Erste Grundschule der Region auf dem Weg ins Courage-Netzwerk

Mittwoch
31 Mai
2023

Die Zwickauer DPFA-Regenbogen-Grundschule „Carl Friedrich Benz“ hat sich als erste Grundschule der Region Westsachsen auf den Weg ins Courage-Netzwerk gemacht. Bei einer Abstimmung im Rahmen eines Projekttages rund um die Themen Courage und Toleranz haben sich 89 Prozent der Schulmitglieder für ein JA entschieden. Wir sagen: Herzlich willkommen! Vier Viertklässler*innen hatten in einem Hortzimmer eigens ein kleines Wahlbüro eingerichtet und mithilfe von großen bunten Legosteinen Wahlkabinen gebaut.

Die Grundschule will den Projekttag und die Abstimmung von nun an jährlich wiederholen, um auch die Erstklässler jedes Jahr aufs Neue im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage mitzunehmen. „Alle Klassen haben gemeinsam überlegt, wie wir uns miteinander verhalten und leben wollen, welche Werte uns wichtig sind. Am Ende des Projekttags stand die Abstimmung und damit die Frage im Raum, wollen wir uns als Schule aktiv gegen Ausgrenzung einsetzen und Courage zeigen? Das Ergebnis zeigt eindeutig: Ja, das wollen wir – in der Schule, aber selbstverständlich auch außerhalb“, sagte Schulleiter Rudolf Bechauf bei der Verkündung des Abstimmungsergebnisses Ende April.

Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler an diesem Projekttag einen Gedenkbaum für Mehmet Kubaşık mit 57 bunten Kranichen geschmückt. Mit dieser Aktion am Schwanenteich in Zwickau soll an die Menschen erinnert werden, die vom sogenannten NSU ermordet wurden – wider das Vergessen fliegen jeweils zum Geburtstag dieser Menschen bunte Papier-Kraniche im Wind.

Nach der Abstimmung ist vor der Titelverleihung: Feierlich aufgenommen ins Netzwerk wird die erste Grundschule der Region Westsachsen voraussichtlich im neuen Schuljahr – gemeinsam mit den anderen DPFA-Schulen auf dem Bildungscampus in der Eckersbacher Salutstraße. Zuvor werden die Oberschule, das Gymnasium und die Fachschule für die Erzieherausbildung ebenfalls noch separat darüber abstimmen, ob sie im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aktiv werden möchten.

Und wie wird man eigentlich Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage? Hier verraten wir es.

In Westsachsen gibt es damit nun 13 Courage-Schulen, davon sieben Gymnasien, vier Oberschulen, eine Berufsschule und eine Grundschule. Sachsenweit sind es mehr als 110 Courage-Schulen.

In Erinnerung an Abdurrahim Özüdoğru. Er wäre heute 71 Jahre alt geworden.

Sonntag
21 Mai
2023

In Erinnerung an Abdurrahim Özüdoğru. Er wäre heute 71 Jahre alt geworden.

Mit dem Kranich als Symbol des Glücks, der Klugheit und der Langlebigkeit wollen wir auch im Jahr 2023 an die zehn Menschen erinnern, die vom sogenannten NSU ermordet wurden – wider das Vergessen fliegen jeweils zum Geburtstag dieser Menschen bunte Papier-Kraniche im Wind. In den Gedenkbäumen am Schwanenteich.

Die Kranich-Idee entstand rund um den 27. Januar als bundesweiter Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus: Neben Blumen und Kränzen setzt Zwickau seit 2022 mit zahllosen bunten Origami-Kranichen ein Zeichen wider das Vergessen.

Auch an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter wollen wir gemeinsam erinnern und dazu aufrufen, bei einem Spaziergang am Schwanenteich einen Moment innezuhalten.

