Teilnahmerekord beim Regionaltreffen Schule mit Courage

Mittwoch
25 Sep
2024

Jetzt erst recht! Die Wahlergebnisse zeigen einen dramatischen Rechtsruck unter jungen Menschen – 30 Prozent der Erstwähler*innen machten in Sachsen ihr Kreuz bei der AfD. Doch diese Entwicklung hat auch eine Kehrseite, die derzeit weniger im Rampenlicht steht: Junge Menschen, die gerade jetzt etwas entgegensetzen wollen. Das zeigt der Teilnahmerekord beim diesjährigen Regionaltreffen Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Seitdem der Verein Alter Gasometer e.V. das Projekt vor fünf Jahren übernommen hat, haben sich noch nie so viele Schüler*innen und Lehrkräfte bzw. Schulsozialarbeitende angemeldet wie in diesem Jahr. Rund 90 Teilnehmende von elf Schulen aus den Landkreisen Zwickau und Vogtland kamen am vergangenen Mittwoch im Gasometer zum Vernetzen, Diskutieren und Austauschen zusammen.

„Das große Interesse zeigt, wie wichtig es gerade jetzt ist, gesellschaftspolitisch interessierten Schülerinnen und Schülern den Rücken zu stärken, sich weiterhin aktiv für eine demokratische Schulkultur einzubringen. Es war ein gelungenes Vernetzungstreffen mit vielen spannenden Einblicken und viel positivem Feedback. Offensichtlich gelingt es uns als Schulnetzwerk Themen aufzugreifen, die den Kindern und Jugendlichen unter den Nägeln brennen, genauso aber auch ihren Lehrerinnen und Lehrern“, sagt Claudia Drescher-Kriegsmann, Regionalkoordinatorin Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Dem bundesweit größten Schulnetzwerk mit über 4500 Schulen in ganz Deutschland gehören in Sachsen inzwischen 130 Schulen an, davon aktuell 14 in Westsachsen. Zu Schuljahresbeginn wurde die zweite Grundschule der Region aufgenommen. Die Grundschule Thomas Müntzer in Limbach-Oberfrohna war mit Schüler*innen der 3. und 4. Klasse bei einem Workshop mit dem Puppentheater Zwickau dabei. In den drei Stunden ging es ums Mutig sein und ums Miteinander – am Ende standen die Grundschulkinder sogar auf der Bühne des Alten Gasometers und zeigten voller Mut kleine Spielszenen, die sie sich selbst erarbeitet hatten.

In zwei weiteren Workshops, die komplett ausgebucht waren, ging es um das Thema Rechtsextremismus im digitalen Raum – um Zivilcourage und Gegenrede in den Sozialen Medien sowie um rechte Codes und Radikalisierung im Gaming-Kontext. „Das war mir bisher gar nicht so bewusst, da ich selbst wenig mit Computerspielen zu tun habe. Umso wichtiger ist dieser Einblick für mich als Lehrerin“, sagte eine Teilnehmerin des Workshops „Game Over für rechtsextremen Hass“, der über den Kooperationspartner Violence Prevention Network angeboten wurde. Das Projekt hat eine E-Learning-Plattform entwickelt, auf der sich Lehrkräfte selbstständig mit dem Themenfeld beschäftigen können.

Unter der Überschrift „Born this way“ ging es in einem weiteren Workshop um Queer-Empowerment und Handlungsstrategien. „Mit diesen Vernetzungstreffen wollen wir jungen Engagierten sowie Lehrkräften Mut machen, weiter Haltung zu zeigen und der Banalisierung und Normalisierung rechtspopulistischer und extrem rechter Einstellungen im Schulalltag zu widersprechen“, so die Regionalkoordinatorin.

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wird unterstützt und gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Die Regionalkoordinationen Dresden, Leipzig und Chemnitz werden von der Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. getragen, die Regionalkoordination Ostsachsen durch die RAA Sachsen und die Regionalkoordination Westsachsen durch den Verein Alter Gasometer e.V.

Alles Wissenswerte zum Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und eine kurze Video-Anleitung, wie ihr in 10 Schritten Courage-Schule werden könnt, gibt es hier.

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. Regionalkoordination Westsachsen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Mutig Haltung zeigen: Courage-Schulen aus Westsachsen vernetzen sich

Mittwoch
27 Sep
2023

Für Demokratie und Toleranz einsetzen, auch und gerade in schwierigen Zeiten: Rund 80 engagierte Schüler*innen und Pädagog*innen von sieben westsächsischen Schulen sind am Mittwoch, 27. September 2023 zum Regionaltreffen Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zusammengekommen.

