Lothar Becker und die Weltrevolution in der Barterre
Donnerstag
12 Sep
2024
Jetzt erst recht: Mit Mut und Haltung gegen rechte Tendenzen in Schule
Mittwoch
11 Sep
2024
30 Prozent der Erstwählerinnen und -wähler in Sachsen wählten AfD, in Thüringen waren es sogar 37 Prozent. „Das ist der dramatischste Rechtsruck unter jungen Menschen, den die Bundesrepublik seit 1949 innerhalb einer Wahlperiode jemals erlebt hat“, kommentierte Sanem Kleff, Direktorin der Bundeskoordination von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, die Ergebnisse der Landtagswahlen in der vergangenen Woche.
Wie sich die Banalisierung und Normalisierung rechtspopulistischer und extrem rechter Einstellungen ganz konkret im Schulalltag anfühlt, wie sich der Ton auf dem Schulhof verschärft, wie Seitenscheitel und rechter Lifestyle wieder tragbar werden, das erleben auch Schülerinnen und Schüler in der Region Zwickau. Beim regionalen Vernetzungstreffen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage am Mittwoch, 18. September 2024 in den Räumen des Alter Gasometer e.V. soll es darum gehen, demokratisch engagierten jungen Menschen den Rücken zu stärken.
„Demokratiebildung ist zentraler Bestandteil des staatlichen Bildungsauftrags an Schule, das gilt auch für Sachsen – doch im Schulalltag zwischen Lehrermangel, Unterrichtsausfall und einem übervollen Lehrplan spielt die Vermittlung demokratischer Grundwerte an Schule leider oft nur eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig findet über soziale Netzwerke zunehmend massiv eine rechte bis extrem rechte Sozialisierung statt, werden in Klassenchats und auf Schultoiletten Hakenkreuze wieder salonfähig. Aber es gibt wie schon in den Baseballschlägerjahren der 90er und 2000er Jahre eben auch junge Menschen, die gegen Widerstände für die Demokratie einstehen und Haltung zeigen. Ihnen wollen wir mit diesem Vernetzungstreffen von Courage-Schulen und am Netzwerk interessierten Schulen Mut machen, gerade jetzt nicht aufzugeben“, sagt Organisatorin Claudia Drescher-Kriegsmann als zuständige Regionalkoordinatorin für das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in Westsachsen (Landkreis Zwickau und Vogtlandkreis).
Vernetzungstreffen von Courage-Schulen in Zwickau
Gemeinsam mit dem Puppentheater Zwickau wird deshalb die Mutmach-Maschine angeworfen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie sich Hass im Netz entgegenstellen können. Speziell für Grundschulkinder gibt es einen interaktiven Mitmach-Mut-Workshop, denn das Gegeneinander und Mechanismen der Ungleichwertigkeit fangen nicht erst in weiterführenden Schulen an. Für Lehrkräfte steht das Thema „Rechtsextremismus im Gaming“ und eine anschließende Austauschrunde zu rechten Tendenzen an Schule auf dem Programm.
Das Vernetzungstreffen richtet sich in erster Linie an interessierte Schülerinnen und Schüler, die sich in ihren Schulen aktiv im Rahmen des Courage-Netzwerks einbringen oder zukünftig einbringen möchten, aber auch an engagierte Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeitende.
HIER geht’s zum Programm und zur Auswahl der Workshops:
SoR_Zwickau_Regionaltreffen_2024_FINAL
Das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist mit mehr als 4500 Schulen das bundesweit größte Schulnetzwerk. In Sachsen sind aktuell 130 Schulen Mitglied im Netzwerk, 14 davon in Westsachsen. In diesem Jahr wurden zwei Grundschulen (Zwickau und Limbach-Oberfrohna) neu aufgenommen.
