Teilnahmerekord beim Regionaltreffen Schule mit Courage

Mittwoch
25 Sep
2024

Jetzt erst recht! Die Wahlergebnisse zeigen einen dramatischen Rechtsruck unter jungen Menschen – 30 Prozent der Erstwähler*innen machten in Sachsen ihr Kreuz bei der AfD. Doch diese Entwicklung hat auch eine Kehrseite, die derzeit weniger im Rampenlicht steht: Junge Menschen, die gerade jetzt etwas entgegensetzen wollen. Das zeigt der Teilnahmerekord beim diesjährigen Regionaltreffen Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Seitdem der Verein Alter Gasometer e.V. das Projekt vor fünf Jahren übernommen hat, haben sich noch nie so viele Schüler*innen und Lehrkräfte bzw. Schulsozialarbeitende angemeldet wie in diesem Jahr. Rund 90 Teilnehmende von elf Schulen aus den Landkreisen Zwickau und Vogtland kamen am vergangenen Mittwoch im Gasometer zum Vernetzen, Diskutieren und Austauschen zusammen.

„Das große Interesse zeigt, wie wichtig es gerade jetzt ist, gesellschaftspolitisch interessierten Schülerinnen und Schülern den Rücken zu stärken, sich weiterhin aktiv für eine demokratische Schulkultur einzubringen. Es war ein gelungenes Vernetzungstreffen mit vielen spannenden Einblicken und viel positivem Feedback. Offensichtlich gelingt es uns als Schulnetzwerk Themen aufzugreifen, die den Kindern und Jugendlichen unter den Nägeln brennen, genauso aber auch ihren Lehrerinnen und Lehrern“, sagt Claudia Drescher-Kriegsmann, Regionalkoordinatorin Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Dem bundesweit größten Schulnetzwerk mit über 4500 Schulen in ganz Deutschland gehören in Sachsen inzwischen 130 Schulen an, davon aktuell 14 in Westsachsen. Zu Schuljahresbeginn wurde die zweite Grundschule der Region aufgenommen. Die Grundschule Thomas Müntzer in Limbach-Oberfrohna war mit Schüler*innen der 3. und 4. Klasse bei einem Workshop mit dem Puppentheater Zwickau dabei. In den drei Stunden ging es ums Mutig sein und ums Miteinander – am Ende standen die Grundschulkinder sogar auf der Bühne des Alten Gasometers und zeigten voller Mut kleine Spielszenen, die sie sich selbst erarbeitet hatten.

In zwei weiteren Workshops, die komplett ausgebucht waren, ging es um das Thema Rechtsextremismus im digitalen Raum – um Zivilcourage und Gegenrede in den Sozialen Medien sowie um rechte Codes und Radikalisierung im Gaming-Kontext. „Das war mir bisher gar nicht so bewusst, da ich selbst wenig mit Computerspielen zu tun habe. Umso wichtiger ist dieser Einblick für mich als Lehrerin“, sagte eine Teilnehmerin des Workshops „Game Over für rechtsextremen Hass“, der über den Kooperationspartner Violence Prevention Network angeboten wurde. Das Projekt hat eine E-Learning-Plattform entwickelt, auf der sich Lehrkräfte selbstständig mit dem Themenfeld beschäftigen können.

Unter der Überschrift „Born this way“ ging es in einem weiteren Workshop um Queer-Empowerment und Handlungsstrategien. „Mit diesen Vernetzungstreffen wollen wir jungen Engagierten sowie Lehrkräften Mut machen, weiter Haltung zu zeigen und der Banalisierung und Normalisierung rechtspopulistischer und extrem rechter Einstellungen im Schulalltag zu widersprechen“, so die Regionalkoordinatorin.

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wird unterstützt und gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Die Regionalkoordinationen Dresden, Leipzig und Chemnitz werden von der Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. getragen, die Regionalkoordination Ostsachsen durch die RAA Sachsen und die Regionalkoordination Westsachsen durch den Verein Alter Gasometer e.V.

Alles Wissenswerte zum Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und eine kurze Video-Anleitung, wie ihr in 10 Schritten Courage-Schule werden könnt, gibt es hier.

