Teilnahmerekord beim Regionaltreffen Schule mit Courage

Mittwoch
25 Sep
2024

Jetzt erst recht! Die Wahlergebnisse zeigen einen dramatischen Rechtsruck unter jungen Menschen – 30 Prozent der Erstwähler*innen machten in Sachsen ihr Kreuz bei der AfD. Doch diese Entwicklung hat auch eine Kehrseite, die derzeit weniger im Rampenlicht steht: Junge Menschen, die gerade jetzt etwas entgegensetzen wollen. Das zeigt der Teilnahmerekord beim diesjährigen Regionaltreffen Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Seitdem der Verein Alter Gasometer e.V. das Projekt vor fünf Jahren übernommen hat, haben sich noch nie so viele Schüler*innen und Lehrkräfte bzw. Schulsozialarbeitende angemeldet wie in diesem Jahr. Rund 90 Teilnehmende von elf Schulen aus den Landkreisen Zwickau und Vogtland kamen am vergangenen Mittwoch im Gasometer zum Vernetzen, Diskutieren und Austauschen zusammen.

„Das große Interesse zeigt, wie wichtig es gerade jetzt ist, gesellschaftspolitisch interessierten Schülerinnen und Schülern den Rücken zu stärken, sich weiterhin aktiv für eine demokratische Schulkultur einzubringen. Es war ein gelungenes Vernetzungstreffen mit vielen spannenden Einblicken und viel positivem Feedback. Offensichtlich gelingt es uns als Schulnetzwerk Themen aufzugreifen, die den Kindern und Jugendlichen unter den Nägeln brennen, genauso aber auch ihren Lehrerinnen und Lehrern“, sagt Claudia Drescher-Kriegsmann, Regionalkoordinatorin Westsachsen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Dem bundesweit größten Schulnetzwerk mit über 4500 Schulen in ganz Deutschland gehören in Sachsen inzwischen 130 Schulen an, davon aktuell 14 in Westsachsen. Zu Schuljahresbeginn wurde die zweite Grundschule der Region aufgenommen. Die Grundschule Thomas Müntzer in Limbach-Oberfrohna war mit Schüler*innen der 3. und 4. Klasse bei einem Workshop mit dem Puppentheater Zwickau dabei. In den drei Stunden ging es ums Mutig sein und ums Miteinander – am Ende standen die Grundschulkinder sogar auf der Bühne des Alten Gasometers und zeigten voller Mut kleine Spielszenen, die sie sich selbst erarbeitet hatten.

In zwei weiteren Workshops, die komplett ausgebucht waren, ging es um das Thema Rechtsextremismus im digitalen Raum – um Zivilcourage und Gegenrede in den Sozialen Medien sowie um rechte Codes und Radikalisierung im Gaming-Kontext. „Das war mir bisher gar nicht so bewusst, da ich selbst wenig mit Computerspielen zu tun habe. Umso wichtiger ist dieser Einblick für mich als Lehrerin“, sagte eine Teilnehmerin des Workshops „Game Over für rechtsextremen Hass“, der über den Kooperationspartner Violence Prevention Network angeboten wurde. Das Projekt hat eine E-Learning-Plattform entwickelt, auf der sich Lehrkräfte selbstständig mit dem Themenfeld beschäftigen können.

Unter der Überschrift „Born this way“ ging es in einem weiteren Workshop um Queer-Empowerment und Handlungsstrategien. „Mit diesen Vernetzungstreffen wollen wir jungen Engagierten sowie Lehrkräften Mut machen, weiter Haltung zu zeigen und der Banalisierung und Normalisierung rechtspopulistischer und extrem rechter Einstellungen im Schulalltag zu widersprechen“, so die Regionalkoordinatorin.

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wird unterstützt und gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Die Regionalkoordinationen Dresden, Leipzig und Chemnitz werden von der Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. getragen, die Regionalkoordination Ostsachsen durch die RAA Sachsen und die Regionalkoordination Westsachsen durch den Verein Alter Gasometer e.V.

Alles Wissenswerte zum Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und eine kurze Video-Anleitung, wie ihr in 10 Schritten Courage-Schule werden könnt, gibt es hier.

Veranstalter: Alter Gasometer e.V. Regionalkoordination Westsachsen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Jetzt erst recht: Mit Mut und Haltung gegen rechte Tendenzen in Schulen

Mittwoch
11 Sep
2024

30 Prozent der Erstwählerinnen und -wähler in Sachsen wählten AfD, in Thüringen waren es sogar 37 Prozent. „Das ist der dramatischste Rechtsruck unter jungen Menschen, den die Bundesrepublik seit 1949 innerhalb einer Wahlperiode jemals erlebt hat“, kommentierte Sanem Kleff, Direktorin der Bundeskoordination von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, die Ergebnisse der Landtagswahlen in der vergangenen Woche.