Darüber hinaus wird diese Form des Gedenkens in Zusammenarbeit mit jungen Zwickauerinnen und Zwickauern weiterentwickelt. In diesem Fall haben Kinder und Jugendliche des Kirchspiel Zwickau-Nord die Patenschaft des Gedenkbaumes für Abdurrahim Özüdoğru übernommen, die 71 Kraniche gefaltet und in den Baum gehängt. Dafür sagen wir: Vielen herzlichen Dank!

In ewigem Gedenken an:
Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.

Werkstatt gegen Mobbing – bundesweites Modellprojekt mit Abschluss im Gasometer

Montag
15 Mai
2023

Was machen rund 100 Kinder und Jugendliche an einem sonnigen Donnerstag im Mai? Sich bei der Werkstatt gegen Mobbing laut und sichtbar zum Thema Mobbing positionieren, coole Workshops besuchen, negative Erfahrungen austauschen und ins Positive verkehren. Und sich gegenseitig den Rücken stärken, dass Mobbing eben nichts ist, was man hinnehmen muss!

„Leute, lasst euch nicht einreden, dass ihr nicht richtig tickt“ – so die klare Ansage von Theater-Mitmach-Workshopleiter Lutz Bublitz bei der 6. Werkstatt gegen Mobbing im Alten Gasometer Zwickau am vergangenen Donnerstag, 11. Mai. Wir haben Theater gemacht, Zirkus sowieso, außerdem einen Podcast und einen Film produziert, das gesprochene Wort bei einem SpokenWord-Workshop gefeiert und Cybermobbing den Stinkefinger gezeigt. Aus insgesamt sechs unterschiedlichen Workshop-Angeboten konnten die Schüler*innen und Pädagog*innen wählen und sich so aus ganz unterschiedlichen Blickrichtungen dem Thema Mobbing nähern.

Während im Theater-Workshop erstmal ganz viele schlechte Erfahrungen der Teilnehmenden auf einem großen Haufen geworfen und dann im besten theatralischen Sinne über Bord geworfen worden, machten die Teilnehmenden des SpokenWord-Workshops der/die/das Mobbing als Person anfassbar: Wie sieht dieses Mobbing eigentlich aus und was trägt es für Schuhe? Welchen Gesichtsausdruck hat es?! Solche Fragen warf Workshopleiterin Jessy James LaFleur in den Raum und am Ende des Workshop-Tages ließen alle Teilnehmenden auf der Bühne des Gasometers ihren gefundenen Worten freien Lauf.

Mit dem Modellprojekt „Couragiert gegen Mobbing“ setzt der Verein Aktion Courage e. V. seit 2020 bundesweit Werkstätten gegen Mobbing für Schüler*innen und Pädagog*innen um. Dabei wird das Phänomen Mobbing als Instrument der Diskriminierung konsequent in Verbindung mit Ideologien der Ungleichwertigkeit betrachtet. Modellhaft werden Handlungsansätze und Publikationen entwickelt, die weitgehend unabhängig von der Schulform, von den Standortbedingungen und den personellen Konstellationen verwendet werden können, um erfolgreich gegen Mobbing vorzugehen.

Nach Berlin, Mönchengladbach, Bamberg und Potsdam stand nun zum Abschluss Zwickau auf dem Programm. Das war ein Tag mit vielen offenen Gesprächen, viel Engagement und vor allem viel Spaß an der Sache und den ungewöhnlichen Workshop-Formaten! Ein großes Danke geht an Aktion Courage e.V. für die Organisation!

Mehr Infos zum Modellprojekt gibt es unter diesem Link. Die Werkstatt gegen Mobbing in Zwickau entstand in Kooperation mit dem Alten Gasometer e.V., der Landeskoordination Sachsen sowie die Regionalkoordination Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage sowie Social Web macht Schule und Zirkomania.