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. Regionalkoordination Westsachsen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Jetzt erst recht: Mit Mut und Haltung gegen rechte Tendenzen in Schulen

Mittwoch
11 Sep
2024

30 Prozent der Erstwählerinnen und -wähler in Sachsen wählten AfD, in Thüringen waren es sogar 37 Prozent. „Das ist der dramatischste Rechtsruck unter jungen Menschen, den die Bundesrepublik seit 1949 innerhalb einer Wahlperiode jemals erlebt hat“, kommentierte Sanem Kleff, Direktorin der Bundeskoordination von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, die Ergebnisse der Landtagswahlen in der vergangenen Woche.

Wie sich die Banalisierung und Normalisierung rechtspopulistischer und extrem rechter Einstellungen ganz konkret im Schulalltag anfühlt, wie sich der Ton auf dem Schulhof verschärft, wie Seitenscheitel und rechter Lifestyle wieder tragbar werden, das erleben auch Schülerinnen und Schüler in der Region Zwickau. Beim regionalen Vernetzungstreffen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage am Mittwoch, 18. September 2024 in den Räumen des Alter Gasometer e.V. soll es darum gehen, demokratisch engagierten jungen Menschen den Rücken zu stärken.

„Demokratiebildung ist zentraler Bestandteil des staatlichen Bildungsauftrags an Schule, das gilt auch für Sachsen – doch im Schulalltag zwischen Lehrermangel, Unterrichtsausfall und einem übervollen Lehrplan spielt die Vermittlung demokratischer Grundwerte an Schule leider oft nur eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig findet über soziale Netzwerke zunehmend massiv eine rechte bis extrem rechte Sozialisierung statt, werden in Klassenchats und auf Schultoiletten Hakenkreuze wieder salonfähig. Aber es gibt wie schon in den Baseballschlägerjahren der 90er und 2000er Jahre eben auch junge Menschen, die gegen Widerstände für die Demokratie einstehen und Haltung zeigen. Ihnen wollen wir mit diesem Vernetzungstreffen von Courage-Schulen und am Netzwerk interessierten Schulen Mut machen, gerade jetzt nicht aufzugeben“, sagt Organisatorin Claudia Drescher-Kriegsmann als zuständige Regionalkoordinatorin für das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in Westsachsen (Landkreis Zwickau und Vogtlandkreis).

Vernetzungstreffen von Courage-Schulen in Zwickau

Gemeinsam mit dem Puppentheater Zwickau wird deshalb die Mutmach-Maschine angeworfen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie sich Hass im Netz entgegenstellen können. Speziell für Grundschulkinder gibt es einen interaktiven Mitmach-Mut-Workshop, denn das Gegeneinander und Mechanismen der Ungleichwertigkeit fangen nicht erst in weiterführenden Schulen an. Für Lehrkräfte steht das Thema „Rechtsextremismus im Gaming“ und eine anschließende Austauschrunde zu rechten Tendenzen an Schule auf dem Programm.

Das Vernetzungstreffen richtet sich in erster Linie an interessierte Schülerinnen und Schüler, die sich in ihren Schulen aktiv im Rahmen des Courage-Netzwerks einbringen oder zukünftig einbringen möchten, aber auch an engagierte Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeitende.

HIER geht’s zum Programm und zur Auswahl der Workshops:

SoR_Zwickau_Regionaltreffen_2024_FINAL

Das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist mit mehr als 4500 Schulen das bundesweit größte Schulnetzwerk. In Sachsen sind aktuell 130 Schulen Mitglied im Netzwerk, 14 davon in Westsachsen. In diesem Jahr wurden zwei Grundschulen (Zwickau und Limbach-Oberfrohna) neu aufgenommen.

Projekttag „In welcher Gesellschaft wollt ihr leben“ KKG Zwickau

Dienstag
10 Sep
2024

Auf die Klasse 10a am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Zwickau, wartete ein anspruchsvoller Projekttag.
Wir gingen mit den Schüler*innen der Frage nach: „In welcher Gesellschaft wollt ihr leben?“ Dazu gehörte nach einer Einführungs- und Warmup-Phase,
die Erörterung von vier Bildern welche symbolisch für bestimmte Gesellschaftsmodelle, Werte und Umgangsformen stehen. Nach Erörterung, Debatte und Abstimmung,
hatte die Klasse sich mehrheitlich für das Bild einer Familie entschieden. Davon ausgehend wurden grundlegende Forderungen und „Gesetze“ formuliert,
welche dem Bild und den Vorstellungen der Jugendlichen entsprachen. Ein Gewinn für die Demokratie!