Wie sich die Banalisierung und Normalisierung rechtspopulistischer und extrem rechter Einstellungen ganz konkret im Schulalltag anfühlt, wie sich der Ton auf dem Schulhof verschärft, wie Seitenscheitel und rechter Lifestyle wieder tragbar werden, das erleben auch Schülerinnen und Schüler in der Region Zwickau. Beim regionalen Vernetzungstreffen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage am Mittwoch, 18. September 2024 in den Räumen des Alter Gasometer e.V. soll es darum gehen, demokratisch engagierten jungen Menschen den Rücken zu stärken.

„Demokratiebildung ist zentraler Bestandteil des staatlichen Bildungsauftrags an Schule, das gilt auch für Sachsen – doch im Schulalltag zwischen Lehrermangel, Unterrichtsausfall und einem übervollen Lehrplan spielt die Vermittlung demokratischer Grundwerte an Schule leider oft nur eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig findet über soziale Netzwerke zunehmend massiv eine rechte bis extrem rechte Sozialisierung statt, werden in Klassenchats und auf Schultoiletten Hakenkreuze wieder salonfähig. Aber es gibt wie schon in den Baseballschlägerjahren der 90er und 2000er Jahre eben auch junge Menschen, die gegen Widerstände für die Demokratie einstehen und Haltung zeigen. Ihnen wollen wir mit diesem Vernetzungstreffen von Courage-Schulen und am Netzwerk interessierten Schulen Mut machen, gerade jetzt nicht aufzugeben“, sagt Organisatorin Claudia Drescher-Kriegsmann als zuständige Regionalkoordinatorin für das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in Westsachsen (Landkreis Zwickau und Vogtlandkreis).

Vernetzungstreffen von Courage-Schulen in Zwickau

Gemeinsam mit dem Puppentheater Zwickau wird deshalb die Mutmach-Maschine angeworfen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie sich Hass im Netz entgegenstellen können. Speziell für Grundschulkinder gibt es einen interaktiven Mitmach-Mut-Workshop, denn das Gegeneinander und Mechanismen der Ungleichwertigkeit fangen nicht erst in weiterführenden Schulen an. Für Lehrkräfte steht das Thema „Rechtsextremismus im Gaming“ und eine anschließende Austauschrunde zu rechten Tendenzen an Schule auf dem Programm.

Das Vernetzungstreffen richtet sich in erster Linie an interessierte Schülerinnen und Schüler, die sich in ihren Schulen aktiv im Rahmen des Courage-Netzwerks einbringen oder zukünftig einbringen möchten, aber auch an engagierte Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeitende.

HIER geht’s zum Programm und zur Auswahl der Workshops:

SoR_Zwickau_Regionaltreffen_2024_FINAL

Das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist mit mehr als 4500 Schulen das bundesweit größte Schulnetzwerk. In Sachsen sind aktuell 130 Schulen Mitglied im Netzwerk, 14 davon in Westsachsen. In diesem Jahr wurden zwei Grundschulen (Zwickau und Limbach-Oberfrohna) neu aufgenommen.

Nächstes Vernetzungstreffen der Courage-Schulen: Jetzt anmelden!

Freitag
23 Aug
2024

In 4 Wochen ist es wieder so weit: Das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage trifft sich zum regionalen Vernetzungstreffen. Gemeinsam mit dem Puppentheater Zwickau werfen wir die Mutmach-Maschine an, stellen uns Hass im Netz entgegen und schauen uns an, wie bunt und vielfältig die Menschen sind.

Beim Regionaltreffen der westsächsischen Courage-Schulen erfahren die Teilnehmenden, wie sie sich aktiv für eine demokratische Schulkultur einbringen können. Für Lehrkräfte gibt es in diesem Jahr ein besonderes Angebot zum Thema Rechtsextremismus im Gaming.

Wichtiger Hinweis: Eine Anmeldung per E-Mail an claudia.drescher-kriegsmann@alter-gasometer.de ist zwingend erforderlich! Bitte Schule, Anzahl der Teilnehmenden und die Auswahl der Workshops angeben.

HIER geht’s zum Programm und zur Auswahl der Workshops:

SoR_Zwickau_Regionaltreffen_2024_FINAL

Zweite Grundschule der Region ins Courage-Netzwerk aufgenommen

Freitag
16 Aug
2024

„Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann sag‘ ich einfach NEIN! Wenn jemand sagt, dafür bist du viel zu klein, dann sage ich dazu: Jeder kann irgendwo den Anfang machen!“ Mit diesem kraftvollen Song und seiner mutmachenden Message, dass wir alle es an jedem einzelnen Tag in der Hand haben, wie wir miteinander leben wollen, ist die Grundschule Thomas Müntzer in Limbach-Oberfrohna am Freitag (15. August) ins Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SoR-SmC) aufgenommen worden.

Mit einem stimmgewaltigen, fröhlichen, couragierten Programm, bei dem gesungen, getanzt, gerappt und gelacht wurde, feierten die rund 170 Kinder mit ihren Lehrer*innen und der Schulleiterin den Startschuss als Courage-Schule. Mit dabei waren gleich zwei Paten: Special Olympics Sportlerin Frances Kessner und Stadtmaskottchen Limbo. Für die Leichtathletin war es sozusagen ein Heimspiel – sie war als Schülerin selbst auf der Grundschule Thomas Müntzer, wie sie zur Aufnahmefeier berichtete. Beide Paten wollen nun regelmäßig in der Grundschule im Ortsteil Rußdorf vorbeikommen, um gemeinsam Projekttage zu gestalten sowie die Arbeit der Courage AG mitzuverfolgen.

