Courage-Netzwerk mit Schulbesuchen ins neue Jahr gestartet

Mittwoch
31 Jan
2024

Das neue Jahr ging für die SoR-Regionalkoordination Westsachsen gut los: Im Kalender für Januar standen gleich mehrere Schulbesuche. Das Europäische Gymnasium Waldenburg ist seit fast 20 Jahren Teil des Netzwerks Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SoR-SmC). Im Juni kurz vor Ende des Schuljahres steht das Jubiläum an. Beim Schulbesuch in der zweiten Januarwoche erfuhr Regionalkoordinatorin Claudia Drescher-Kriegsmann, was es alles Neues an der Schule gibt. Gemeinsam mit Schülersprecherin Emily und Schulassistentin Heike Siegemund besprachen wir Ideen für die Ausgestaltung des 20-Jährigen.

Noch mitten im Aufnahmeprozess sind die DPFA-Schulen Zwickau. Auch hier gibt es erfreuliche Neuigkeiten zu vermelden: An der Grundschule im Zwickauer Stadtteil Eckersbach steht nach der erfolgreichen Abstimmung im letzten Mai nun die Titelverleihung ins Haus. Voraussichtlich Ende April 2024 ist es endlich so weit und wir können offiziell die allererste Grundschule in der Region Westsachsen im Courage-Netzwerk begrüßen! „Da freue ich mich jetzt schon drauf. Zumal auch die weiteren drei Schularten unter dem Dach der DPFA in Zwickau ihren Weg ins Netzwerk weiter vorantreiben“, meint Regionalkoordinatorin Claudia. Ein konkreter Termin für die Abstimmung an Oberschule, Gymnasium und Berufsfachschule steht zwar noch nicht fest, aber die ersten Schritte sind gemacht.

Eine weitere Grundschule steht schon in den Startlöchern: Die Thomas-Müntzer-Grundschule in Limbach-Oberfrohna hat im Rahmen eines tollen Projekttages Mitte November 2023 die Abstimmung erfolgreich absolviert und ist damit ebenfalls auf dem Weg ins Netzwerk. Bei ihrem Schulbesuch Mitte Januar erfuhr die Regionalkoordinatorin mehr über den Courage-Tag an der Grundschule im Ortsteil Rußdorf – im Klassenverband bearbeiteten die Schüler*innen Aufgabenstellungen rund um Courage, Stärke und Mut, lernten in Rollenspielen Streitigkeiten zu schlichten und sich bei Vorurteilen und Ausgrenzung zu positionieren. „Praktisch und spielerisch haben wir uns mit dem Thema Zivilcourage beschäftigt und an diesem Projekttag die Abstimmung durchgeführt“, erzählt Schulsozialarbeiterin Nicole Semper. Nun läuft die Suche nach einer Patin oder einem Paten und die Vorbereitung der Titelverleihung.

Eine Woche später besuchte die Regionalkoordination gleich noch eine weitere Schule in Limbach-Oberfrohna für eine Projektvorstellung: Das Freie Evangelische Limbacher Schulzentrum interessiert sich ebenfalls für das Courage-Netzwerk.

Termine für Regional- und Landestreffen stehen fest!

Im Februar und März stehen dann Schulbesuche im Vogtlandkreis im Kalender und die ersten Vorbereitungen für das Regionaltreffen Westsachsen. Der Termin steht bereits: Am Mittwoch, 18. September kommen wir wieder im Alten Gasometer zusammen. Also schon mal den Termin fett im Kalender markieren und auch den 14. Juni 2024 freihalten! Dann steht das Landestreffen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage an. Dieses Mal sehen wir uns im Dresdner Hygienemuseum.

Ihr wollt mehr über das Courage-Netzwerk erfahren? Dann schaut gern mal HIER vorbei.

KEIN BOCK AUF NAZIS mit LOIKAEMIE, THE MOVEMENT, BUBONIX, PESTPOCKEN & THE RUNNINGS

Samstag
27 Jan
2024

Nach dem u.a. 100 Kilo Herz im vergangenen Jahr schon gut vorgelegt hatten, war das zweite KEIN BOCK AUF NAZIS Konzert im Alten Gasometer Zwickau schon Wochen zuvor ausverkauft gewesen. Kein Wunder, denn neben der guten Erinnerung an das letzte Jahr, konnten wir mit LOIKAEMIE einen außergewöhnlichen Headliner präsentieren.

