LEERE STÜHLE. LEERE BÜHNEN. auch in Zwickau.
Freitag
24 Apr
2020
Die unabhängig Aktion LEERE STÜHLE, die letzte Woche in Dresden ihren Anfang nahm, wurde heute nun in vielen anderen Städten umgesetzt – auch in Zwickau. Viele Zwickauer Gastronomiebetriebe, Hotels und Veranstalter haben mitgemacht und natürlich ist der Verein Alter Gasometer auch dabei.
Wir begrüßen die Kampagne LEERE STÜHLE, welche für folgende Forderungen der Gastronomen, Hoteliers und Veranstalter an Bund und Länder steht.
- Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 90% ab Beginn
- dauerhafte Einführung von 7% Mehrwertsteuer
- Erweiterung des Bundeszuschusses „Soforthilfe“ für Unternehmen auch mit mehr als 10 Mitarbeitern
- Klarstellung zum Soforthilfe-Zuschuss
- Klare Exit-Strategie
Daher war es für unseren Verein auch selbstverständlich sich mit einer leeren Bühne auf dem ein verwaistes Mikrofon thronte und leeren Stühlen an der Kunstaktion am 24. April, 11 Uhr auf dem Hauptmarkt Zwickau zu beteiligen und die private Initiative von Zwickauer Gastronomen organisatorisch zu unterstützen. Besonderen Dank gilt Andi Saller und dem Team der Gaststätte „1470“. Über 300 Stühle von 35 Teilnehmende Firmen und Vereine standen letztendlich auf dem Platz und ergaben ein eindrucksvolles Bild. Zuschauer gab es allerdings keine, da die Aktion nicht dazu gedacht war, dass vor Ort demonstriert wird. Eine Menschenansammlung wäre schon aufgrund des Infektionsschutzes schwer gewesen. Und so wirkten die Stühle umso verlassener, denn das sind sie auch.
Der Corona Virus hat das öffentliche und private Leben seit Anfang März fest im Griff. Die Folgen für Mensch und Wirtschaft sind nicht absehbar. Die Sorge um die eigene Gesundheit und die Gesundheit von Familienangehörigen und Freunden steht dabei auch für uns an erster Stelle. Aber auch existenzielle Sorgen kommen schnell dazu. Mit der behördlichen Untersagung all unserer Angebote im Alten Gasometer als auch an externen Stellen seit dem 13. März und auf unbestimmte Zeit nimmt auch der wirtschaftliche Druck für den Verein Alter Gasometer täglich zu.
Die rasante Ausbreitung des Virus zog niemals erwartete Regelungen für das öffentliche Leben nach sich. Spätestens die erste Anordnung, zahlreiche folgende Erlasse und die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes machten die Ernsthaftigkeit deutlich.
Bei allem Respekt vor den notwendigen Schutzmaßnahmen, braucht es jetzt aber auch dringend Signale, wie für die Kultur und damit auch für unser Soziokulturelles Zentrum die Wiederaufnahme der Arbeit aussehen kann. Auch wenn das noch einen Monat oder länger dauert, für die Planung von Veranstaltung, Maßnahmen der kulturellen, sozialen und politischen Bildung, Jugendkulturprojekten, etc. ist eine klare Aussage über Zeitschienen genauso wichtig wie über die Form von möglichen Veranstaltungen.
Mit Achtung verfolgen wir eine Vielzahl notwendiger politischer Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene und begrüßen die beispiellose Menge an finanziellen Unterstützungen für Familien, Einzelunternehmer und Wirtschaft.
Auch unser Verein partizipiert von einer Menge getroffener Entscheidungen auf Bundesebene, wie die veränderten Bedingungen für Kurzarbeitergeld, die Stundungen von Sozialabgaben, die Mehrwertsteuersenkung, die Auflage von zusätzlichen Projekttöpfen etc.
In der aktuellen Situation gibt es aber keine einfachen wirtschaftlichen Lösungen. Kredite helfen uns nicht weiter. Darlehen im fünfstelligen Bereich zur Absicherung von Liquiditätsengpässen können wir nicht ohne weiteres zurückzahlen. Einerseits akzeptieren unsere Fördermittelgeber Tilgungen nicht als zuwendungsfähige Ausgaben, anderseits können wir nach der Corona-Krise nicht einfach mehr produzieren – wir können nicht doppelt so viel Veranstaltungen durchführen, nicht doppelt so viel Getränke verkaufen und die Zahl der möglichen Konzerte in der Zwickauer Region ist sowohl auch dadurch begrenzt, dass die Gästezahl begrenzt ist und sich nicht beliebig steigern lässt.
Allzulange werden gemeinnützige Kultureinrichtungen und andere Kulturanbieter ohne echte Kompensationsprogramme für entfallene Einnahmen nicht aushalten können. Gleichzeitig verhängte nun die Stadt Zwickau eine Haushaltssperre. Benötigte Städtische Zuwendungen sind nun zusätzlich ungewiss.
Wir appellieren – und dies mit zunehmender Enttäuschung – daher nochmals an Politik und Verwaltung. Wenn der Staat, aus zwar nachvollziehbaren Gründen uns die Tätigkeit untersagt, dann muss der Staat aber auch seiner Fürsorge nachkommen, um aus diesem geschaffenen Vakuum zu entkommen. Daher sagen wir 6 Wochen nach der behördlichen Untersagung unserer Arbeit nochmal: Wir benötigen echte Kompensationsprogramme für entfallene Einnahmen sowie Aussage über Zeitschienen zur Wiederaufnahme der Arbeit sowie wie über die Form von möglichen Veranstaltungen.
















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