Die Gruppe aus Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse hat sich nach dem Regionaltreffen der Courage-Schulen für Westsachsen im Herbst letzten Jahres zusammengefunden, nachdem sie bei einem Zirkus-Workshop ordentlich Mut gefasst hatten. Nun trifft sich die AG regelmäßig und hat bereits erste Ideen geschmiedet, wie Schulsozialarbeiterin Nicole Semper berichtet. Gemeinsam mit Schulleiterin Cornelia Etzold hat sie Schritt für Schritt mit viel Engagement dafür gesorgt, dass sich die Rußdorfer Grundschule auf den Weg ins Courage-Netzwerk gemacht hat.

Zur Übergabe des Schildes durch SoR-SmC-Landeskoordinatorin Marlene Jakob und Regionalkoordinatorin Claudia Drescher-Kriegsmann waren außerdem der Oberbürgermeister von Limbach-Oberfrohna, Gerd Härtig, sowie Vertreter*innen aus Stadtverwaltung, Landesamt für Schule und Bildung, des Schulfördervereins und der Elternschaft dabei. Nach dem offiziellen Teil am Morgen wurde es dann sportlich: Mit dem Schulsportevent Trixitt konnten die Schülerinnen und Schüler gleich testen, was es heißt couragiert und fair zu sein. Statt gegeneinander anzutreten, ging es beim sportlich sein ums Miteinander. Damit wird die Grundschule Thomas Müntzer ihrem Titel als „Bewegte Schule“ nun also in jeder Hinsicht gerecht: Mit einer sportlichen Patin und einer so sportlichen Aufnahme ins Courage-Netzwerk kann es jetzt so richtig los gehen!

Die Rußdorfer Grundschule ist damit bereits die zweite Grundschule der Region, die in diesem Jahr ins Netzwerk aufgenommen wurde. Ende April wurde bereits die DPFA-Regenbogen-Grundschule „Carl Friedrich Benz“ in Zwickau-Eckersbach als erste Grundschule in Westsachsen Mitglied im Netzwerk. Sachsenweit sind es damit nun 130 Schulen, die zum bundesweit größten Schulnetzwerk mit derzeit mehr als 4500 Schulen gehören.

Europäisches Gymnasium Waldenburg feiert 20 Jahre Schule mit Courage

Montag
17 Jun
2024

Heute vor 20 Jahren wurde das Europäische Gymnasium Waldenburg ganz offiziell in das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage aufgenommen. Seitdem ist viel passiert, seitdem hat sich viel verändert. Die Schüler*innen und auch ein Teil der Lehrkräfte von damals sind nicht mehr an der Schule – eine neue Generation muss den Titel mit Leben füllen, für den sich am 17. Juni 2004 mehr als 70 Prozent der damaligen Schulgemeinschaft ausgesprochen haben.

Auf den Regional- und Landestreffen des Courage-Netzwerks war und ist die Waldenburger Schule regelmäßig mit einer Abordnung vertreten. Damit der Titel darüber hinaus für alle Schüler*innen des Gymnasiums mehr ist als ein Schild an der Schultür, hatte eine engagierte Lehrerin gemeinsam mit der Schülersprecherin Ende Mai einen vielfältigen Courage-Projekttag auf die Beine gestellt. Es ging sportlich zu und auch musikalisch. Im Schulhaus waren lautstarke Trommeln zu hören, ebenso aufrüttelnde Songs wie „Zombie“ oder „We are the world“.

Man könnte sich künstlerisch einbringen, eine digitale Schnitzeljagd absolvieren oder sich mit dem großen Thema Europa auseinandersetzen und mit einem EU-Abgeordneten debattieren. Zur Auswahl standen außerdem Sprach-Tandems und Traditionen im internationalen Vergleich, aber auch ein Workshop rund um den Naturschutz oder ein Workshop zu den gemeinsamen Ursprüngen unterschiedlicher Religionen.

Zum Start in das neue Schuljahr soll es nach längerer Pause wieder eine Aktivengruppe geben, um die Themen des Courage-Netzwerks im Schulalltag noch sichtbarer zu machen. Auf der Schulhomepage ist auch ein Bericht zu diesem Aktionstag zu finden.

Alle nicht gekennzeichneten Fotos: Europäisches Gymnasium Waldenburg

Erste Grundschule in Westsachsen ins Courage-Netzwerk aufgenommen!

Dienstag
30 Apr
2024

Unter einem strahlend blauen Himmel standen knapp 200 strahlende Grundschulkinder, dazu ein glücklicher Schulleiter und ein engagierter Pate: Seit Dienstag ist die DPFA-Regenbogen-Grundschule „Carl Friedrich Benz“ in Zwickau-Eckersbach eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Damit ist sie die erste Grundschule in Westsachsen, die diesen Titel trägt. Sachsenweit sind es jetzt 124 Courage-Schulen, sechs davon Grundschulen.