Dem bundesweit größten Schulnetzwerk mit über 4000 Schulen in ganz Deutschland gehören auch in Sachsen inzwischen 119 Schulen an, aktuell 13 davon in Westsachsen. Um den Titel Courage-Schule zu erhalten, müssen sich mindestens 70 Prozent der Menschen an einer Schule bei einer Wahl bewusst für den Weg ins Courage-Netzwerk entscheiden.

„Es war ein spannendes Vernetzungstreffen mit vielen guten Impulsen und viel positivem Feedback, dass wir es als Netzwerk schaffen, die Themen aufzugreifen, die den Kindern und Jugendlichen unter den Nägeln brennen – aber ebenso die Lehrerinnen und Lehrer bewegen“, sagt Claudia Drescher-Kriegsmann, Regionalkoordinatorin Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Dass es aufwühlende Zeiten sind, die Spannungen in der Gesellschaft auch in den Schulen längst angekommen sind, das wurde insbesondere in der Austauschrunde unter der Überschrift „Wir sind recht(s) offen“ deutlich. Eindrücklich berichteten die jungen Menschen über ihre Erfahrungen mit diskriminierendem Verhalten und dem Gefühl, in ihrem wichtigsten sozialen Umfeld – der Schule – viel zu häufig nicht auf Augenhöhe wahrgenommen oder gehört zu werden. Nach einem digitalen Input mit Jakob Springfeld wurden mit Expert*innen der Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. , des ASA-FF e.V., von Vogtland vernetzt und einem jungen Zwickauer Kommunalpolitiker aber nicht nur Probleme gewälzt, sondern auch gemeinsam Wege gesucht, wie es trotz Gegenwind gelingen kann weiterhin engagiert für die eigene Meinung einzustehen.

Unter der Überschrift „Born this way“ ging es in einem Workshop um Queer-Empowerment und Handlungsstrategien. Auch aus diesem Workshop gab es viele positive Stimmen, dass diesem Thema Rechnung getragen wird. In dem Angebot „Deine Stimme zählt!“ ging es um die Macht des gesprochenen Wortes – Stichwort Slam Poetry. Am Ende des Vernetzungstreffen traute sich ein Teil der Gruppe sogar auf die Bühne und trug die entstandenen Texte am Mikro vor. Und auch der Bewegungs-Akrobatik-Workshop für die jüngsten Teilnehmenden aus dem Grundschulbereich zeigte, dass man nicht früh genug anfangen kann, Haltung zu zeigen im menschlichen Miteinander.

Beim diesjährigen Regionaltreffen waren neben fünf aktiven Courage-Schulen zwei interessierte Schulen der Region dabei, außerdem ein Vertreter des Landesamts für Schule und Bildung sowie interessierte Pädagog*innen, die sich im auf den Weg ins Courage-Netzwerk machen wollen.

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wird unterstützt und gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Die Regionalkoordinationen Dresden, Leipzig und Chemnitz werden von der Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. getragen, die Regionalkoordination Ostsachsen durch die RAA Sachsen und die Regionalkoordination Westsachsen durch den Verein Alter Gasometer e.V.

Alles Wissenswerte zum Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und eine kurze Video-Erläuterung, wie man Courage-Schule wird, gibt es hier.

 

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. Regionalkoordination Westsachsen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Mo Asumang im Gespräch mit Plauener Courage-Schule

Mittwoch
05 Apr
2023

Die Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Plauen – seit mehr als 20 Jahren Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage – hatte kurz vor den Osterferien einen ganz besonderen Gast zu Besuch: Mo Asumang zeigte in einem Workshop erst ihren beeindruckend persönlichen Dokumentarfilm „Die Arier“ und kam anschließend mit zwei 9. Klassen der Plauener Courage-Schule ins Gespräch über ihre (leider zahlreichen) Rassismus-Erfahrungen.

In ihrem Film „Die Arier“ ging Mo Asumang bereits 2014 der Frage nach, was hinter der Idee der selbsternannten „Herrenmenschen“ steckt. Sie begab sich auf Demonstrationen von Rechtsradikalen, reiste zur Volksgruppe der „Arier“ in den Iran und traf sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten, u.a. mit Anhängern des Klu-Klux-Clans. In zahllosen Gesprächen konfrontierte sie Menschen, die sich „Arier“ nennen, mit der Frage, was ein „Arier“ eigentlich sein soll.

