anmeldung über dieses Webformular.
Ablauf
Informationen zum Ablauf finden sich hier.
Eine gemeinsame Veranstaltung von:
Bündnis gegen Rassismus, Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V., Kulturbüro Sachsen e.V., Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Support – Beratungsstelle der RAA Sachsen e.V., Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen e.V.
Siebdruck-Späti mit ordentlich Verkehr
Freitag
17 Jun
2022
Siebdruck-Späti mit ordentlich Verkehr Der Zwickauer Neumarkt als ÖPNV-Verkehrsknotenpunkt Zwickaus war am Freitagabend um eine Attraktion reicher. Unser mobiler Späti sorgte für den ein oder anderen argwöhnischen Blick, wie auch dummen Kommentar. Mensch merkt, er ist nicht mehr in der Innenstadt – hier geht es rauer zu! Die etwa 100 Besucher*innen verteilen sich auf den Bordsteinen, lassen sich Shirts in der DIY-Druckbar machen, stöbern durch die ein oder andere Statistik zum Thema Geschlechtsverkehr oder begutachten die Ergebnisse der ÖPNV-Umfrage des Jugendbeirates. Zu jedem Getränk gibt es zudem ein Kondom, was hier für Freude, aber da auch für Verwunderung oder zurückhaltendes Schweigen sorgte. Danke allen Gästen!
Veranstalter: Alter Gasometer e.V.


So funktioniert der Weg ins Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Dienstag
31 Mai
2022
Ihr interessiert euch für das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage? Ihr wollt das Klima an eurer Schule positiv verändern? Eure Schule soll Teil des Courage-Netzwerks werden? Dann seid ihr hier genau richtig! Denn im Alten Gasometer ist Claudia Drescher eure regionale Ansprechpartnerin und Koordinatorin für das bundesweit größte Schulnetzwerk mit rund 3500 Schulen. In Sachsen sind es seit Anfang Mai 102 Schulen im Netzwerk – ganz frisch dabei ist die Zwickauer Humboldtschule!
Und weil es das Netzwerk in Sachsen inzwischen 25 Jahre gibt, wollen wir am 14. Juni 2022 richtig feiern: In Radebeul findet unser diesjähriges Landestreffen statt! Das Programm ist ebenso vielfältig wie die engagierten Menschen im Courage-Netzwerk.
Jede Schule in Sachsen kann eine Courage-Schule werden – egal, ob Oberschule, Gymnasium, Grundschule, Berufsschule oder Förderschule. Es müssen nur bestimmte Voraussetzungen dafür erfüllt sein:
Mindestens 70 % aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten (Schüler_innen, Lehrkräfte, technisches Personal, Sekretariat, Hausmeister_innen, Putzkräfte, usw.) verpflichten sich, künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv zu werden, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage durchzuführen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.
Die Selbstverpflichtungserklärung von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage lautet:
- Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
- Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.
- Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.
In diesem Video erfahrt ihr, welche Schritte ihr gehen müsst, um eine Courage-Schule zu werden:
Toleranz und ungebremste Girlpower – Projekttage Humboldtschule
Donnerstag
12 Mai
2022
Anlässlich der SchulKinoWochen in Sachsen zeigte der Alte Gasometer den Film „Madison“, der den zunehmenden Leistungsdruck in der Schule und Gesellschaft hinterfragt. Es ist nicht möglich und auch nicht nötig immer zu gewinnen. Doch manchmal ist das leichter gesagt, als es andere akzeptieren. Wie lässt sich ein Kompromiss finden? Und wie kann ich meinen Standpunkt vertreten und überzeugend argumentieren? Waren die zwei wesentlichen Fragen, die uns beschäftigten. Während einige den Film langweilig fanden, waren andere Schüler*innen begeistert. Zuzuhören, zu verstehen und zu argumentieren sind Kompetenzen, die wie vieles Übung brauchen. In mehreren Runden wurden die Perspektive gewechselt, manchmal waren Argumente dafür und manchmal dagegen zu finden. Aber immer ging es darum, dem Gegenüber respektvoll zu begegnen, um mehr Facetten des Films zu entdecken. Bei bestem Wetter bot der Garten des Vereinshauses viel Raum zum Austausch.
Veranstalter: Alter Gasometer e.V.



Zwickau feiert buntes 1. Mai-Wochenende und bietet Neonazis keine Bühne
Sonntag
01 Mai
2022
Weit über zweitausend Menschen haben am 1. Mai in Zwickau Gesicht gezeigt und sind für eine weltoffene Stadt eingestanden. An vielen Orten in Zwickaus Zentrum war am Feiertag buntes Treiben angesagt, was letztlich auch dazu führte, dass die Neonazis rund um die rechtsextreme Partei Dritter Weg nicht wie geplant durch die Innenstadt marschieren konnte. Stattessen bestimmten Musik und bunte Farben die Szenerie, wie auch die breit angelegte Kampagne „Es gibt viele Wege schöner zu machen…“, an der sich weit über 100 Vereine, Händler und Unternehmen beteiligten.
Zusätzlich konnten über 5.000 € an Spendengeldern für den guten Zwickau gesammelt werden. Pro teilnehmenden Neonazi sollten fünf Euro an Aussteigerprogramme und Opferberatung gehen. Letztlich kam weitaus mehr Geld zusammen, als es die Teilnehmerzahl an der Neonazi-Demo erfordert hat. Diese belief sich auf etwa 150 Teilnehmende.
Bereits am Vorabend läuteten über 2.000 Menschen rund um den Hauptmarkt unter dem Motto „Tanzt in den Mai!“ den Feiertag ein, organisiert vom Alten Gasometer e. V., der IG Metall und weiteren Akteur*innen der Zwickauer Kulturszene. Highlights waren dabei die Auftritte von Keimzeit und Sebastian Krumbiegel.
Rund um das Wochenende agierte ein breites Bündnis aus Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, Kunst und Kultur, Kirche, Sport und Wirtschaft mit Kundgebungen, Musik, kulturellen Angeboten, Kunstaktionen und einem Mitmach-Fest auf dem Hauptmarkt.
https://vielewege-fuerzwickau.de/



