Nächstes Vernetzungstreffen der Courage-Schulen: Jetzt anmelden!

Freitag
23 Aug
2024

In 4 Wochen ist es wieder so weit: Das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage trifft sich zum regionalen Vernetzungstreffen. Gemeinsam mit dem Puppentheater Zwickau werfen wir die Mutmach-Maschine an, stellen uns Hass im Netz entgegen und schauen uns an, wie bunt und vielfältig die Menschen sind.

Beim Regionaltreffen der westsächsischen Courage-Schulen erfahren die Teilnehmenden, wie sie sich aktiv für eine demokratische Schulkultur einbringen können. Für Lehrkräfte gibt es in diesem Jahr ein besonderes Angebot zum Thema Rechtsextremismus im Gaming.

Wichtiger Hinweis: Eine Anmeldung per E-Mail an claudia.drescher-kriegsmann@alter-gasometer.de ist zwingend erforderlich! Bitte Schule, Anzahl der Teilnehmenden und die Auswahl der Workshops angeben.

HIER geht’s zum Programm und zur Auswahl der Workshops:

SoR_Zwickau_Regionaltreffen_2024_FINAL

Zweite Grundschule der Region ins Courage-Netzwerk aufgenommen

Freitag
16 Aug
2024

„Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann sag‘ ich einfach NEIN! Wenn jemand sagt, dafür bist du viel zu klein, dann sage ich dazu: Jeder kann irgendwo den Anfang machen!“ Mit diesem kraftvollen Song und seiner mutmachenden Message, dass wir alle es an jedem einzelnen Tag in der Hand haben, wie wir miteinander leben wollen, ist die Grundschule Thomas Müntzer in Limbach-Oberfrohna am Freitag (15. August) ins Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SoR-SmC) aufgenommen worden.

Mit einem stimmgewaltigen, fröhlichen, couragierten Programm, bei dem gesungen, getanzt, gerappt und gelacht wurde, feierten die rund 170 Kinder mit ihren Lehrer*innen und der Schulleiterin den Startschuss als Courage-Schule. Mit dabei waren gleich zwei Paten: Special Olympics Sportlerin Frances Kessner und Stadtmaskottchen Limbo. Für die Leichtathletin war es sozusagen ein Heimspiel – sie war als Schülerin selbst auf der Grundschule Thomas Müntzer, wie sie zur Aufnahmefeier berichtete. Beide Paten wollen nun regelmäßig in der Grundschule im Ortsteil Rußdorf vorbeikommen, um gemeinsam Projekttage zu gestalten sowie die Arbeit der Courage AG mitzuverfolgen.

Die Gruppe aus Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse hat sich nach dem Regionaltreffen der Courage-Schulen für Westsachsen im Herbst letzten Jahres zusammengefunden, nachdem sie bei einem Zirkus-Workshop ordentlich Mut gefasst hatten. Nun trifft sich die AG regelmäßig und hat bereits erste Ideen geschmiedet, wie Schulsozialarbeiterin Nicole Semper berichtet. Gemeinsam mit Schulleiterin Cornelia Etzold hat sie Schritt für Schritt mit viel Engagement dafür gesorgt, dass sich die Rußdorfer Grundschule auf den Weg ins Courage-Netzwerk gemacht hat.

Zur Übergabe des Schildes durch SoR-SmC-Landeskoordinatorin Marlene Jakob und Regionalkoordinatorin Claudia Drescher-Kriegsmann waren außerdem der Oberbürgermeister von Limbach-Oberfrohna, Gerd Härtig, sowie Vertreter*innen aus Stadtverwaltung, Landesamt für Schule und Bildung, des Schulfördervereins und der Elternschaft dabei. Nach dem offiziellen Teil am Morgen wurde es dann sportlich: Mit dem Schulsportevent Trixitt konnten die Schülerinnen und Schüler gleich testen, was es heißt couragiert und fair zu sein. Statt gegeneinander anzutreten, ging es beim sportlich sein ums Miteinander. Damit wird die Grundschule Thomas Müntzer ihrem Titel als „Bewegte Schule“ nun also in jeder Hinsicht gerecht: Mit einer sportlichen Patin und einer so sportlichen Aufnahme ins Courage-Netzwerk kann es jetzt so richtig los gehen!