Landesbischof Tobias Bilz zu Gast im Alten Gasometer

Donnerstag
11 Mai
2023

Am Donnerstag besuchte uns Landesbischof Tobias Bilz und schaute sich den Alten Gasometer an. Der Landesbischof ist der führende Geistliche der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen. Besonderes Interesse lag bei den Gesprächen auf dem Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region und seiner Arbeit. Das Bündnis und der Verein Alter Gasometer wurden von Koordinator Johannes Brandt vorgestellt wurde. Themen, wie gesellschaftliche Entwicklungen, Rassismus und Rechtsextremismus, der NSU sowie der Umgang mit dem Thema in Zwickau, das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sowie das Eintreten für Demokratie, standen im Mittelpunkt. Herr Bilz betonte dabei die Wichtigkeit der Arbeit des Bündnisses und dankte Superintendent Harald Pepel vom Kirchenbezirk Zwickau für das Engagement in der Zusammenarbeit mit dem Bündnis als Kooperationspartner. Er sieht hier auch eine gesellschaftliche Verantwortung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen und sagte deutlich, dass Nationalismus und Rassismus mit dem Evangelium nicht vereinbar sind.

Wir bedanken uns für das Interesse und die unterstützenden Worte.

In Erinnerung an Mehmet Turgut. Er wäre heute 46 Jahre alt geworden.

Dienstag
02 Mai
2023

In Erinnerung an Mehmet Turgut. Er wäre heute 46 Jahre alt geworden.

Mit dem Kranich als Symbol des Glücks, der Klugheit und der Langlebigkeit wollen wir auch im Jahr 2023 an die zehn Menschen erinnern, die vom sogenannten NSU ermordet wurden – wider das Vergessen fliegen jeweils zum Geburtstag dieser Menschen bunte Papier-Kraniche im Wind. In den Gedenkbäumen am Schwanenteich.

Die Kranich-Idee entstand rund um den 27. Januar als bundesweiter Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus: Neben Blumen und Kränzen setzt Zwickau seit 2022 mit zahllosen bunten Origami-Kranichen ein Zeichen wider das Vergessen.

Auch an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter wollen wir gemeinsam erinnern und dazu aufrufen, bei einem Spaziergang am Schwanenteich einen Moment innezuhalten.

Darüber hinaus wird diese Form des Gedenkens in Zusammenarbeit mit Zwickauer Schülerinnen und Schülern weiterentwickelt. Die Pestalozzischule Zwickau hat die Patenschaft des Gedenkbaumes für Mehmet Turgut übernommen, die 46 Kraniche gefaltet und in den Baum gehängt. Dafür sagen wir: Vielen herzlichen Dank!

In ewigem Gedenken an:
Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.

In Erinnerung an Mehmet Kubaşık. Er wäre heute 57 Jahre alt geworden.

Montag
01 Mai
2023

In Erinnerung an Mehmet Kubaşık. Er wäre heute 57 Jahre alt geworden.

Mit dem Kranich als Symbol des Glücks, der Klugheit und der Langlebigkeit wollen wir auch im Jahr 2023 an die zehn Menschen erinnern, die vom sogenannten NSU ermordet wurden – wider das Vergessen fliegen jeweils zum Geburtstag dieser Menschen bunte Papier-Kraniche im Wind. In den Gedenkbäumen am Schwanenteich.

Die Kranich-Idee entstand rund um den 27. Januar als bundesweiter Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus: Neben Blumen und Kränzen setzt Zwickau seit 2022 mit zahllosen bunten Origami-Kranichen ein Zeichen wider das Vergessen.

Auch an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter wollen wir gemeinsam erinnern und dazu aufrufen, bei einem Spaziergang am Schwanenteich einen Moment innezuhalten.

Darüber hinaus wird diese Form des Gedenkens in Zusammenarbeit mit Zwickauer Schülerinnen und Schülern weiterentwickelt. Die DPFA Akademiegruppe hatte zur Baumpflanzung bereits die Patenschaft des Gedenkbaums für Mehmet Kubaşık übernommen. Nun haben die Schülerinnen und Schüler der DPFA-Regenbogen-Grundschule Zwickau „Carl Friedrich Benz“ die Patenschaft des Gedenkbaumes für Mehmet Kubaşık übernommen, die 57 Kraniche gefaltet und in den Baum gehängt. Dafür sagen wir: Vielen herzlichen Dank!