„Es ist beeindruckend, wie Sie aktiv auf solche Menschen zugegangen sind. Hatten Sie gar keine Angst?“ lautete eine von vielen Fragen der Schüler*innen. „Doch, ich hatte lange Angst, insbesondere nachdem ich eine Morddrohung erhalten hatte – eine Neonazi-Band hat mir sozusagen einen Song gewidmet. „Die Kugel ist für dich, Mo Asumang“ heißt es im Lied der „White Aryan Rebels“. Diese Morddrohung gegen die afrodeutsche Schauspielerin, Regisseurin und Moderatorin, die Ende der 1990er Jahre mit dem TV-Magazin „Liebe Sünde“ bekannt wurde, war der schließlich der Auslöser für ihre Suche und den Film.

„Schon als Kind habe ich rassistische Erfahrungen gemacht, Beleidigungen und auch körperliche Angriffe begleiten mich schon ein Leben lang. Aber nach dieser Morddrohung wollte ich nicht länger in der Angst bleiben – mein Mittel mit dieser Angst umzugehen, ist das Fragen stellen“, berichtete sie vor den Schülerinnen und Schülern. „Dieser Film bietet einen völlig anderen Zugang zum Thema Rassismus, man bekommt eine gute Vorstellung davon wie sich das anfühlen muss“, sagte eine Neuntklässlerin anerkennend. Mos Ziel ist es vor allem, den jungen Menschen Mut zu machen, Haltung und Courage zu zeigen. Ihre lockere Art und das Workshop-Format kam bei den beiden 9. Klassen gut an.

Mo Asumang ist Moderatorin, Produzentin, Regisseurin, Schauspielerin und Dozentin. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit besucht Mo Schulen und Universitäten, um sich für Integration stark zu machen und das Thema Rassismus mutig von einer neuen Perspektive anzugehen. Außerdem ist sie Mitglied im Beirat von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und seit 2006 Patin eines Gymnasiums in Brandenburg.

Auf gemeinsame Initiative der Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Plauen, der Regionalkoordination Westsachsen und der Bundeskoordination von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage erlebten die Schüler*innen einen spannenden Vormittag im Jugendzentrum OASE e.V. in Plauen-Chrieschwitz. Danke an dieser Stelle auch nochmal für das unkomplizierte Bereitstellen der Räumlichkeiten im Jugendclub!

Lessing-Gymnasium Hohenstein-Ernstthal ist jetzt Courage-Schule

Donnerstag
15 Dez
2022

Seit gestern, dem 14. Dezember 2022 gehört das G.-E.-Lessing-Gymnasium Hohenstein-Ernstthal offiziell zu den inzwischen fast 4000 Courage-Schulen! Herzlichen willkommen bei Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage!

Nochmals danke an Schülersprecherin Luisa Renatus für ihr super Engagement, an die Schulleitung für ihre Offenheit und an die beiden Paten, Oliver Nießlein von Human Aid Collective sowie Unternehmer Peter Simmel! Die Regionalkoordinatorin Westsachsen, Claudia Drescher-Kriegsmann, freut sich sehr auf die Zusammenarbeit, auch wenn sie krankheitsbedingt ebenso wie Peter Simmel leider nicht persönlich an der Titelverleihung teilnehmen konnte.

Dafür übergab Landeskoordinatorin Marlene Jakob die zwei Schilder mit dem schwarz-weißen Logo. Damit sind es in Sachsen jetzt 109 Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage. In Westsachsen gibt es nun zwölf Courage-Schulen, davon sieben Gymnasien, vier Oberschulen und eine Berufsschule.

Mehr zur Titelverleihung im Beitrag der Freien Presse, Ausgabe Hohenstein-Ernstthal vom 15. Dezember 2022.

Neue Courage-Schule: Lessing-Gymnasium Hohenstein-Ernstthal ist dabei!

Freitag
11 Nov
2022

Whoop whoop!! Das ist doch mal eine tolle Neuigkeit zum Start ins Wochenende: Liebes G.-E.-Lessing-Gymnasium Hohenstein-Ernstthal, herzlichen willkommen bei Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage! Heute Schulbesuch und Kennenlernen der Schulleitung – die ihrer Schülerschaft wirklich auf Augenhöhe begegnet. Gemeinsam haben wir erste Projektideen gesponnen und über die anstehende Titelverleihung gesprochen – die soll noch vor Weihnachten stattfinden.