Die Rußdorfer Grundschule ist damit bereits die zweite Grundschule der Region, die in diesem Jahr ins Netzwerk aufgenommen wurde. Ende April wurde bereits die DPFA-Regenbogen-Grundschule „Carl Friedrich Benz“ in Zwickau-Eckersbach als erste Grundschule in Westsachsen Mitglied im Netzwerk. Sachsenweit sind es damit nun 130 Schulen, die zum bundesweit größten Schulnetzwerk mit derzeit mehr als 4500 Schulen gehören.

Europäisches Gymnasium Waldenburg feiert 20 Jahre Schule mit Courage

Montag
17 Jun
2024

Heute vor 20 Jahren wurde das Europäische Gymnasium Waldenburg ganz offiziell in das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aufgenommen. Seitdem ist viel passiert, seitdem hat sich viel verändert. Die Schüler*innen und auch ein Teil der Lehrkräfte von damals sind nicht mehr an der Schule – eine neue Generation muss den Titel mit Leben füllen, für den sich am 17. Juni 2004 mehr als 70 Prozent der damaligen Schulgemeinschaft ausgesprochen haben.

Auf den Regional- und Landestreffen des Courage-Netzwerks war und ist die Waldenburger Schule regelmäßig mit einer Abordnung vertreten. Damit der Titel darüber hinaus für alle Schüler*innen des Gymnasiums mehr ist als ein Schild an der Schultür, hatte eine engagierte Lehrerin gemeinsam mit der Schülersprecherin Ende Mai einen vielfältigen Courage-Projekttag auf die Beine gestellt. Es ging sportlich zu und auch musikalisch. Im Schulhaus waren lautstarke Trommeln zu hören, ebenso aufrüttelnde Songs wie „Zombie“ oder „We are the world“.

Man könnte sich künstlerisch einbringen, eine digitale Schnitzeljagd absolvieren oder sich mit dem großen Thema Europa auseinandersetzen und mit einem EU-Abgeordneten debattieren. Zur Auswahl standen außerdem Sprach-Tandems und Traditionen im internationalen Vergleich, aber auch ein Workshop rund um den Naturschutz oder ein Workshop zu den gemeinsamen Ursprüngen unterschiedlicher Religionen.

Zum Start in das neue Schuljahr soll es nach längerer Pause wieder eine Aktivengruppe geben, um die Themen des Courage-Netzwerks im Schulalltag noch sichtbarer zu machen. Auf der Schulhomepage ist auch ein Bericht zu diesem Aktionstag zu finden.

Alle nicht gekennzeichneten Fotos: Europäisches Gymnasium Waldenburg

Erste Grundschule in Westsachsen ins Courage-Netzwerk aufgenommen!

Dienstag
30 Apr
2024

Unter einem strahlend blauen Himmel standen knapp 200 strahlende Grundschulkinder, dazu ein glücklicher Schulleiter und ein engagierter Pate: Seit Dienstag ist die DPFA-Regenbogen-Grundschule „Carl Friedrich Benz“ in Zwickau-Eckersbach eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Damit ist sie die erste Grundschule in Westsachsen, die diesen Titel trägt. Sachsenweit sind es jetzt 124 Courage-Schulen, sechs davon Grundschulen.

Die Titelverleihung und Übergabe der Plakette war am Nachmittag der krönende Abschluss eines besonderen Tages. Denn vor einem Jahr stimmten die Kinder von Klasse 1 bis 4 darüber ab, ob sie zum Courage-Netzwerk gehören und die Selbstverpflichtung eingehen wollen, sich aktiv gegen Rassismus und für Courage einzusetzen. Um ins Netzwerk aufgenommen zu werden, müssen mindestens 70 Prozent aller Schulmitglieder in einer geheimen Wahl mit Ja stimmen. Knapp 90 Prozent waren im April 2023 klar für diesen Schritt.