Doch damit nicht genug, denn bereits mit der ersten Band, THE RUNNINGS aus Leipzig, kam Bewegung in den Saal. Und die hörte bis zum letzten Ton des Konzertes auch nicht wieder auf. Das Publikum bewies Kondition, denn die 5 Bands spielten allesamt lange Sets und Headliner LOIKAEMIE legte mit 90 Minuten noch einen drauf! Doch zunächst sorgten als zweite Band des Abends die PESTPOCKEN für die Definition eines Punkkonzerts. Es war absolut nichts zu vermissen. Nach diesem Abriss ging es nach kurzer Umbaupause auch schon mit BUBONIX weiter, die etwas härtere Klänge anschlugen. Gefolgt von THE MOVEMENT, welche im Anzug die Bühne betraten und so erstmal völlig aus Reihe fielen. Musikalisch passte es aber perfekt, denn sie lockerten die Stimmung als vorletzte Band nochmal auf und ließen die Leute ordentlich feiern. Doch dann gab es kein Halten mehr, denn LOIKAEMIE holten das letzte bisschen Kondition aus der pogenden Masse, die wie ein Ozean im Saal hin und her schwappte. Textsicher wurden die Songs mitgesungen und an politischen Statements herrschte kein Mangel.

Mit diesem Abend wurde wieder mal ein starkes Zeichen gesetzt und der Andrang zeigt: Zwickau hat KEIN BOCK AUF NAZIS!

Veranstalter: Alter Gasometer e.V.

Fotos: Alter Gasometer e.V. | Ben Ulke 

Novembertage 2023: Erinnern, Gedenken und Zusammenkommen in Zwickau

Montag
16 Okt
2023

Novembertage 2023: Erinnern, Gedenken und Zusammenkommen in Zwickau 165

Rund um den schicksalhaften und geschichtsträchtigen Monat November blicken wir zurück in die Historie unseres Landes und der Stadt Zwickau. Reichspogromnacht, friedliche Revolution und die (Selbst-) Enttarnung des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sind Ereignisse, mit denen wir uns auseinandersetzen wollen und müssen.

Oder anders ausgedrückt: Nationalsozialismus und Menschenfeindlichkeit damals wie heute, DDR-Unrecht, aber auch der Mut der Menschen, sich dagegen aufzulehnen für Werte, die für nachfolgende Generationen inzwischen selbstverständlich sind oder es sein sollten. Wir wollen daher vom 19. Oktober bis 1. Dezember 2023 bei mehr als 30 Veranstaltungen nicht nur in die Vergangenheit schauen, sondern auch das Leben in Gegenwart und Zukunft gestalten.

Das vollständige Programm der Novembertage 2023 gibt es in der Programmübersicht und HIER: Programm – NOVEMBERTAGE 2023

Die Novembertage 2023 bieten erneut eine Vielzahl von Formaten: Ausstellungen, Konzerte, Diskussionsrunden, Schulkino oder Lesungen, überall geht es darum, miteinander ins Gespräch zu kommen, zu lernen und Dinge für die Zukunft mitzunehmen. In Zusammenarbeit mit dem Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region, der Stadtverwaltung Zwickau sowie vielfältigen Partnern der Stadtgesellschaft spannen die Novembertage 2023 den Bogen von einem antirassistischen Fußballturnier für Kinder und Jugendliche, über Konzerte von Pöbel MC und ZSK bis hin zu einer Lesung mit Hendrik Bolz aus seinem Buch „Die Nullerjahre“. Mit Dr. Martin Böttger, engagierter Zwickauer Kommunalpolitiker und ehemaliger Leiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz, blicken wir zurück auf ein bewegtes Leben.

Die Novembertage 2023 beginnen am 19. Oktober mit einem Vortrag zum NSU-Komplex im Projekt 46 und der Frage, warum es in diesem Jahr am 4. November, dem Jahrestag des Auffliegens der rechtsextremen Terrorzelle, eine Demonstration im erzgebirgischen Johanngeorgenstadt geben wird. Die Ausstellung Damit solche Taten aufhören“ im Projekt 46 macht die Stimmen von Betroffenen des NSU-Terrors ab 26. Oktober hör- und sichtbar.