Danke an Schülersprecherin Luisa für ihr super Engagement! Die Regionalkoordination Westsachsen freut sich auf die Zusammenarbeit.

Damit sind es in diesem Jahr schon drei neue Courage-Schulen in Westsachsen!! Im Mai 2022 konnten wir die Humboldtschule Zwickau im Netzwerk begrüßen. In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien zog dann die Adolph-Kolping-Schule, Berufsschule und berufsfördernden Schule unter einem Dach, in Plauen nach.

Damit sind es in Sachsen inzwischen 108 Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage. In Westsachsen gibt es nun zwölf Courage-Schulen, davon sieben Gymnasien, vier Oberschulen und eine Berufsschule.

Courage-Schulen aus Westsachsen treffen sich im Alten Gasometer

Donnerstag
22 Sep
2022

Mutig Haltung zeigen in schwierigen Zeiten: Rund 60 engagierte Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulsozialarbeitende von acht westsächsischen Schulen sind am Mittwoch, 21. September 2022 zum Regionaltreffen Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zusammengekommen.

Dem bundesweit größten Schulnetzwerk mit über 3500 Schulen in ganz Deutschland gehören auch in Sachsen mehr als 100 Schulen an, aktuell elf davon in Westsachsen. Um den Titel Courage-Schule zu erhalten, müssen sich mindestens 70 Prozent der Menschen an einer Schule bei einer Wahl bewusst für den Weg ins Courage-Netzwerk entscheiden.

„Das sind Zustimmungsraten, von denen Politik heute nur noch träumen kann – zumal der Impuls, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zu werden, in der Regel aus der Schülerschaft selbst kommt. Das bedeutet, zunächst das Projekt in der Schule bekannt zu machen, für die Idee zu werben, sich im Schulalltag aktiv für Gleichwertigkeit und gegen Diskriminierung und Rassismus einzutreten. Umso beachtlicher ist das Engagement dieser jungen Menschen, die dort etwas verändern wollen, wo sie es können: in ihrem direkten Umfeld, an ihrer Schule“, Claudia Drescher-Kriegsmann, Regionalkoordinatorin Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Trotz aufwühlender Zeiten und zunehmender Spannungen in der Gesellschaft, trotz des Erstarkens rechter Akteure verzeichnet das Netzwerk aktuell stetig wachsendes Interesse. Im Landkreis Zwickau ist derzeit Schule Nr. 12 auf dem Weg zur Titelverleihung. Zehn weitere Schulen in Westsachsen (Landkreis Zwickau und Vogtlandkreis) haben bereits ihr Interesse an einer Aufnahme ins Courage-Netzwerk bekundet.

Auch beim Regionaltreffen am 21. September waren neben fünf aktiven Courage-Schulen drei interessierte Schulen der Region dabei, außerdem Vertreter*innen des Kreisschülerrats Zwickau, eine Vertreterin des Landesamts für Schule und Bildung sowie Lehrkräfte von Schulen, die sich im laufenden Schuljahr auf den Weg ins Courage-Netzwerk machen wollen.

Bei dem regionalen Vernetzungstreffen stand der Austausch untereinander auf dem Programm. So waren u. a. Schulen aus Zwickau, Waldenburg, Glauchau, Elsterberg oder Plauen dabei. Die Schüler*innen sowie ihre begleitenden Lehrkräfte und Schulsozialarbeitenden konnten an einem von insgesamt drei Workshops teilnehmen. Jüngere Klassenstufen setzten sich mit Klischees und Stereotypen in digitalen Spielen auseinander. Ältere Schüler*innen konnten bei einer virtuellen Weltreise Länder entdecken, die vermutlich eher selten auf der Urlaubswunschliste stehen. Für Schüler*innen ab Klassenstufe 10 sowie Pädagog*innen machte ein Workshop rechte Strukturen in Westsachsen sichtbar und ermöglichte den intensiven Austausch über eigene Erfahrungen im Kontext Schule.

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wird unterstützt und gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Die Regionalkoordinationen Dresden, Leipzig und Chemnitz werden von der Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit getragen, die Regionalkoordination Ostsachsen durch die RAA Sachsen und die Regionalkoordination Westsachsen durch den Alten Gasometer.