Die Titelverleihung und Übergabe der Plakette war am Nachmittag der krönende Abschluss eines besonderen Tages. Denn vor einem Jahr stimmten die Kinder von Klasse 1 bis 4 darüber ab, ob sie zum Courage-Netzwerk gehören und die Selbstverpflichtung eingehen wollen, sich aktiv gegen Rassismus und für Courage einzusetzen. Um ins Netzwerk aufgenommen zu werden, müssen mindestens 70 Prozent aller Schulmitglieder in einer geheimen Wahl mit Ja stimmen. Knapp 90 Prozent waren im April 2023 klar für diesen Schritt.

„Und jetzt, genau ein Jahr später, haben wir die Abstimmung wiederholt, weil es uns wichtig ist, dass auch die hinzugekommenen Schüler wissen, für was dieser Titel steht – das heutige Ergebnis ist mit 94 Prozent ein klares Signal, dass wir als Schule mutig vorangehen wollen“, sagte Schulleiter Rudolf Bechauf bei der Titelverleihung. „Das Siegel unterstreicht unsere Absicht, jeden Tag mit Respekt, Toleranz und der Bereitschaft, voneinander zu lernen, zu leben. Das Schild an der Tür ist ein wichtiges Signal nach außen. Wichtiger ist jedoch, diese Werte in jedem Klassenzimmer, auf jedem Flur und auf dem Schulhof zu leben.“

„Bildung braucht Haltung. Unser Anspruch ist es, Schule als einen weltoffenen und diskriminierungsfreien Ort zu gestalten“, betonte Catrin Liebold, Geschäftsführende Gesellschafterin der DPFA Akademiegruppe bei der Titelverleihung und zitierte Mahatma Ghandi: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst.“

Klare Worte fand auch der Pate der DPFA-Regenbogen-Grundschule Gunnar Tichy, Redaktionsleiter von Radio Zwickau und Musiker der Zwickauer Band SK5. Der Vater von zwei (inzwischen großen) Kindern, die selbst auf diese Schule gegangen sind, war sofort einverstanden als er gefragt wurde, ob er die Patenschaft übernehmen möchte. Außerdem nahm er sich am Vormittag die Zeit, beim zweiten „Tag der Toleranz“ dabei zu sein. Im Klassenverband starteten die Mädchen und Jungen an diesem Dienstag unterschiedlichste Projektarbeiten rund um die Themen Courage, Toleranz und Vielfalt.

Marlene Jakob, sächsische Landeskoordinatorin von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, übergab gemeinsam mit der Regionalkoordinatorin für Westsachsen, Claudia Drescher-
Kriegsmann vom Verein Alter Gasometer e.V., die offizielle Ernennungsurkunde und die Plakette.

Anschließend besuchten Schüler*innen, Schul- und Geschäftsleitung gemeinsam mit der Regionalkoordinatorin die Gedenkbäume für die Opfer des NSU am Zwickauer Schwanenteich und befestigten selbst gebastelte Kraniche am Gedenkbaum für Mehmet Kubaşik. Er wäre am 1. Mai 58 Jahre alt geworden. Die DPFA Akademiegruppe hatte den Baum im November 2019 gespendet, im Jahr 2022 übernahmen die Zwickauer DPFA-Regenbogen-Schulen die Gedenkpatenschaft, die der Demokratiearbeitsbereich des Gasometers ins Leben gerufen hat.

Viele Wege Festival 2024: Mitmach-Sonntag in der Hauptstraße

Mittwoch
17 Apr
2024

Kugellauf, Einrad und Jonglage mit dem Circus Salto Salcin. Live Performance und 360° Virtual Puppetry mit dem Puppentheater Zwickau. Lötworkshop mit hübschen Bausätzen, mit 1D-Pong ein LED-Game für zwei oder 3D-Druck unter dem Motto „Katzenohren für alle!“ mit dem z-Labor. Das Projekt 46 verwandelt sich in ein Märchenland und direkt davor baut ihr euch mit dem Jugendbereich des Alten Gasometer eine (Mini-)Stadt so, wie sie euch gefällt – das alles und noch viel mehr ist das VIELE WEGE Mitmach-Straßenfest am Sonntag, 28. April von 14 bis 18 Uhr in der Zwickauer Hauptstraße!!

Geht mit dem Puppentheater Zwickau auf einen besonderen Stadtrundgang mit dem Stadthörspiel – leiht euch dafür am Stand des Gasometers (gegenüber Projekt 46) einen MP3-Player aus und entdeckt „Zwickaus Geheimnis“ oder taucht ein in „ZwischenWelten“. Oder ihr bleibt in der Hauptstraße und lasst euch auf das Ein-Personen-Theaterstück „Lambe Lambe“ oder die Mini-Bühne des Puppentheaters (14 Uhr, 15.30 Uhr und 17 Uhr) ein. Ihr habt keine Ahnung, was Virtual Puppetry ist? Dann nichts wie rein ins Projekt 46 und die VR-Brille aufgesetzt! Das z-Labor stattet euch ebenfalls im Projekt 46 aus, allerdings mit Katzenohren aus dem 3D-Drucker.