In ewigem Gedenken an:
Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.

VIELE WEGE FESTIVAL HAT ZWICKAU SCHÖNER GEMACHT

Sonntag
30 Apr
2023

Buntes Treiben für Klein und Groß!

Das Viele Wege Festival begeistert die Zwickauerinnen und Zwickauer!

Vom 28.04. bis 30.04. stand in der Zwickauer Innenstadt kulturpolitisches Treiben satt auf dem Programm. Mehr als 3000 Menschen nahmen an den vielen Veranstaltungen teil.

Kinder-Openair-Kino

Trotz der widrigen Wetterbedingungen am Freitag war das Kinderkino auf dem Hauptmarkt gut besucht. Die große LED-Leinwand und die Bandbreite der Kurzfilme fesselten das junge Publikum.

Am Abend trafen sich dann diejenigen, die dem Wetter trotzten und es sich nicht nehmen ließen, einmal Open-Air Kino mit Altstadtflair zu genießen. 17 Filme in 180 Minuten, die zum Lachen, Nachdenken und Staunen einluden, flimmerten über den historischen Hauptmarkt. Bei Bier von der Kevin Brewery, Longdrinks der Villa Mocc sowie Popcorn und Zuckerwatte ließ sich über das bescheidene Wetter hinwegsehen.

Information, Diskussion und Leichtigkeit

Während der Freitag ganz im Zeichen des Bewegtbildes stand, begann der Samstag politisch. Zum Stadtgespräch unter dem Motto „Zwickau 2030 – Wohin geht die Reise?“ fanden sich Dr. Klaus Zeitler von der Zukunftswerkstatt Kommunen, Stefan Schmidtke (Geschäftsführer der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 GmbH), Silvia Queck-Hähnel (Baubürgermeisterin Zwickau), Olivia Tschiersch vom Jugendbeirat Zwickau und Isabell Reise von der Kunstplantage im Projekt 46 zusammen. Gemeinsam mit dem Publikum wurde dann philosophiert, wie im Jahr 2030 die unterschiedlichen Generationen zusammenleben wollen.

Parallel zu diesem Gespräch konnte die jüngste Zwickauer Generation bei Andi Saller im Gasthaus 1470 den Büchern „Ich bin der Stärkste im ganzen Land“ und „Die drei Schweinchen“ lauschen, vorgelesen von Monika Hähnel vom Förderstudio Literatur auf Deutsch und Ukrainisch. Für Bastelwütige gab es eine breites Angebot.

In der Hauptstraße 46 ging es informativ in den Räumlichkeiten des kürzlich eröffneten Projekts 46 weiter: Zum einen war die Ausstellung „Gegen das Vergessen. Hoyerswerda 1991“ zu sehen, zum anderen las Grit Lemke, aufgewachsen in Hoyerswerda, aus ihrem Buch „Kinder von Hoy“. Bei der rege besuchten Veranstaltung lauschten die Anwesenden den Erzählungen, in der sich auch viele Informationen der Ausstellung wiederfanden.

Am Georgenplatz organisierte der Roter Baum e.V. von 17-22 Uhr das „Straszenkonzert“. Bereits zum fünften Mal verwandelte der Verein den Georgenplatz zur Bühne und bot umrundet von gesellschaftlichen Themen ein buntes Potpourri aus Musik und gesellschaftlichem Engagement.

TANZT IN DEN MAI!

… und zwar ALLE! Ab 15 Uhr war die Innenstadt bunt, lachend, freundlich und musikalisch! Das Wetter war unschlagbar gut und die über 30 Acts, Vereine und Organisationen machten die Hauptstraße an diesem Sonntag zum belebtesten Ort der Stadt. Von Beginn an bis – zum für viele viel zu frühen Ende – um 24 Uhr tanzten an die 2000 Menschen in den Mai. Durchgehend war Live-Musik zu hören und die Angebote für Kinder luden Familien zum Verweilen ein.