Der Bürger*innendialog zum NSU-Komplex wird im Rahmen der diesjährigen Novembertage fortgeführt. Gemeinsam wollen wir am 15. November schauen, was seit letztem Jahr in Zwickau geschah und wie der aktuelle Stand rund um ein Dokumentationszentrum auf Landesebene ist. Auch der Thementag „If the kids are united against racism“ des Vereins Roter Baum e.V. steht in diesem Jahr im Zeichen der Aufarbeitung des rechten NSU-Terrors – jetzt an mehreren Tagen vom 28. Oktober bis 4. November mit Soccer-Turnier, Konzert und Diskussion der Machbarkeitsstudie des RAA Sachsen e.V.

Das Gedenken an geschichtsträchtigen Orten der Stadt Zwickau wird ebenfalls nicht fehlen: Am 4. November ist eine Gedenkveranstaltung an den Gedenkbäumen am Schwanenteich geplant, organisiert von Akteuren der Zwickauer Zivilgesellschaft. Am Marienplatz ist in der Zeit von 11 bis 16 Uhr unter der Überschrift „The Arriver – Diese Stadt ist nicht… Teil II“ eine Kunstperformance geplant. Am Abend dieses Tages liest das Theater Plauen-Zwickau „Gegen das Schweigen“ an – mit einer musikalischen Lesung nach Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek werden Theatermacher*innen im Gewandhaus Zwickau der Sprachlosigkeit zur Rede verhelfen.

Auch an die Pogromnacht am 9. November 1938 wird selbstverständlich erinnert: Mit einer Kranzniederlegung auf dem Jüdischen Friedhof und am Georgenplatz, an dem sich einst das Polizeipräsidium befand. Im Anschluss putzen engagierte Bürgerinnen und Bürger die Stolpersteine auf Zwickaus Straßen.

Bei einem Schulkino am 15. November im Astoria Filmpalast nähern wir uns dem Leben jüdischer Menschen im Ausnahmezustand während der Zeit des Nationalsozialismus: „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“ erzählt eindrücklich, wie sich junge Jüdinnen und Juden trotz der ständigen Gefahr für Leib und Leben organisierten. Dieser Film zeigt, dass es auch im größten Terror Menschen gibt, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen und sich gegen Totalitarismus und Diktatur wehren. Auch das Mondstaubtheater Zwickau beschäftigt sich in einem Theaterstück der etwas anderen Art mit diesem Thema – und gedenkt dafür am 26. November in „Jubiläum – eine Geisterstunde“ der Jubiläen der Liebe und des Hasses.

Bei einer Lesung in der Fußballfan-Kneipe „Alois“ am Neumarkt begeben wir uns am 7. November gemeinsam mit der Schauspielerin Elisa Ueberschär – von 2013 bis 2015 Ensemblemitglied des Theaters Plauen-Zwickau – auf Spurensuche: Wie viel „DDR-Mentalität“ steckt eigentlich heute noch in der Wendegeneration? Sie verknüpft die Worte der DDR-Autorin Brigitte Reimann und deren unvollendeten Roman „Franziska Linkerhand“ mit persönlichen Gedanken und schlägt so die Brücke ins Heute.

Zudem beteiligt sich das Theater Plauen-Zwickau mit zwei Vorstellungen: Nach dem Roman „Über Menschen“ von Juli Zeh wird das Publikum in ein kleines brandenburgisches Dorf entführt, in dem nichts so ist wie es auf den ersten Blick scheint – am allerwenigsten der Dorf-Nazi. Erstmals ist auch das Robert-Schumann-Haus Zwickau mit einer Veranstaltung bei den Novembertagen dabei. In Gedenken an zwei hingerichtete Revolutionäre des Jahres 1848 spielt Thomas Synofzik bei einem Mittagskonzert am 9. November Werke von Alfred Julius Becher, dazu werden Auszüge aus Briefen Robert Blums gelesen.

Zeitzeugengespräche, Diskussionsrunden zum Ukraine-Krieg oder zum aktuellen Demonstrationsgeschehen sowie ein Workshop der Volkshochschule Zwickau, in dem man lernt mit Stammtischparolen umzugehen, ergänzen das diesjährige Programm der Novembertage. Neben Veranstaltungen in der Stadt Zwickau stehen auch Veranstaltungen in Lichtenstein und Werdau auf dem Programm.