„Und jetzt, genau ein Jahr später, haben wir die Abstimmung wiederholt, weil es uns wichtig ist, dass auch die hinzugekommenen Schüler wissen, für was dieser Titel steht – das heutige Ergebnis ist mit 94 Prozent ein klares Signal, dass wir als Schule mutig vorangehen wollen“, sagte Schulleiter Rudolf Bechauf bei der Titelverleihung. „Das Siegel unterstreicht unsere Absicht, jeden Tag mit Respekt, Toleranz und der Bereitschaft, voneinander zu lernen, zu leben. Das Schild an der Tür ist ein wichtiges Signal nach außen. Wichtiger ist jedoch, diese Werte in jedem Klassenzimmer, auf jedem Flur und auf dem Schulhof zu leben.“

„Bildung braucht Haltung. Unser Anspruch ist es, Schule als einen weltoffenen und diskriminierungsfreien Ort zu gestalten“, betonte Catrin Liebold, Geschäftsführende Gesellschafterin der DPFA Akademiegruppe bei der Titelverleihung und zitierte Mahatma Ghandi: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst.“

Klare Worte fand auch der Pate der DPFA-Regenbogen-Grundschule Gunnar Tichy, Redaktionsleiter von Radio Zwickau und Musiker der Zwickauer Band SK5. Der Vater von zwei (inzwischen großen) Kindern, die selbst auf diese Schule gegangen sind, war sofort einverstanden als er gefragt wurde, ob er die Patenschaft übernehmen möchte. Außerdem nahm er sich am Vormittag die Zeit, beim zweiten „Tag der Toleranz“ dabei zu sein. Im Klassenverband starteten die Mädchen und Jungen an diesem Dienstag unterschiedlichste Projektarbeiten rund um die Themen Courage, Toleranz und Vielfalt.

Marlene Jakob, sächsische Landeskoordinatorin von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, übergab gemeinsam mit der Regionalkoordinatorin für Westsachsen, Claudia Drescher-
Kriegsmann vom Verein Alter Gasometer e.V., die offizielle Ernennungsurkunde und die Plakette.

Anschließend besuchten Schüler*innen, Schul- und Geschäftsleitung gemeinsam mit der Regionalkoordinatorin die Gedenkbäume für die Opfer des NSU am Zwickauer Schwanenteich und befestigten selbst gebastelte Kraniche am Gedenkbaum für Mehmet Kubaşik. Er wäre am 1. Mai 58 Jahre alt geworden. Die DPFA Akademiegruppe hatte den Baum im November 2019 gespendet, im Jahr 2022 übernahmen die Zwickauer DPFA-Regenbogen-Schulen die Gedenkpatenschaft, die der Demokratiearbeitsbereich des Gasometers ins Leben gerufen hat.

Courage-Netzwerk mit Schulbesuchen ins neue Jahr gestartet

Mittwoch
31 Jan
2024

Das neue Jahr ging für die SoR-Regionalkoordination Westsachsen gut los: Im Kalender für Januar standen gleich mehrere Schulbesuche. Das Europäische Gymnasium Waldenburg ist seit fast 20 Jahren Teil des Netzwerks Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SoR-SmC). Im Juni kurz vor Ende des Schuljahres steht das Jubiläum an. Beim Schulbesuch in der zweiten Januarwoche erfuhr Regionalkoordinatorin Claudia Drescher-Kriegsmann, was es alles Neues an der Schule gibt. Gemeinsam mit Schülersprecherin Emily und Schulassistentin Heike Siegemund besprachen wir Ideen für die Ausgestaltung des 20-Jährigen.

Noch mitten im Aufnahmeprozess sind die DPFA-Schulen Zwickau. Auch hier gibt es erfreuliche Neuigkeiten zu vermelden: An der Grundschule im Zwickauer Stadtteil Eckersbach steht nach der erfolgreichen Abstimmung im letzten Mai nun die Titelverleihung ins Haus. Voraussichtlich Ende April 2024 ist es endlich so weit und wir können offiziell die allererste Grundschule in der Region Westsachsen im Courage-Netzwerk begrüßen! „Da freue ich mich jetzt schon drauf. Zumal auch die weiteren drei Schularten unter dem Dach der DPFA in Zwickau ihren Weg ins Netzwerk weiter vorantreiben“, meint Regionalkoordinatorin Claudia. Ein konkreter Termin für die Abstimmung an Oberschule, Gymnasium und Berufsfachschule steht zwar noch nicht fest, aber die ersten Schritte sind gemacht.