Plakate für Z! Wir haben FRIEDEN. Wir haben FREIHEIT. Wir haben keine DIKTATUR.
Montag
20 Dez
2021
Bereits im ersten Lockdown starteten wir unser Kampagne #WIR.GEMEINSAM. – für Nachbarschaftshilfe, für Information und Dialog, für Hilfe – digital und vor Ort. Heute, knapp 2 Jahre später stehen wir kaum besser da. Die Kultur liegt brach, manche Schulen und Kitas sind offen, andere zu. Homeoffice wird immer mehr zur Belastung, die Innenstädte sind verwaist, Einzelhandel und Gastro leiden und viele sind erschöpft oder resigniert. Und dabei sterben jeden Tag weitere Menschen. Der eindringliche Appell der Mediziner*innen und Wissenschaftler*innen scheint die Dramatik gar nicht mehr ausdrücken zu können, die unser Gesundheitssystem erdrückt und damit die medizinische Versorgung der Bevölkerung gefährdet. Sachsen ist weltweit als Hotspot berüchtigt, wir fliegen Patient*innen in andere Bundesländer aus, Politiker*innen werden bedroht und die Impfquote in Sachsen ist nach wie vor die niedrigste in ganz Deutschland. Wie konnte es soweit kommen und was können wir tun?
Wir möchten ALLEN MUT MACHEN,
den Kontakt zu Menschen nicht abzubrechen, die sich vom wissenschaftlichen Konsens entfernt haben. Wir alle kennen solche Zerwürfnisse mit der eigentlich coolen Nachbarin, dem langjährigen Freund, dem eigenen Publikum, einer netten Kollegin oder sogar den Eltern oder Geschwistern. Nein es ist nicht aussichtslos und nicht alle sind Gegner*innen oder Verschwörer*innen. Die wichtigste Währung in einer Demokratie ist das Vertrauen. Wo dieses fehlt dürfen wir uns nicht leichtfertig darüber hinwegsetzen oder Unwissen belächeln. Wir müssen Vertrauen neu schaffen.
Wir möchten deshalb auch ALLE MAHNEN,
die sich heute moralisierend und ablehnend über Sachsen oder den Osten äußern. Die Regel ist sehr einfach, wenn so viele Menschen scheinbare Irrwege gehen, ist das Problem nicht mehr individualisierbar, sondern Ausdruck eines strukturellen Defizits. Der Osten bleibt eine erschöpfte Gesellschaft mit Brüchen und noch immer offenen Wunden. Es fehlen die Resilienzen (Anpassungsfähigkeiten) und eine starke Zivilgesellschaft. Dominierend ist noch immer eine Mentalität, die zwischen den Erfahrungen eines desolaten Staatssozialismus der 80er-Jahre und eines eiskalten Neoliberalismus in den 90er-Jahren gefangen scheint. Wie soll daraus Vertrauen erwachsen?
Wir möchten aber auch KLAR AUSSPRECHEN,
dass wir uns nicht länger treiben lassen von Verschwörungstheoretiker*innen und Extremist*innen und allen, die unsere Demokratie und ihre Verantwortungsträger*innen ablehnen, Hass und Hetze verbreiten und sogar offen unsere Politikerinnen und Politiker bedrohen. Wir müssen mit aller Schärfe und Härte dagegen vorgehen und auf klare Worte Taten folgen lassen. Das fördert das Vertrauen in den Rechtsstaat.
Gemeinsam müssen wir VERTRAUEN SCHAFFEN,
denn es geht um mehr als eine Impfung und die Bezwingung der Pandemie. Es geht um unsere Demokratie. Die Kultur kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten, Diskurse anregen, Themen vermitteln und Vergemeinschaftungsräume gestalten.
Deshalb bleibt zuversichtlich und ohne Groll. Vielleicht gelingt es gerade zur Weihnachtszeit das eine oder andere Herz zu öffnen und für Argumente zugänglich zu machen. Am Ende gilt, jeder Mensch will gesehen werden. Lasst uns uns nicht blind füreinander werden.
Deshalb unterstützen wir die Aktion:
Plakate für Z! – #ZwickauGehtAuchAnders
Mit einer wachsenden Plakat-Aktion wollen wir der (eigenen) Sprachlosigkeit etwas entgegensetzen. Lasst uns gemeinsam sichtbar machen, dass Zwickau auch anders geht!
Also einfach Plakatvorlagen ausdrucken + aufhängen wo auch immer ihr eine Möglichkeit dafür seht. Teilt diesen Aufruf, unterstützt diese Aktion oder denkt euch was eigenes aus – aber seid nicht länger still. Bitte! Danke.
Link zu den Plakaten: https://tinyurl.com/zgaa2021
Zum Instagram-Profil von Zwickau geht auch anders geht es hier.
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