Lasst euch vom Mehrgenerationenhaus des SOS Kinderdorfs in bunte Fantasiewesen verwandeln und stoppt dann am Fotopoint „Gib Kindern Flügel“ vor der Galerie der Freunde Aktueller Kunst – wo es in den Räumen des Kunstvereins übrigens für die „Großen“ auch noch eine spannende Videoprojektion zu sehen gibt und Kunstkataloge zum Mitnehmen für alle.

Alle Mitmach-Angebote sind kostenfrei

Am Eingang zur Hauptstraße / Ecke Schumannplatz baut die Westsächsische Hochschule Zwickau eine Mini-Forscherstation auf. Dort könnt ihr euch in der Welt der Wissenschaft verlieren, während eure Eltern und Großeltern sich Zukunftsmusik um die Ohren wehen lassen. Eine Künstler*innen-Initiative aus Dresden macht ab 15 Uhr mit Fragen, Songs und anderen Beiträgen Mut, der Demokratie in Sachsen zur Seite zu stehen.

Wenn ihr erstmal eine Stärkung braucht, stoppt am Projekt 46 oder im Bistro HIL, wo jeweils verschiedene Leckereien auf euch warten, schnappt euch ein italienisches Eis am Eiswagen oder backt euch gleich selbst eine Waffel am DIY-Waffelstand des Freiraum Kultur e.V. Ihr dürft und ihr sollt ausdrücklich einfach mal machen! Der Bauch ist voll, ihr braucht eine Pause? Lasst in unserer Chill Area einfach kurz alle Fünfe gerade sein!

Doch lieber noch ein bisschen bewegen oder zumindest die Hände etwas gehen lassen? Dann seid ihr am Stand der DPFA Regenbogen-Schulen genau richtig, beim Leitergolf oder beim Basteln von Sonnenschirmen. Mit der Ortsgruppe Zwickau des Origami Deutschland e.V. verwandelt ihr ein Blatt Papier in kleine Kunstwerke und direkt nebenan könnt ihr mit dem KIB Zwickau kreativ sein und spielen. Übrigens: Alle Mitmach-Angebote an diesem Sonntagnachmittag sind kostenfrei.

Hier ist was los! Straßenmusik, Theater und Zirkus!

Weil ein Straßenfest ohne Straßenmusik nur halb so gut ist, haben wir die Zwickauer Band Bunte Hunde eingeladen, uns den Sonntag musikalisch zu versüßen. In charmant-wortgewandten Songs bringen die Herren klangvolle Poesie auf die (Haupt-)Straße. Bei der Jam Session International mischen sich unterschiedlichste musikalische Einflüsse zu einem bunten Klangteppich, der garantiert zu rhythmischen Zuckungen führt. Beide Bands sind zwischen 14 und 18 Uhr an wechselnden Orten in der Hauptstraße zu hören.

Die Zwickauer Papageien – eine Kooperation der DPFA-Regenbogen-Schulen Zwickau und des Jugendblasorchesters Zwickau e.V. – zeigen zwischen 16 und 16.30 Uhr (etwa auf Höhe des Friseurgeschäfts in der Hauptstraße 49), wie viel Freude Blasmusik macht. Den Circus Salto Saracin erlebt ihr bei insgesamt drei Performances (ca. 14.15 Uhr, 15.15 Uhr und 17.15 Uhr) an der Ecke Hauptstraße / Rosengässchen (vor Fielmann) – und jederzeit dazwischen, wenn ihr selbst ordentlich Zirkus veranstalten wollt! Schaut den jungen Artist*innen bei ihrer Luftakrobatik zu und probiert selbst mal aus, wie lange ihr auf einer Kugel laufen könnt.

Und: Laut sein dürft ihr an diesem Sonntagnachmittag und mitten auf der Hauptstraße auch tanzen! Wer‘s ruhiger mag, geht einfach 14 Uhr zur deutsch-ukrainischen Kinderlesung in die Crêperie. Klingt nach Spaß? Das wollen wir doch stark hoffen!

Vor Ort findet ihr Aushänge, wann wo was läuft – aber vielleicht lasst ihr euch auch einfach entspannt durch die Hauptstraße treiben!

Ein großes DANKESCHÖN an dieser Stelle schon einmal an alle engagiert mitwirkenden Menschen und die Läden der Hauptstraße, die uns mit Strom versorgen!!

Poetry Slam bei Günes Döner ab 18.30 Uhr

Ihr habt noch immer nicht genug und seid so neugierig, euch auch noch auf eine Reihe nachhaltiger Verse einzulassen?!

Taucht ein in die Welt nachhaltiger Stadtkonzepte durch die Kraft der Poesie! Erfahrt, wie talentierte Dichter*innen die Vielfalt urbanen Lebens in beeindruckenden Versen einfangen. Genießt köstliche Speisen und Getränke inmitten kreativer Energie. Seid Teil einer Bewegung, die die Zukunft gestaltet, und lasst euch von den Träumen einer nachhaltigen Stadt inspirieren… und beobachtet einfach, wie dumm die Gäste schauen, wenn sie auf der Suche nach etwas Essbarem völlig unverhofft mitten hinein in einen Poetry Slam stolpern. Ist das nicht auch irgendwie Stadtentwicklung?!