Eine weitere Grundschule steht schon in den Startlöchern: Die Thomas-Müntzer-Grundschule in Limbach-Oberfrohna hat im Rahmen eines tollen Projekttages Mitte November 2023 die Abstimmung erfolgreich absolviert und ist damit ebenfalls auf dem Weg ins Netzwerk. Bei ihrem Schulbesuch Mitte Januar erfuhr die Regionalkoordinatorin mehr über den Courage-Tag an der Grundschule im Ortsteil Rußdorf – im Klassenverband bearbeiteten die Schüler*innen Aufgabenstellungen rund um Courage, Stärke und Mut, lernten in Rollenspielen Streitigkeiten zu schlichten und sich bei Vorurteilen und Ausgrenzung zu positionieren. „Praktisch und spielerisch haben wir uns mit dem Thema Zivilcourage beschäftigt und an diesem Projekttag die Abstimmung durchgeführt“, erzählt Schulsozialarbeiterin Nicole Semper. Nun läuft die Suche nach einer Patin oder einem Paten und die Vorbereitung der Titelverleihung.

Eine Woche später besuchte die Regionalkoordination gleich noch eine weitere Schule in Limbach-Oberfrohna für eine Projektvorstellung: Das Freie Evangelische Limbacher Schulzentrum interessiert sich ebenfalls für das Courage-Netzwerk.

Termine für Regional- und Landestreffen stehen fest!

Im Februar und März stehen dann Schulbesuche im Vogtlandkreis im Kalender und die ersten Vorbereitungen für das Regionaltreffen Westsachsen. Der Termin steht bereits: Am Mittwoch, 18. September kommen wir wieder im Alten Gasometer zusammen. Also schon mal den Termin fett im Kalender markieren und auch den 14. Juni 2024 freihalten! Dann steht das Landestreffen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage an. Dieses Mal sehen wir uns im Dresdner Hygienemuseum.

Ihr wollt mehr über das Courage-Netzwerk erfahren? Dann schaut gern mal HIER vorbei.

Mutig Haltung zeigen: Courage-Schulen aus Westsachsen vernetzen sich

Mittwoch
27 Sep
2023

Für Demokratie und Toleranz einsetzen, auch und gerade in schwierigen Zeiten: Rund 80 engagierte Schüler*innen und Pädagog*innen von sieben westsächsischen Schulen sind am Mittwoch, 27. September 2023 zum Regionaltreffen Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zusammengekommen.

Dem bundesweit größten Schulnetzwerk mit über 4000 Schulen in ganz Deutschland gehören auch in Sachsen inzwischen 119 Schulen an, aktuell 13 davon in Westsachsen. Um den Titel Courage-Schule zu erhalten, müssen sich mindestens 70 Prozent der Menschen an einer Schule bei einer Wahl bewusst für den Weg ins Courage-Netzwerk entscheiden.

„Es war ein spannendes Vernetzungstreffen mit vielen guten Impulsen und viel positivem Feedback, dass wir es als Netzwerk schaffen, die Themen aufzugreifen, die den Kindern und Jugendlichen unter den Nägeln brennen – aber ebenso die Lehrerinnen und Lehrer bewegen“, sagt Claudia Drescher-Kriegsmann, Regionalkoordinatorin Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Dass es aufwühlende Zeiten sind, die Spannungen in der Gesellschaft auch in den Schulen längst angekommen sind, das wurde insbesondere in der Austauschrunde unter der Überschrift „Wir sind recht(s) offen“ deutlich. Eindrücklich berichteten die jungen Menschen über ihre Erfahrungen mit diskriminierendem Verhalten und dem Gefühl, in ihrem wichtigsten sozialen Umfeld – der Schule – viel zu häufig nicht auf Augenhöhe wahrgenommen oder gehört zu werden. Nach einem digitalen Input mit Jakob Springfeld wurden mit Expert*innen der Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. , des ASA-FF e.V., von Vogtland vernetzt und einem jungen Zwickauer Kommunalpolitiker aber nicht nur Probleme gewälzt, sondern auch gemeinsam Wege gesucht, wie es trotz Gegenwind gelingen kann weiterhin engagiert für die eigene Meinung einzustehen.

