Lehrerfortbildung „Extremismus damals und heute – Was wir aus der Geschichte der DDR lernen“  

Mittwoch
10 Mrz
2021

In Kooperation mit der Stiftung Hohenschönhausen und dem LASUB Sachsen fand die Zoom-Konferenz „Extremismus damals und heute – Was wir aus der Geschichte der DDR lernen“  für Lehrer*innen aus Sachsen statt.

Die Berliner Historikerin und Leiterin der pädagogischen Abteilung/Radikalisierungsprävention der Stiftung Hohenschönhausen, Anette Detering, führte die teilnehmenden 18 Lehrer*innen auf einen siebenstündigen Kurs durch die Geschichte des linken Extremismus und dem Weltbild deren Akteure.

Im weiteren Verlauf wurden folgende Themen behandelt:

  • Extremismus vs. Demokratie
  • Die DDR und die Geschichte des Extremismus
  • Die DDR und die Auseinandersetzung mit Extremismus heute

Mit Schriften von Hans Popper und Hanna Arendt wurde der Extremismusbegriff weiter vertiefend behandelt. Auch wurden aktuelle Aussagen Jugendlicher von heute, mit dem Blick auf die DDR und dem System eines totalitären Staates, mit den Zielen eines Lehrplanes verglichen.

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. | Stiftung Hohenschönhausen | LASUB Sachsen

Bildungsfahrt: Gedenkstätte des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau

Mittwoch
14 Nov
2018

Am Mittwoch, dem 14.11.2018, veranstalteten wir einen Projekttag zur schulischen Bildung mit Schülern der 10. Klassen der Fucikschule Zwickau. Wir fuhren in die Gedenkstätte des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau.

In diesem Haus befand sich
der einzige Geschlossene Jugendwerkhof der DDR, eine Disziplinierungsanstalt
der Jugendhilfe, die direkt dem Ministerium für Volksbildung und damit Margot
Honecker unterstand. Während seines Bestehens vom 1. Mai 1964 bis zum 11.
November 1989 wurden über 4.000 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren
zur „Anbahnung eines Umerziehungsprozesses“ eingewiesen, die in anderen
staatlichen Erziehungseinrichtungen negativ aufgefallen waren. Doch hatten sie
weder Straftaten begangen noch gab es eine richterliche Anordnung für die
Einweisung. Eiserne Disziplin und paramilitärischer Drill sollten eine
Veränderung ihres Verhaltens bewirken, vor allem die Bereitschaft, sich den
„sozialistischen Lebensnormen“ unterzuordnen. (Auszug aus der Homepage)
www.jugendwerkhof-torgau.de

Die dortige Bildungsreferentin
führte mit einem Vortrag in die Geschichte des Geschlossenen Jugendwerkshofs
ein und wir sahen die Dokumentation „Schlimmer als Knast“. Eine anschließende
Begleitung durch die Dauerausstellung wurde mit einer Besichtigung des einzigen
erhalten gebliebenen authentischen Ortes, den Dunkelzellen im Keller des
inzwischen als Wohnhaus umgebauten Gebäudekomplexes, beendet. Im Anschluss
erarbeitete die Bildungsreferentin mit den Schülern Fragen für das folgende
Zeitzeugengespräch, zu dem ein ehemaliger Insasse des Jugendwerkhofs zur
Verfügung stand. Die Ausführungen in Worte zu fassen, ist kaum möglich. Wir
sind dankbar für den Mut zur Aufarbeitung durch Betroffene und ziehen den Hut
davor. Ein Thema welches in Zukunft noch stärker behandelt werden sollte, da
viel zu wenig über das perfide Umerziehungssystem der DDR für Kinder und
Jugendliche bekannt ist.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Novembertage.

www.zwickauer-demokratie-buendnis.de

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. und Gedenkstätte Geschlossener
Jugendwerkhof Torgau