Viele Wege Festival 2024: Das Programm steht!

Donnerstag
04 Apr
2024

Straßenfeste, Musik, Lesungen, Kinderkino oder Theater für Groß und Klein. Tanz für Alt und Jung. Diskussionen über das Leben und die Zukunft in unserer Stadt. Das alles bietet das VIELE WEGE Festival in seiner zweiten Auflage vom 25. April bis 1. Mai 2024 in Zwickau – vieles davon bei freiem Eintritt. Ein buntes, kulturpolitisches Festival mit einer klaren Message: Für ein visionäres, entspanntes und lächelndes Zwickau, das alle mitgestalten können.

Highlights mit Sebastian Krumbiegel, Dirk Oschmann und einem visionären Stadtgespräch

Ein Highlight ist das Hinterhof-Konzert mit Sebastian Krumbiegel am Montagabend (29. April) auf dem Gelände der neu sanierten Villa Falck (Gründerzentrum in der Äußeren Schneeberger Straße 35). Die Lesung und Diskussion mit Dirk Oschmann zu seinem Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ greift eine längst überfällige Debatte auf. Gemeinsam mit Frank Richter, dem ehemaligen Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, geht der Autor am Freitagabend (26. April) im Alten Gasometer der Frage nach, was die Definition des Ostens als Abweichung von der Norm mit der Gesellschaft macht.

Am Samstagnachmittag (27. April) steht das zweite Stadtgespräch unter der Überschrift „Visionäres Zwickau?!“ an. Was braucht Zwickau, um nicht nur junge oder sich abgehängt fühlende Menschen, sondern auch ein positives Image zurückzugewinnen? Nach einem wissenschaftlichen Input von Prof. Dr. Udo Rudolph (Professur für Allgemeine und Biopsychologie an der TU Chemnitz) geht es u.a. im Gespräch mit Oberbürgermeisterin Constance Arndt und dem Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau Prof. Dr.-Ing. Stephan Kassel um Fakten, aber auch um gefühlte Wahrheiten. Und das alles an einem besonderen Ort: dem Schüler-Lab der WHZ (ehemals Commerzbank).

Straßenfeste und Begegnung

Wer feiern mag, ist zum Mitmach-Straßenfest am Sonntag (28. April) genau richtig oder aber zur inzwischen dritten Auflage von Tanz(t) in dem Mai am Dienstag (30. April) mit einer vielfältigen Mischung aus Livemusik und DJ-Sets. Das Motto: einfach mal machen, fröhlich und ausgelassen sein, auf der Straße tanzen und die sonst so still gewordene Zwickauer Hauptstraße mit Leben füllen.

Das komplette Programm gibt’s auf unserer Webseite und auf der Viele Wege Festival Webseite.

Wir freuen uns auf ein buntes Zwickau, dass gemeinsam mit uns neue Wege geht!

Zum Hintergrund

Alle Programmpunkte – egal ob Kinderkino, Lesung, Theater oder Diskussion – haben den Anspruch, gesellschaftspolitisch relevante Fragen aufzugreifen und zum Nachdenken oder ins Gespräch kommen anzuregen. Gemeinsam sollen verschiedene (viele) Wege erkundet werden, wie das städtische Leben in Zwickau aussehen könnte. Mit niedrigschwelligen Angeboten soll damit auch eine Übersetzungsleistung politischer und gesellschaftlicher Diskurse sowie Transformationsprozesse aus Großstädten vollzogen werden, die vor allem die Bedürfnisse jüngerer Menschen ernst nimmt und ihnen eine Plattform bietet.

Das Festival fördert nicht nur den Austausch zwischen den Künstler*innen und den Menschen vor Ort, sondern setzt sich auch aktiv für die Sichtbarmachung von Themen ein, die in der Gesellschaft oft übersehen werden. Das VIELE WEGE Festival versteht sich als kulturpolitisches Statement, das die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion betont und zeigt, wie Kunst und Kultur als Mittel zur Förderung eines gemeinschaftlichen Verständnisses und zur Überwindung von Barrieren dienen können. Das VIELE WEGE Festival ist somit mehr als nur eine Veranstaltung; es ist eine Bewegung. Gemeinsam wollen wir durch die Kraft der Kultur Brücken bauen und einen Dialog zwischen verschiedenen sozialen Gruppen fördern.

Courage-Netzwerk mit Schulbesuchen ins neue Jahr gestartet

Mittwoch
31 Jan
2024

Das neue Jahr ging für die SoR-Regionalkoordination Westsachsen gut los: Im Kalender für Januar standen gleich mehrere Schulbesuche. Das Europäische Gymnasium Waldenburg ist seit fast 20 Jahren Teil des Netzwerks Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SoR-SmC). Im Juni kurz vor Ende des Schuljahres steht das Jubiläum an. Beim Schulbesuch in der zweiten Januarwoche erfuhr Regionalkoordinatorin Claudia Drescher-Kriegsmann, was es alles Neues an der Schule gibt. Gemeinsam mit Schülersprecherin Emily und Schulassistentin Heike Siegemund besprachen wir Ideen für die Ausgestaltung des 20-Jährigen.