Zwischen Graffiti und Gesellschaft: „PIXADORES“
Dienstag
10 Sep
2024
Im Kino Casablanca fand ein Kinoereignis der besonderen Art statt. Der Anlass? Die mitreißende Vorführung des Films „PIXADORES“ und ein interessantes Gespräch mit Tom Urban, dem Geschäftsführer von ROTZFRECH CINEMA. Bevor der Film über die Leinwand flimmerte, hatten die Gäste die Gelegenheit, Tom Urban und die Geschichte hinter dem Film persönlich kennenzulernen. Urban setzt sich dafür ein, dass unabhängige und außergewöhnliche Filme ihren Platz im deutschen Kino finden. Er betonte, wie wichtig es sei, Filme abseits des Mainstreams zu präsentieren, um den Zuschauern neue Perspektiven und Erlebnisse zu bieten. Nach dem aufschlussreichen Gespräch ging es dann in den Hauptteil des Abends über: die Vorführung des Films „PIXADORES“. Der Film, der in der brasilianischen Graffiti-Szene verankert ist, bietet einen packenden Einblick in das Leben und die Kunst der sogenannten „Pixadores“ – einer Gruppe von Graffiti-Künstlern, die durch ihre provokanten und oft illegalen Werke auf sich aufmerksam machen. Der Film zeigt nicht nur die Straßenkunst der Pixadores, sondern auch die Leben, die hinter den Künstlern stecken. Dazu gehört auch die soziale Realität und Herausforderungen der jungen Männer. Die spannenden, lustigen und teils schockierenden Szenen fesseln den Zuschauer geradezu an den Film.
Eigentlich hätte der Kinoabend im Garten auf der Sommerbühne stattfinden sollen, aber das Wetter machte einen Umzug in den Saal nötig. Das tat dem Kinoerlebnis aber keinen Abbruch: Die Kombination aus einem aufschlussreichen Gespräch mit Tom Urban und der fesselnden Vorführung von „PIXADORES“ machte den Abend zu einem echten Highlight für alle Film- und Kulturinteressierten. Es war eine Gelegenheit, nicht nur einen großartigen Film zu genießen, sondern auch die Menschen hinter den Kulissen zu treffen, die sich für die Vielfalt und Qualität im Kino engagieren. Außerdem fand im Vorfeld noch die Aktion „Meine Farbe. Meine Stadt. Meine Veranstaltung.“ statt, bei der die legale Graffitiwand im Tunnel an der kleinen Biergasse neu gestaltet wurde.
Wer solche besonderen Kinoerlebnisse nicht verpassen möchte, für den lohnt es sich, die kommenden Veranstaltungen im Alten Gasometer im Auge zu behalten. Die Mischung aus erstklassigen Filmen und tiefgehenden Gesprächen schafft immer wieder unvergessliche Abende.
Veranstalter: Alter Gasometer e.V. mit freundlicher Unterstützung von ROTZFRECH CINEMA
Vielfalt sprühen: Gemeinsam die Stadt bunt gestalten
Dienstag
10 Sep
2024
Unter dem Motto „Meine Farbe. Meine Stadt. Meine Veranstaltung.“ fand in der Kleinen Biergasse eine Aktion statt, bei der die legale Graffitiwand neu gestaltet wurde. Insgesamt nahmen 25 kreative Menschen teil und verwandelten den Tunnel in ein farbenfrohes Kunstwerk. Für viele junge Talente war es das erste Mal, dass sie sich an der Sprühdose versuchten, während auch erfahrene Graffitikünstler*innen ihre Werke hinterließen. Die Aktion drehte sich jedoch nicht nur um Kunst, sondern auch um wichtige gesellschaftliche Themen. Im Vordergrund stand die Botschaft, für Toleranz, Demokratie und Vielfalt einzustehen. Jede*r war eingeladen, sich kreativ auszudrücken und ein buntes Zeichen zu setzen.
Das Wetter spielte mit – der Herbstanfang ließ sich schon erahnen, doch die angenehmen Temperaturen sorgten für ideale Bedingungen, um den Tunnel gemeinsam zu gestalten. Nach dem kreativen Teil ließen die Teilnehmenden den Tag bei einem entspannten Grillen ausklingen, was eine tolle Gelegenheit bot, sich auszutauschen und die entstandenen Kunstwerke zu bewundern.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie Kunst Menschen verbindet und ein starkes Zeichen für gesellschaftliche Werte setzen kann.
Veranstalter: Alter Gasometer e.V.
*Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.
CSD Zwickau 2024
Samstag
31 Aug
2024
Zum vierten Mal in Folge zogen mehrere hundert Menschen durch die Zwickauer Innenstadt, um ein buntes Zeichen für Vielfalt und Respekt zu setzen. Begleitet wurde die Demonstrationen durch spannende, mitreißende und emotionale Redebeiträge, sowie musikalischer Unterstützung von „lieberlila“. Angekommen am Kornmarkt wurde das weiterführende Programm durch einen Redebeitrag der Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt eröffnet, gefolgt von Staatsministerin Katja Meier, dem US-Generalkonsulat Leipzig John R. Crosby, Carlos Kasper, sowie Saskia und Lui Michalski, die einen vollen Reisebus aus Berlin nach Zwickau organisierten. Aber auch viele Vereine, die sich für queere und transidente Menschen einsetzen, durften an diesem Tag zu Wort kommen. Zusätzlich gab es eine regelmäßige musikalische und künstlerische Abwechslung durch DJ YVE’REE und die Bands Noisy Glam und Helium 5, als auch durch regionale Kunstschaffende (z.B. Ahsley und Zirkus.Kind), die die Menschen begeisterten. Die Moderatorin Betty D. Fort führte die Teilnehmenden über den Nachmittag hinweg durch das Programm und überraschte immer wieder mit eleganten Kleidungswechseln. An der Demonstration, dem nachfolgenden Programm auf dem Kornmarkt und der After Show „Toleranza“ im Zwickauer Gewandhaus nahmen rund 1000 Menschen teil.