Im Namen aller Beteiligten bedanken wir uns bei allen Besucher*innen und Künstler*innen für ein einmaliges Fest, das Zwickau auf jeden Fall schöner gemacht hat! Wir schweben immer noch ein paar Zentimeter über dem Kopfsteinpflaster der Zwickauer Hauptstraße 🙂

Mo Asumang im Gespräch mit Plauener Courage-Schule

Mittwoch
05 Apr
2023

Die Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Plauen – seit mehr als 20 Jahren Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage – hatte kurz vor den Osterferien einen ganz besonderen Gast zu Besuch: Mo Asumang zeigte in einem Workshop erst ihren beeindruckend persönlichen Dokumentarfilm „Die Arier“ und kam anschließend mit zwei 9. Klassen der Plauener Courage-Schule ins Gespräch über ihre (leider zahlreichen) Rassismus-Erfahrungen.

In ihrem Film „Die Arier“ ging Mo Asumang bereits 2014 der Frage nach, was hinter der Idee der selbsternannten „Herrenmenschen“ steckt. Sie begab sich auf Demonstrationen von Rechtsradikalen, reiste zur Volksgruppe der „Arier“ in den Iran und traf sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten, u.a. mit Anhängern des Klu-Klux-Clans. In zahllosen Gesprächen konfrontierte sie Menschen, die sich „Arier“ nennen, mit der Frage, was ein „Arier“ eigentlich sein soll.

„Es ist beeindruckend, wie Sie aktiv auf solche Menschen zugegangen sind. Hatten Sie gar keine Angst?“ lautete eine von vielen Fragen der Schüler*innen. „Doch, ich hatte lange Angst, insbesondere nachdem ich eine Morddrohung erhalten hatte – eine Neonazi-Band hat mir sozusagen einen Song gewidmet. „Die Kugel ist für dich, Mo Asumang“ heißt es im Lied der „White Aryan Rebels“. Diese Morddrohung gegen die afrodeutsche Schauspielerin, Regisseurin und Moderatorin, die Ende der 1990er Jahre mit dem TV-Magazin „Liebe Sünde“ bekannt wurde, war der schließlich der Auslöser für ihre Suche und den Film.

„Schon als Kind habe ich rassistische Erfahrungen gemacht, Beleidigungen und auch körperliche Angriffe begleiten mich schon ein Leben lang. Aber nach dieser Morddrohung wollte ich nicht länger in der Angst bleiben – mein Mittel mit dieser Angst umzugehen, ist das Fragen stellen“, berichtete sie vor den Schülerinnen und Schülern. „Dieser Film bietet einen völlig anderen Zugang zum Thema Rassismus, man bekommt eine gute Vorstellung davon wie sich das anfühlen muss“, sagte eine Neuntklässlerin anerkennend. Mos Ziel ist es vor allem, den jungen Menschen Mut zu machen, Haltung und Courage zu zeigen. Ihre lockere Art und das Workshop-Format kam bei den beiden 9. Klassen gut an.

Mo Asumang ist Moderatorin, Produzentin, Regisseurin, Schauspielerin und Dozentin. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit besucht Mo Schulen und Universitäten, um sich für Integration stark zu machen und das Thema Rassismus mutig von einer neuen Perspektive anzugehen. Außerdem ist sie Mitglied im Beirat von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und seit 2006 Patin eines Gymnasiums in Brandenburg.

Auf gemeinsame Initiative der Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Plauen, der Regionalkoordination Westsachsen und der Bundeskoordination von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage erlebten die Schüler*innen einen spannenden Vormittag im Jugendzentrum OASE e.V. in Plauen-Chrieschwitz. Danke an dieser Stelle auch nochmal für das unkomplizierte Bereitstellen der Räumlichkeiten im Jugendclub!