Alles Wissenswerte zum Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und eine kurze Video-Erläuterung, wie man Courage-Schule wird, gibt es hier

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. Regionalkoordination Westsachsen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Plauener Adolph-Kolping Schule ins Courage-Netzwerk aufgenommen

Mittwoch
13 Jul
2022

Mit einer kleinen, aber feinen Feier in der letzten Schulwoche wurde die Adolph-Kolping-Schule in Plauen am Dienstag in das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aufgenommen. Unter dem Dach der Berufsschule und berufsfördernden Schule lernen Jugendliche und junge Erwachsene unterschiedlichster Nationen, wie Schulleiterin Rita Hildebrandt zur Titelverleihung betonte. Eine lange Kette mit Flaggen schmückte den zur Aula umfunktionierten Speiseraum ganz oben im Dachgeschoss – jede davon steht für ein Herkunftsland der Schüler*innen.

Nach der kurzen Ansprache der Schulleiterin und dem Dank an Lehrerin Lisa-Marie Neubert, die den Aufnahmeprozess maßgeblich vorangetrieben hatte, ging es gemeinsam die vier Stockwerke wieder hinunter: Im Beisein von rund 100 Schüler*innen und dem Lehrerkollegium wurde die Plakette unter großem Applaus direkt neben der Eingangstür befestigt. Patin Andrea Sachs, Kommunale Integrationsbeauftragte im Vogtlandkreis, sagte ihre tatkräftige Unterstützung für die nun anstehenden Aufgaben zu. „Darauf komme ich auf jeden Fall zurück! Die ersten Ideen haben wir bereits, direkt nach den Sommerferien werden wir loslegen“, sagte Lisa-Marie Neubert.

Die Adolph-Kolping-Schule Plauen ist die 104. Courage-Schule in Sachsen. In Westsachsen gibt es neben der Plauener Schule zehn weitere Schulen im Netzwerk, davon sechs Gymnasien und vier Oberschulen.

25 Jahre Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage gefeiert

Freitag
17 Jun
2022

25 Jahre Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in Sachsen: Das muss gefeiert werden!
270 Schüler*innen, Lehrkräfte und Schulsozialarbeitende haben heute zurückgeblickt und vor allem nach vorn geschaut: Was können wir gemeinsam tun, um Ausgrenzung und Rassismus entgegen zu treten, Haltung und Zivilcourage zu zeigen und Betroffene zu supporten. Zu Gast waren u.a. Katharina Warda und Talha Taskinsoy, die eindrücklich beschrieben, wie es ist, im Alltag nonstop mit Vorurteilen, Rassismen und Anfeindungen konfrontiert zu sein – und sich dem nicht entziehen zu können.
Bei 15 Workshops von „Antisemitismus gibt’s hier nicht, oder etwa doch?!“ über „Fit gegen Fake News“ bis hin zur Aufarbeitung des Anschlags von Hanau – die Teilnehmenden aus unzähligen Schulen aus ganz Sachsen gehen mit vielen Impulsen nach Hause – sowie einer tollen SoR-Brotbüchse. Zum Abschluss sorgte der Leipziger Rapper Sayes (der ansonsten als Schulsozialarbeiter unterwegs ist) für eine Vielzahl von Aha-Effekten: Aus dem Stegreif verrappte er die Wünsche und Ideen der Schüler*innen, die sie zuvor auf gelben und grünen Moderationskarten aufgeschrieben hatten.
Mit dabei beim Landestreffen 2022 waren auch Schulen aus Westsachsen: Danke, dass ihr euch auf den Weg gemacht habt – Europäisches Gymnasium Waldenburg, TRIAS Schulen Elsterberg (die Schule mit der weitesten Anreise!) und die Lehngrund Oberschule Glauchau. Selbstverständlich war auch die Regionalkoordination für Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage für Westsachsen des Alten Gasometer e.V. mit am Start.
Der MDR Sachsenspiegel war auch vor Ort und berichtet über das Courage-Netzwerk.

So funktioniert der Weg ins Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Dienstag
31 Mai
2022

Ihr interessiert euch für das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage? Ihr wollt das Klima an eurer Schule positiv verändern? Eure Schule soll Teil des Courage-Netzwerks werden? Dann seid ihr hier genau richtig! Denn im Alten Gasometer ist Claudia Drescher eure regionale Ansprechpartnerin und Koordinatorin für das bundesweit größte Schulnetzwerk mit rund 3500 Schulen. In Sachsen sind es seit Anfang Mai 102 Schulen im Netzwerk – ganz frisch dabei ist die Zwickauer Humboldtschule!