Ihren Abschluss finden die Novembertage 2023 am 1. Dezember mit einem Konzert von ZSK im Alten Gasometer.

Zwickauer „Projekt 46“ gewinnt 3. Platz und erhält 25.000 € von der Ferry-Porsche-Stiftung

Freitag
30 Jun
2023

Stuttgart. Zwickau „Kultur schafft Teilhabe“ – das haben gemeinnützige Organisationen aus Baden-Württemberg und Sachsen bei der Ferry Porsche Challenge unter Beweis gestellt. Im Porsche Museum Stuttgart hat die Ferry-Porsche-Stiftung besonders kreative und innovative Projekte prämiert, die den Zusammenhalt, soziale und kulturelle Teilhabe stärken und Ausgrenzung entgegenwirken. Über 300 Projekte standen zur Wahl – das Zwickauer „Projekt 46“ gewann in Zusammenarbeit mit dem Alten Gasometer e.V. und dem Stadtmanagement den 3. Platz und damit 25.000€ Preisgeld.

Das „Projekt 46“ existiert seit Februar dieses Jahres in der Hauptstraße 46 in der seit Jahren leerstehenden Ladeneinheit, ehemals „Uta Röder Moden“, und lockte seither über 4.000 Gäste an. Lesungen, Theater, Kino, Workshops, Diskussionsrunden und auch der ein oder andere musikalische Abend, zum Beispiel im Rahmen des „Viele Wege Festivals“ oder der „Feté de la Musique“ beleben die Innenstadt, zeigen das kreative Potential vieler junger Menschen aus Zwickau und setzen dem demographischen Wandel etwas entgegen. Die Zukunft des Projektes über das Jahr hinaus ist allerdings noch ungeklärt. Mitunter kann das Preisgeld helfen.

Zwickauer Zivilgesellschaft im Gespräch mit Vertreter*innen der Katholischen Kirche

Mittwoch
14 Jun
2023

Austausch im Grünen: Bei einem informellen Gespräch kamen an diesem Mittwoch Vertreter*innen der Katholischen Kirche mit aktiven Menschen der Zwickauer Zivilgesellschaft zusammen. Initiiert vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) – der wichtigsten katholischen Laienorganisation – waren Erzbischof Stefan Heße und ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp in den Garten des Alten Gasometers gekommen, um aus erster Hand zu erfahren, welche Erfahrungen Akteur*innen der Region im Kampf gegen Rechtsextremismus machen, welchen Herausforderungen sie sich gegenüber sehen und was sie antreibt Haltung und Courage zu zeigen. Rund 20 Menschen nahmen an dem persönlichen und sehr offenem Austausch teil.

Zuvor war die Delegation u.a. bei Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt zu Gast. Anlass für den Besuch der Stadt war die erstmals in Dresden stattfindende Verleihung des fünften Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Dieser Preis wird durch die Deutsche Bischofskonferenz zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken verliehen.

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp und Erzbischof Stefan Heße, der zudem Flüchtlingsbeauftragter und Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, nahmen die Preisverleihung am Mittwochabend vor. Insgesamt drei Preisträger wurden für ihre außerordentlichen, vom christlichen Glauben getragenen Projekte geehrt. „Gerade in diesen Wochen merken wir, wie das Asylrecht infrage gestellt wird, wie auch die Rhetorik der AfD immer wieder aufs Neue bei vielen Menschen verfängt, wie wir Wehrhaftigkeit in unserer Demokratie neu lernen und unter Beweis stellen müssen“, sagte Irme Stetter-Karp im Rahmen der Verleihung.

Auch der Erzbischof betonte im Gespräch in Zwickau sowie bei der Preisverleihung die Notwendigkeit, Haltung zu zeigen: „Vor dreißig Jahren erschütterten uns die Bilder von brennenden Asylbewerber-Unterkünften und anderen fremdenfeindlichen Taten in Solingen, Mölln oder Rostock-Lichtenhagen. Das waren nicht die ersten fremdenfeindlichen Taten nach dem Nationalsozialismus, und es waren nicht die letzten. Denken wir nur an Halle und Hanau und die Mordserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU). Jede Tat ist eine zu viel und muss uns Mahnung sein, gegen jede Form des Rassismus aufzustehen!“

Wir bedanken uns für den interessierten Austausch und den Besuch!