Unter der Überschrift „Born this way“ ging es in einem Workshop um Queer-Empowerment und Handlungsstrategien. Auch aus diesem Workshop gab es viele positive Stimmen, dass diesem Thema Rechnung getragen wird. In dem Angebot „Deine Stimme zählt!“ ging es um die Macht des gesprochenen Wortes – Stichwort Slam Poetry. Am Ende des Vernetzungstreffen traute sich ein Teil der Gruppe sogar auf die Bühne und trug die entstandenen Texte am Mikro vor. Und auch der Bewegungs-Akrobatik-Workshop für die jüngsten Teilnehmenden aus dem Grundschulbereich zeigte, dass man nicht früh genug anfangen kann, Haltung zu zeigen im menschlichen Miteinander.

Beim diesjährigen Regionaltreffen waren neben fünf aktiven Courage-Schulen zwei interessierte Schulen der Region dabei, außerdem ein Vertreter des Landesamts für Schule und Bildung sowie interessierte Pädagog*innen, die sich im auf den Weg ins Courage-Netzwerk machen wollen.

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wird unterstützt und gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Die Regionalkoordinationen Dresden, Leipzig und Chemnitz werden von der Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. getragen, die Regionalkoordination Ostsachsen durch die RAA Sachsen und die Regionalkoordination Westsachsen durch den Verein Alter Gasometer e.V.

Alles Wissenswerte zum Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und eine kurze Video-Erläuterung, wie man Courage-Schule wird, gibt es hier.

 

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. Regionalkoordination Westsachsen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Erste Grundschule der Region auf dem Weg ins Courage-Netzwerk

Mittwoch
31 Mai
2023

Die Zwickauer DPFA-Regenbogen-Grundschule „Carl Friedrich Benz“ hat sich als erste Grundschule der Region Westsachsen auf den Weg ins Courage-Netzwerk gemacht. Bei einer Abstimmung im Rahmen eines Projekttages rund um die Themen Courage und Toleranz haben sich 89 Prozent der Schulmitglieder für ein JA entschieden. Wir sagen: Herzlich willkommen! Vier Viertklässler*innen hatten in einem Hortzimmer eigens ein kleines Wahlbüro eingerichtet und mithilfe von großen bunten Legosteinen Wahlkabinen gebaut.

Die Grundschule will den Projekttag und die Abstimmung von nun an jährlich wiederholen, um auch die Erstklässler jedes Jahr aufs Neue im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage mitzunehmen. „Alle Klassen haben gemeinsam überlegt, wie wir uns miteinander verhalten und leben wollen, welche Werte uns wichtig sind. Am Ende des Projekttags stand die Abstimmung und damit die Frage im Raum, wollen wir uns als Schule aktiv gegen Ausgrenzung einsetzen und Courage zeigen? Das Ergebnis zeigt eindeutig: Ja, das wollen wir – in der Schule, aber selbstverständlich auch außerhalb“, sagte Schulleiter Rudolf Bechauf bei der Verkündung des Abstimmungsergebnisses Ende April.

Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler an diesem Projekttag einen Gedenkbaum für Mehmet Kubaşık mit 57 bunten Kranichen geschmückt. Mit dieser Aktion am Schwanenteich in Zwickau soll an die Menschen erinnert werden, die vom sogenannten NSU ermordet wurden – wider das Vergessen fliegen jeweils zum Geburtstag dieser Menschen bunte Papier-Kraniche im Wind.

Nach der Abstimmung ist vor der Titelverleihung: Feierlich aufgenommen ins Netzwerk wird die erste Grundschule der Region Westsachsen voraussichtlich im neuen Schuljahr – gemeinsam mit den anderen DPFA-Schulen auf dem Bildungscampus in der Eckersbacher Salutstraße. Zuvor werden die Oberschule, das Gymnasium und die Fachschule für die Erzieherausbildung ebenfalls noch separat darüber abstimmen, ob sie im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aktiv werden möchten.

Und wie wird man eigentlich Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage? Hier verraten wir es.

In Westsachsen gibt es damit nun 13 Courage-Schulen, davon sieben Gymnasien, vier Oberschulen, eine Berufsschule und eine Grundschule. Sachsenweit sind es mehr als 110 Courage-Schulen.