Noch mitten im Aufnahmeprozess sind die DPFA-Schulen Zwickau. Auch hier gibt es erfreuliche Neuigkeiten zu vermelden: An der Grundschule im Zwickauer Stadtteil Eckersbach steht nach der erfolgreichen Abstimmung im letzten Mai nun die Titelverleihung ins Haus. Voraussichtlich Ende April 2024 ist es endlich so weit und wir können offiziell die allererste Grundschule in der Region Westsachsen im Courage-Netzwerk begrüßen! „Da freue ich mich jetzt schon drauf. Zumal auch die weiteren drei Schularten unter dem Dach der DPFA in Zwickau ihren Weg ins Netzwerk weiter vorantreiben“, meint Regionalkoordinatorin Claudia. Ein konkreter Termin für die Abstimmung an Oberschule, Gymnasium und Berufsfachschule steht zwar noch nicht fest, aber die ersten Schritte sind gemacht.

Eine weitere Grundschule steht schon in den Startlöchern: Die Thomas-Müntzer-Grundschule in Limbach-Oberfrohna hat im Rahmen eines tollen Projekttages Mitte November 2023 die Abstimmung erfolgreich absolviert und ist damit ebenfalls auf dem Weg ins Netzwerk. Bei ihrem Schulbesuch Mitte Januar erfuhr die Regionalkoordinatorin mehr über den Courage-Tag an der Grundschule im Ortsteil Rußdorf – im Klassenverband bearbeiteten die Schüler*innen Aufgabenstellungen rund um Courage, Stärke und Mut, lernten in Rollenspielen Streitigkeiten zu schlichten und sich bei Vorurteilen und Ausgrenzung zu positionieren. „Praktisch und spielerisch haben wir uns mit dem Thema Zivilcourage beschäftigt und an diesem Projekttag die Abstimmung durchgeführt“, erzählt Schulsozialarbeiterin Nicole Semper. Nun läuft die Suche nach einer Patin oder einem Paten und die Vorbereitung der Titelverleihung.

Eine Woche später besuchte die Regionalkoordination gleich noch eine weitere Schule in Limbach-Oberfrohna für eine Projektvorstellung: Das Freie Evangelische Limbacher Schulzentrum interessiert sich ebenfalls für das Courage-Netzwerk.

Termine für Regional- und Landestreffen stehen fest!

Im Februar und März stehen dann Schulbesuche im Vogtlandkreis im Kalender und die ersten Vorbereitungen für das Regionaltreffen Westsachsen. Der Termin steht bereits: Am Mittwoch, 18. September kommen wir wieder im Alten Gasometer zusammen. Also schon mal den Termin fett im Kalender markieren und auch den 14. Juni 2024 freihalten! Dann steht das Landestreffen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage an. Dieses Mal sehen wir uns im Dresdner Hygienemuseum.

Ihr wollt mehr über das Courage-Netzwerk erfahren? Dann schaut gern mal HIER vorbei.

Novembertage 2023: Erinnern, Gedenken und Zusammenkommen in Zwickau

Montag
16 Okt
2023

Novembertage 2023: Erinnern, Gedenken und Zusammenkommen in Zwickau 51

Rund um den schicksalhaften und geschichtsträchtigen Monat November blicken wir zurück in die Historie unseres Landes und der Stadt Zwickau. Reichspogromnacht, friedliche Revolution und die (Selbst-) Enttarnung des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sind Ereignisse, mit denen wir uns auseinandersetzen wollen und müssen.

Oder anders ausgedrückt: Nationalsozialismus und Menschenfeindlichkeit damals wie heute, DDR-Unrecht, aber auch der Mut der Menschen, sich dagegen aufzulehnen für Werte, die für nachfolgende Generationen inzwischen selbstverständlich sind oder es sein sollten. Wir wollen daher vom 19. Oktober bis 1. Dezember 2023 bei mehr als 30 Veranstaltungen nicht nur in die Vergangenheit schauen, sondern auch das Leben in Gegenwart und Zukunft gestalten.

Das vollständige Programm der Novembertage 2023 gibt es in der Programmübersicht und HIER: Programm – NOVEMBERTAGE 2023

Die Novembertage 2023 bieten erneut eine Vielzahl von Formaten: Ausstellungen, Konzerte, Diskussionsrunden, Schulkino oder Lesungen, überall geht es darum, miteinander ins Gespräch zu kommen, zu lernen und Dinge für die Zukunft mitzunehmen. In Zusammenarbeit mit dem Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region, der Stadtverwaltung Zwickau sowie vielfältigen Partnern der Stadtgesellschaft spannen die Novembertage 2023 den Bogen von einem antirassistischen Fußballturnier für Kinder und Jugendliche, über Konzerte von Pöbel MC und ZSK bis hin zu einer Lesung mit Hendrik Bolz aus seinem Buch „Die Nullerjahre“. Mit Dr. Martin Böttger, engagierter Zwickauer Kommunalpolitiker und ehemaliger Leiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz, blicken wir zurück auf ein bewegtes Leben.