Weitere Informationen: www.csd-zwickau.de
Instagram: www.instagram.com/csdzwickau.official
Facebook: www.facebook.com/csdzwickau
Veranstalter: Bündnis CSD Zwickau | c/o Alter Gasometer e.V.
Moderation: Betty D. Fort und Gussfehler
Fotos von: Daniela Skrzypczak – www.demipress.de, Leander von Thien, Diana Freydank und Harmonie
Gesponsert von der DPFA – Akademiegruppe.
Gefördert wird das Projekt von der Amadeu Antonio Stiftung, Aktion Mensch und im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.
Funkloch Open Air: Musik verbindet – Ein Abend voller Vielfalt und Zusammenhalt
Samstag
31 Aug
2024
Am vergangenen Samstag verwandelte sich das „Funkloch Open Air“ in einen lebendigen Treffpunkt für Musikliebhaber*innen und Menschen, die Gemeinschaft, Toleranz und Vielfalt schätzen. Bei strahlendem Sommerwetter kamen 160 Besucher*innen zusammen, um gemeinsam zu feiern, zu tanzen und ein Zeichen für Zusammenhalt und demokratische Werte zu setzen. Das Open Air war mehr als nur ein Ort der Unterhaltung – es war ein Ausdruck dafür, wie Musik Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Überzeugungen vereinen kann. Von 18 Uhr bis 22 Uhr erlebten die Gäste ein Programm,das Miteinander und der Offenheit in den Mittelpunkt stellte.
Der Abend begann mit der Chemnitzer Ska-Punk-Band „Undankbar“, die mit ihrer energiegeladenen Musik sofort die Herzen des Publikums eroberte. Ihre schnellen Rhythmen, kombiniert mit sozialkritischen Texten, sorgten dafür, dass sich die Freilichtbühne schnell in einen Ort voller Energie verwandelte. Die Mischung aus Ska und Punk war der perfekte Auftakt, um die Stimmung anzuheizen und die Besucher*innen miteinander zu verbinden. Ein Highlight des Abends war der Auftritt der Leipziger Band „Small Town Artists“, die mit ihren Reggae-Klängen eine entspannte und doch mitreißende Atmosphäre schufen. Ihre sanften Rhythmen verbreiteten sofort sommerliche Vibes. Der Sound der „Small Town Artists“ brachte eine wohltuende Leichtigkeit in den Abend, die perfekt zur warmen Sommernacht passte. Die Besucher*innen ließen sich von der entspannten Stimmung mitreißen. Zum Abschluss des Abends betraten „Die Griffins“ die Bühne und brachten mit ihren schnellen, punkigen Melodien und Rhythmen, angereichert mit Ska-Elementen, die Freilichtbühne zum schwingen. Ihre Musik, die eine explosive Mischung aus Energie und Eingängigkeit darstellt, riss das Publikum mit und sorgte für einen dynamischen Abschluss des Abends.
Doch das Funkloch Open Air war nicht nur ein musikalisches Highlight. Es war ein Ort, an dem Gemeinschaft gelebt wurde. Zwischen den Auftritten der Bands wurden Redebeiträge gehalten, die die Bedeutung von Toleranz, Vielfalt und demokratischem Engagement betonten. Die Besucher*innen, eine bunt gemischte Gruppe, zeigten durch ihre Offenheit und ihr Miteinander, dass diese Werte hier nicht nur gesprochen, sondern auch gelebt wurden.
Als die letzten Töne verklangen, blieb die Stimmung noch in der Luft. Menschen blieben, tauschten sich aus und genossen die verbindende Atmosphäre des Abends. Das Funkloch Open Air war ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass Musik Brücken bauen und Menschen auf einzigartige Weise zusammenbringen kann.
Veranstalter: Alter Gasometer e.V.
Gefördert von NEULANDGEWINNER.