Erste Grundschule der Region auf dem Weg ins Courage-Netzwerk

Mittwoch
31 Mai
2023

Die Zwickauer DPFA-Regenbogen-Grundschule „Carl Friedrich Benz“ hat sich als erste Grundschule der Region Westsachsen auf den Weg ins Courage-Netzwerk gemacht. Bei einer Abstimmung im Rahmen eines Projekttages rund um die Themen Courage und Toleranz haben sich 89 Prozent der Schulmitglieder für ein JA entschieden. Wir sagen: Herzlich willkommen! Vier Viertklässler*innen hatten in einem Hortzimmer eigens ein kleines Wahlbüro eingerichtet und mithilfe von großen bunten Legosteinen Wahlkabinen gebaut.

Die Grundschule will den Projekttag und die Abstimmung von nun an jährlich wiederholen, um auch die Erstklässler jedes Jahr aufs Neue im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage mitzunehmen. „Alle Klassen haben gemeinsam überlegt, wie wir uns miteinander verhalten und leben wollen, welche Werte uns wichtig sind. Am Ende des Projekttags stand die Abstimmung und damit die Frage im Raum, wollen wir uns als Schule aktiv gegen Ausgrenzung einsetzen und Courage zeigen? Das Ergebnis zeigt eindeutig: Ja, das wollen wir – in der Schule, aber selbstverständlich auch außerhalb“, sagte Schulleiter Rudolf Bechauf bei der Verkündung des Abstimmungsergebnisses Ende April.

Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler an diesem Projekttag einen Gedenkbaum für Mehmet Kubaşık mit 57 bunten Kranichen geschmückt. Mit dieser Aktion am Schwanenteich in Zwickau soll an die Menschen erinnert werden, die vom sogenannten NSU ermordet wurden – wider das Vergessen fliegen jeweils zum Geburtstag dieser Menschen bunte Papier-Kraniche im Wind.

Nach der Abstimmung ist vor der Titelverleihung: Feierlich aufgenommen ins Netzwerk wird die erste Grundschule der Region Westsachsen voraussichtlich im neuen Schuljahr – gemeinsam mit den anderen DPFA-Schulen auf dem Bildungscampus in der Eckersbacher Salutstraße. Zuvor werden die Oberschule, das Gymnasium und die Fachschule für die Erzieherausbildung ebenfalls noch separat darüber abstimmen, ob sie im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aktiv werden möchten.

Und wie wird man eigentlich Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage? Hier verraten wir es.

In Westsachsen gibt es damit nun 13 Courage-Schulen, davon sieben Gymnasien, vier Oberschulen, eine Berufsschule und eine Grundschule. Sachsenweit sind es mehr als 110 Courage-Schulen.

Theater: Die letzten Tage der Sophie Scholl

Donnerstag
24 Nov
2022

Eine etwas andere Schulveranstaltung im Rahmen der Novembertage – im Mittelpunkt Sophie Scholl! In einer Szenischen Lesung trafen Sophie Scholl un der Gestapo-Ermittler Robert Mohr aufeinander. Gelesen und verkörpert wurden dabei die Original-Verhör-Protokolle von 1943.

Eine junge Frau steht ein für ihre Ideale, in einer Gesellschaft , in der Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist. Zusammen mit ihrem Bruder Hans Scholl und weiteren jungen Menschen gehörte sie der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ in München an. Sophie und Hans Scholl verteilen im Februar 1943 in der Münchner Universität Flugblätter gegen das Nazi-Regime und werden dabei erwischt und verhaftet. Im Wittelsbacher Palais wird die junge Studentin Sophie gefangen gehalten und verhört – von Robert Mohr, Sonderermittler der Gestapo. Ein Katz- und Maus-Spiel beginnt, in dem die beiden um ihre jeweilige Wahrheit ringen.

Regie: Jens Heuwinkel
Veranstalter: Pro Cognita e.V.

Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Jetzt für Fachtag am 30.09. anmelden: Diskriminierung im Kontext Schule

Mittwoch
24 Aug
2022

Ein breites Bündnis lädt für Freitag, 30. September zu einem Fachtag in Zwickau ein. Das Programm unter der Überschrift „Schulen im Aufbruch – diskriminierungskritische Schulen unterstützen und begleiten“ richtet sich an Menschen, die sich im Kontext Schule verorten. Eingeladen sind Lehrer*innen, Schulleitung, Schüler*innen, Schulsozialarbeiter*innen, interessierte Eltern, aber auch außerschulische Akteure wie Beratungsstellen und Bildungsträger.