Die Novembertage 2023 beginnen am 19. Oktober mit einem Vortrag zum NSU-Komplex im Projekt 46 und der Frage, warum es in diesem Jahr am 4. November, dem Jahrestag des Auffliegens der rechtsextremen Terrorzelle, eine Demonstration im erzgebirgischen Johanngeorgenstadt geben wird. Die Ausstellung Damit solche Taten aufhören“ im Projekt 46 macht die Stimmen von Betroffenen des NSU-Terrors ab 26. Oktober hör- und sichtbar.

Der Bürger*innendialog zum NSU-Komplex wird im Rahmen der diesjährigen Novembertage fortgeführt. Gemeinsam wollen wir am 15. November schauen, was seit letztem Jahr in Zwickau geschah und wie der aktuelle Stand rund um ein Dokumentationszentrum auf Landesebene ist. Auch der Thementag „If the kids are united against racism“ des Vereins Roter Baum e.V. steht in diesem Jahr im Zeichen der Aufarbeitung des rechten NSU-Terrors – jetzt an mehreren Tagen vom 28. Oktober bis 4. November mit Soccer-Turnier, Konzert und Diskussion der Machbarkeitsstudie des RAA Sachsen e.V.

Das Gedenken an geschichtsträchtigen Orten der Stadt Zwickau wird ebenfalls nicht fehlen: Am 4. November ist eine Gedenkveranstaltung an den Gedenkbäumen am Schwanenteich geplant, organisiert von Akteuren der Zwickauer Zivilgesellschaft. Am Marienplatz ist in der Zeit von 11 bis 16 Uhr unter der Überschrift „The Arriver – Diese Stadt ist nicht… Teil II“ eine Kunstperformance geplant. Am Abend dieses Tages liest das Theater Plauen-Zwickau „Gegen das Schweigen“ an – mit einer musikalischen Lesung nach Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek werden Theatermacher*innen im Gewandhaus Zwickau der Sprachlosigkeit zur Rede verhelfen.

Auch an die Pogromnacht am 9. November 1938 wird selbstverständlich erinnert: Mit einer Kranzniederlegung auf dem Jüdischen Friedhof und am Georgenplatz, an dem sich einst das Polizeipräsidium befand. Im Anschluss putzen engagierte Bürgerinnen und Bürger die Stolpersteine auf Zwickaus Straßen.

Bei einem Schulkino am 15. November im Astoria Filmpalast nähern wir uns dem Leben jüdischer Menschen im Ausnahmezustand während der Zeit des Nationalsozialismus: „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“ erzählt eindrücklich, wie sich junge Jüdinnen und Juden trotz der ständigen Gefahr für Leib und Leben organisierten. Dieser Film zeigt, dass es auch im größten Terror Menschen gibt, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen und sich gegen Totalitarismus und Diktatur wehren. Auch das Mondstaubtheater Zwickau beschäftigt sich in einem Theaterstück der etwas anderen Art mit diesem Thema – und gedenkt dafür am 26. November in „Jubiläum – eine Geisterstunde“ der Jubiläen der Liebe und des Hasses.

Bei einer Lesung in der Fußballfan-Kneipe „Alois“ am Neumarkt begeben wir uns am 7. November gemeinsam mit der Schauspielerin Elisa Ueberschär – von 2013 bis 2015 Ensemblemitglied des Theaters Plauen-Zwickau – auf Spurensuche: Wie viel „DDR-Mentalität“ steckt eigentlich heute noch in der Wendegeneration? Sie verknüpft die Worte der DDR-Autorin Brigitte Reimann und deren unvollendeten Roman „Franziska Linkerhand“ mit persönlichen Gedanken und schlägt so die Brücke ins Heute.

Zudem beteiligt sich das Theater Plauen-Zwickau mit zwei Vorstellungen: Nach dem Roman „Über Menschen“ von Juli Zeh wird das Publikum in ein kleines brandenburgisches Dorf entführt, in dem nichts so ist wie es auf den ersten Blick scheint – am allerwenigsten der Dorf-Nazi. Erstmals ist auch das Robert-Schumann-Haus Zwickau mit einer Veranstaltung bei den Novembertagen dabei. In Gedenken an zwei hingerichtete Revolutionäre des Jahres 1848 spielt Thomas Synofzik bei einem Mittagskonzert am 9. November Werke von Alfred Julius Becher, dazu werden Auszüge aus Briefen Robert Blums gelesen.

Zeitzeugengespräche, Diskussionsrunden zum Ukraine-Krieg oder zum aktuellen Demonstrationsgeschehen sowie ein Workshop der Volkshochschule Zwickau, in dem man lernt mit Stammtischparolen umzugehen, ergänzen das diesjährige Programm der Novembertage. Neben Veranstaltungen in der Stadt Zwickau stehen auch Veranstaltungen in Lichtenstein und Werdau auf dem Programm.

Ihren Abschluss finden die Novembertage 2023 am 1. Dezember mit einem Konzert von ZSK im Alten Gasometer.