Und weil es das Netzwerk in Sachsen inzwischen 25 Jahre gibt, wollen wir am 14. Juni 2022 richtig feiern: In Radebeul findet unser diesjähriges Landestreffen statt! Das Programm ist ebenso vielfältig wie die engagierten Menschen im Courage-Netzwerk.

Jede Schule in Sachsen kann eine Courage-Schule werden – egal, ob Oberschule, Gymnasium, Grundschule, Berufsschule oder Förderschule. Es müssen nur bestimmte Voraussetzungen dafür erfüllt sein:

Mindestens 70 % aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten (Schüler_innen, Lehrkräfte, technisches Personal, Sekretariat, Hausmeister_innen, Putzkräfte, usw.) verpflichten sich, künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv zu werden, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage durchzuführen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Die Selbstverpflichtungserklärung von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage lautet:

  • Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
  • Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.
  • Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.

In diesem Video erfahrt ihr, welche Schritte ihr gehen müsst, um eine Courage-Schule zu werden:

Zwickauer Humboldtschule ist jetzt Courage-Schule

Freitag
06 Mai
2022

Die Schule als sicherer Hafen, als ein Ort, an dem sich alle wohlfühlen, wie unterschiedlich sie auch sind: Die Humboldtschule Zwickau will als Teil des Netzwerks Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SoR-SmC) aktiv für ein friedliches Miteinander eintreten, im Klassenzimmer und darüber hinaus. Am Mittwoch wurde die Oberschule feierlich in das bundesweit größte Schulnetzwerk aufgenommen, dem in ganz Deutschland mehr als 3500 Schulen angehören. In Sachsen sind es mit der Zwickauer Oberschule nun genau 102 Einrichtungen.

„Uns ist klar, dass unsere Oberschule die Zukunft unserer Stadt Zwickau mitgestaltet. Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Arbeitnehmer von morgen und haben hoffentlich Lust, in der Region zu bleiben. Deshalb ist es uns wichtig, für ein Klima zu sorgen, in dem anders Aussehende, anders Liebende, anders Sprechende nicht ausgegrenzt werden. Denn wer im Kleinen ausgrenzt, tut es später wahrscheinlich auch im Großen“, sagte Schulleiterin Antje Dombrowski.

Gleichberechtigung, Wertschätzung, Hilfsbereitschaft, Verständnis für andere, Toleranz – das sind Dinge, die der Humboldtschule wichtig sind – und für die es jeden Tag aufs Neue einzutreten gilt. „Die Mitarbeit im Netzwerk ist ein Prozess und wir stehen heute am Beginn“, so die Schulleiterin weiter.

„Das kann ich nur unterstreichen: Bleibt dran, setzt Ideen um, lasst euch im Netzwerk inspirieren und denkt von Anfang an daran, auch immer wieder die jüngeren Schülerinnen und Schüler einzubeziehen“, sagte Marlene Jakob, Landeskoordinatorin von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bei der Übergabe des Schildes. Das bekannte schwarz-weiße Logo wird ab sofort am Haupteingang der Schule für alle deutlich sichtbar zeigen, wofür die 380 Schülerinnen und Schüler sowie die 33 Lehrerinnen und Lehrer stehen.

Als Patin konnte die Humboldtschule die frühere Oberbürgermeisterin der Stadt, Dr. Pia Findeiß gewinnen. „Es ist toll, dass es nun in Zwickau eine weitere Schule mit Schülerinnen und Schülern gibt, die mutig sind und Courage zeigen“, sagte sie im Rahmen der Titelverleihung in der Aula der Schule. Neben der Humboldtschule tragen auch das Käthe-Kollwitz-Gymnasium und die Pestalozzischule den Titel.

In einem Podiumsgespräch mit Claudia Drescher, SoR-SmC-Regionalkoordinatorin für Westsachsen, sprach die frühere OB über eigene Erfahrungen, in denen sie Zivilcourage zeigen musste. Außerdem berichteten zwei Spieler des RB Zwickau über ihr Leben als Rollstuhlbasketballer. Die Mutter eines Schülers mit afghanischen Wurzeln erzählte berührend über die Schwierigkeiten des Ankommens in Zwickau und ein Siebtklässler fand den Mut, über Mobbing und Ausgrenzung zu sprechen.

Umrahmt vom Projektchor der Schule und dem Projekt „Tensing“ des Vereins CVJM als Träger der Schulsozialarbeit an der Humboldtschule war es eine gelungene Titelverleihung, die mit dem Song „What a wonderful world“ einen wundervollen Ausklang fand.