Zwickauer Zivilgesellschaft im Gespräch mit Vertreter*innen der Katholischen Kirche

Mittwoch
14 Jun
2023

Austausch im Grünen: Bei einem informellen Gespräch kamen an diesem Mittwoch Vertreter*innen der Katholischen Kirche mit aktiven Menschen der Zwickauer Zivilgesellschaft zusammen. Initiiert vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) – der wichtigsten katholischen Laienorganisation – waren Erzbischof Stefan Heße und ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp in den Garten des Alten Gasometers gekommen, um aus erster Hand zu erfahren, welche Erfahrungen Akteur*innen der Region im Kampf gegen Rechtsextremismus machen, welchen Herausforderungen sie sich gegenüber sehen und was sie antreibt Haltung und Courage zu zeigen. Rund 20 Menschen nahmen an dem persönlichen und sehr offenem Austausch teil.

Zuvor war die Delegation u.a. bei Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt zu Gast. Anlass für den Besuch der Stadt war die erstmals in Dresden stattfindende Verleihung des fünften Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Dieser Preis wird durch die Deutsche Bischofskonferenz zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken verliehen.

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp und Erzbischof Stefan Heße, der zudem Flüchtlingsbeauftragter und Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, nahmen die Preisverleihung am Mittwochabend vor. Insgesamt drei Preisträger wurden für ihre außerordentlichen, vom christlichen Glauben getragenen Projekte geehrt. „Gerade in diesen Wochen merken wir, wie das Asylrecht infrage gestellt wird, wie auch die Rhetorik der AfD immer wieder aufs Neue bei vielen Menschen verfängt, wie wir Wehrhaftigkeit in unserer Demokratie neu lernen und unter Beweis stellen müssen“, sagte Irme Stetter-Karp im Rahmen der Verleihung.

Auch der Erzbischof betonte im Gespräch in Zwickau sowie bei der Preisverleihung die Notwendigkeit, Haltung zu zeigen: „Vor dreißig Jahren erschütterten uns die Bilder von brennenden Asylbewerber-Unterkünften und anderen fremdenfeindlichen Taten in Solingen, Mölln oder Rostock-Lichtenhagen. Das waren nicht die ersten fremdenfeindlichen Taten nach dem Nationalsozialismus, und es waren nicht die letzten. Denken wir nur an Halle und Hanau und die Mordserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU). Jede Tat ist eine zu viel und muss uns Mahnung sein, gegen jede Form des Rassismus aufzustehen!“

Wir bedanken uns für den interessierten Austausch und den Besuch!