SchulKinoWochen: Morgen gehört uns

Dienstag
04 Apr
2023

Es sind Kinder aus allen Teilen dieser Welt und sie kämpfen für ihre Überzeugungen und eine bessere Zukunft. Sie heißen José, Arthur, Aïssatou, Heena, Peter, Kevin und Jocelyn. Obwohl sie Kinder sind, haben sie ihren Blick geschärft für das, was um sie herum nicht stimmt. Ob Umweltverschmutzung oder fehlende Schulbildung, Obdachlosigkeit oder Kinderehen – sie lassen sich von keinem sagen, dass sie zu klein, zu machtlos oder zu unwissend sind, um gegen die allgegenwärtigen Ungerechtigkeiten zu kämpfen. Die Zustände, unter denen sie leben, mögen beängstigend sein, doch ihr Lebensmut und ihr untrügliches Gefühl für Gerechtigkeit sind stärker. Woher nehmen diese Kinder den Mut, aufzubegehren? Woher kommen ihre Ideen, die so erstaunlich wie unkonventionell sind? Mit ihrer unglaublichen Charakterstärke und ihrem Mut schaffen es die Kinder, Erwachsene zu überzeugen und in ihnen Unterstützer zu finden. „Morgen gehört uns“ ist eine bewegende und inspirierende Dokumentation von Regisseur Gilles de Maistre, die sich auf das Leben von fünf Kindern aus verschiedenen Ländern konzentriert, die sich für eine bessere Zukunft einsetzen. Die Kinder werden als Helden porträtiert, die trotz ihrer jungen Jahre unermüdlich für ihre Träume und Überzeugungen kämpfen.

Heute gab es sogar Tränen der Traurigkeit über die gesehenen Kinderschicksale, Kinder, die betroffen waren und emphatisch reagierten. Dieses kam auch in den Gesprächen danach und in den Workshops zu tragen.

Ein Dank geht raus an die Moderatoren: Jasmin Schwarz, Christina Reger, Johannes Brandt (Alter Gasometer e.V.) Ellen Geißler und Christian Dammann (deutscher Kinderschutzbund e.V. Zwickau), Richard Tautenhahn (Diakonie Westsachsen) und Marie-Therese Stedry (Waldspatz-Medien).

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. | Objektiv e.V.

SchulKinoWochen: Die Falken – Alle für einen

Montag
03 Apr
2023

Mit seiner Mannschaft, den Falken, tritt der zehn Jahre alte Jón bei einem jährlich stattfindenden Fußballturnier an, bei dem aber bereits am Anfang alles gegen sie läuft. Die Gegner foulen, der Schiedsrichter ist parteiisch und die Falken verlieren. Doch dann finden Jón und seine Freunde heraus, warum ihre Gegner so brutal sind, und machen sich auf, einen prügelnden Vater zu überführen. In diesem isländischen Kinderfilm geht es um Ängste und Gewalt gegen Kinder und den Mut, etwas daran zu ändern. Eingebettet ist diese emotionale Geschichte in einem Turnier um die Fußballmeisterschaft Islands.

261 Kinder und ihre Begleiter*innen versetzten den Gasometersaal in Stadionatmosphäre, man hätte denken können, es findet ein „Public Viewing“ statt. Die Workshopgespräche im Anschluss drehten sich um Gewalterfahrungen und Prävention, Schutz und Kinderrechte.

Ein Dankeschön geht raus an die Moderatoren: Lisa Wetzel (JC-Airport), Kevin Meinel (Initiative Medienbildung Vogtland), Richard Tautenhahn (Diakonie Westsachsen) Ellen Geißler, Christian Dammann, Justine Reichel (Deutscher Kinderschutzbund Zwickau e.V.), Carsten Müller (Martin-Luther-King Zentrum Werdau), Johannes Brand und Christina Reger (Alter Gasometer e.V.)

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. | Objektiv e.V.