Worum geht es bei dem Fachtag, den auch der Alte Gasometer als Kooperationspartner unterstützt?

Diskriminierung ist ein zentrales Hindernis für ein gleichberechtigtes und respektvolles Zusammenleben in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Im Kontext Schule gehören Diskriminierungen zu den Alltagserfahrungen von Schüler*innen und deren Eltern:

  • Wie kann mit Diskriminierungen auf individueller und struktureller Ebene umgegangen werden?
  • Welche Handlungsmöglichkeiten haben Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen?
  • Wie können wirkungsvolle Unterstützungsstrukturen aussehen?

Der Fachtag vereint verschiedene Perspektiven und ermöglicht einen Austausch über Diskriminierung in ihren verschiedenen Erscheinungsformen. Darüber hinaus wird Wissen zur Verfügung gestellt, das es ermöglicht, Handlungsstrategien zu entwickeln.

Wann & wo?

Freitag, 30. September 2022, 10-16 Uhr

Westsächsische Hochschule Zwickau
Scheffelstraße 39, 08066 Zwickau

Anmeldung

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Initiator*innen freuen sich über eine Anmeldung über dieses Webformular.

Ablauf

Informationen zum Ablauf finden sich hier.

Eine gemeinsame Veranstaltung von:

Bündnis gegen Rassismus, Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V., Kulturbüro Sachsen e.V., Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Support – Beratungsstelle der RAA Sachsen e.V., Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen e.V.

Fachtag Zwickau_30.09.2022_Schulen im Aufbruch

Siebdruck-Späti mit ordentlich Verkehr

Freitag
17 Jun
2022

Siebdruck-Späti mit ordentlich Verkehr Der Zwickauer Neumarkt als ÖPNV-Verkehrsknotenpunkt Zwickaus war am Freitagabend um eine Attraktion reicher. Unser mobiler Späti sorgte für den ein oder anderen argwöhnischen Blick, wie auch dummen Kommentar. Mensch merkt, er ist nicht mehr in der Innenstadt – hier geht es rauer zu! Die etwa 100 Besucher*innen verteilen sich auf den Bordsteinen, lassen sich Shirts in der DIY-Druckbar machen, stöbern durch die ein oder andere Statistik zum Thema Geschlechtsverkehr oder begutachten die Ergebnisse der ÖPNV-Umfrage des Jugendbeirates. Zu jedem Getränk gibt es zudem ein Kondom, was hier für Freude, aber da auch für Verwunderung oder zurückhaltendes Schweigen sorgte. Danke allen Gästen!

Veranstalter: Alter Gasometer e.V.

So funktioniert der Weg ins Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Dienstag
31 Mai
2022

Ihr interessiert euch für das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage? Ihr wollt das Klima an eurer Schule positiv verändern? Eure Schule soll Teil des Courage-Netzwerks werden? Dann seid ihr hier genau richtig! Denn im Alten Gasometer ist Claudia Drescher eure regionale Ansprechpartnerin und Koordinatorin für das bundesweit größte Schulnetzwerk mit rund 3500 Schulen. In Sachsen sind es seit Anfang Mai 102 Schulen im Netzwerk – ganz frisch dabei ist die Zwickauer Humboldtschule!

Und weil es das Netzwerk in Sachsen inzwischen 25 Jahre gibt, wollen wir am 14. Juni 2022 richtig feiern: In Radebeul findet unser diesjähriges Landestreffen statt! Das Programm ist ebenso vielfältig wie die engagierten Menschen im Courage-Netzwerk.

Jede Schule in Sachsen kann eine Courage-Schule werden – egal, ob Oberschule, Gymnasium, Grundschule, Berufsschule oder Förderschule. Es müssen nur bestimmte Voraussetzungen dafür erfüllt sein:

Mindestens 70 % aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten (Schüler_innen, Lehrkräfte, technisches Personal, Sekretariat, Hausmeister_innen, Putzkräfte, usw.) verpflichten sich, künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv zu werden, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage durchzuführen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Die Selbstverpflichtungserklärung von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage lautet:

  • Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
  • Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.
  • Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.

In diesem Video erfahrt ihr, welche Schritte ihr gehen müsst, um eine Courage-Schule zu werden: