Lotte, Lucy, Bonny, Carl und Frieder hießen die Stars des heutigen Tages. Wir haben uns auf den langen Weg nach Löhma gemacht, um mit Esel zu wandern. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis.
„Esel seien stur“ – heißt es. Es stimmt, dass ein Esel sich verweigert, wenn er vor der bevorstehenden Situation Angst hat oder den Weg nicht für sicher hält. Im Zweifelsfall stehen Esel lieber einmal zu viel als ein unnötiges Risiko einzugehen. Auf diese Weise lehren sie uns Achtsamkeit. Die Herausforderung ist hier, den Esel durch partnerschaftliches Verhalten, ohne Druck, ohne Gewalt oder Bestechung (Leckerlies), dafür mit Geduld und Einfühlungsvermögen durch seine bestimmte, zielgerichtete Willenskraft zu bewegen.
Esel sind sehr gut im Beobachten. Sie sind nervenstark, geduldig, sanftmütig, gelassen, vorsichtig, neugierig und reagieren sensibel auf unsere Körpersprache.
Um mit ihnen ans Ziel kommen gibt 5 Schritte:
1. Kennenlernen der Esel, Kontaktaufnahme, Berührungsängste abbauen, sich in Eselgesellschaft wohlfühlen
2. Aufgaben mit dem Esel durchführen, z.B. striegeln, anhalftern, führen, über ein Parcours führen
3. Aufgaben steigern, den Esel ohne Führleine bewegen
4. Stabilisierung des Gelernten
5. Wanderung mit dem Esel
Die Kinder und Jugendlichen lernten heute den Umgang mit den Eseln und bekamen einen Einblick in die Körpersprache. Kindern gibt dies Selbstvertrauen, die Tiere zu führen und eine Streicheleinheit beruhigt Kleine und Große gleichermaßen.
Esel bieten den Kindern Nähe und Heimat und auch unter anderem die Möglichkeit, Verantwortung und Sozialverhalten zu lernen und zu üben, um es später im Alltag anwenden zu können.
Esel haben nachweislich einen besonderen Zugang zum Menschen. Schauen nicht auf Äußerlichkeiten, sondern achten mehr auf das, was in einem Menschen steckt. Sie zeigen eine große Gelassenheit und sind die besten Lehrenden für ehrliche und natürliche Verhaltensweisen.
Die Tiergestützte Pädagogik nutzt die positive und einmalige Wirkung der Tiere bei der Erziehung und Bildung. Mit Tierwanderungen schulen wir die eigene Wahrnehmung der Teilnehmenden und stabilisieren die Persönlichkeitsstruktur.
Dies fördert:
– Vertrauensaufbau,
– Beziehungsaufbau,
– Angstabbau,
– die Entspannung
– das Selbstwertgefühl/ Selbstbewusstsein,
– sas Verantwortungsbewusstsein,
– das Konzentrationstraining,
– die Motorik,
– den Gleichgewichtsinns
– Soziale Interaktion (miteinander handeln, aufeinander reagieren, sich gegenseitig beeinflussen) und
– Kommunikation (sich verständigen, miteinander umgehen)
Wir bedanken uns bei der Railamühle, die uns solche Erlebnisse ermöglichen und freuen uns auf ein Wiedersehen.
Veranstalter: Historisches Dorf Zwickau | Alter Gasometer e.V. und Diakonie Westsachsen
Fotos: Diana Freydank, unterstützt von Anja Bausch