Novembertage 2023: Erinnern, Gedenken und Zusammenkommen in Zwickau

Montag
16 Okt
2023

Novembertage 2023: Erinnern, Gedenken und Zusammenkommen in Zwickau 1

Rund um den schicksalhaften und geschichtsträchtigen Monat November blicken wir zurück in die Historie unseres Landes und der Stadt Zwickau. Reichspogromnacht, friedliche Revolution und die (Selbst-) Enttarnung des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) sind Ereignisse, mit denen wir uns auseinandersetzen wollen und müssen.

Oder anders ausgedrückt: Nationalsozialismus und Menschenfeindlichkeit damals wie heute, DDR-Unrecht, aber auch der Mut der Menschen, sich dagegen aufzulehnen für Werte, die für nachfolgende Generationen inzwischen selbstverständlich sind oder es sein sollten. Wir wollen daher vom 19. Oktober bis 1. Dezember 2023 bei mehr als 30 Veranstaltungen nicht nur in die Vergangenheit schauen, sondern auch das Leben in Gegenwart und Zukunft gestalten.

Das vollständige Programm der Novembertage 2023 gibt es in der Programmübersicht und HIER: Programm – NOVEMBERTAGE 2023

Die Novembertage 2023 bieten erneut eine Vielzahl von Formaten: Ausstellungen, Konzerte, Diskussionsrunden, Schulkino oder Lesungen, überall geht es darum, miteinander ins Gespräch zu kommen, zu lernen und Dinge für die Zukunft mitzunehmen. In Zusammenarbeit mit dem Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region, der Stadtverwaltung Zwickau sowie vielfältigen Partnern der Stadtgesellschaft spannen die Novembertage 2023 den Bogen von einem antirassistischen Fußballturnier für Kinder und Jugendliche, über Konzerte von Pöbel MC und ZSK bis hin zu einer Lesung mit Hendrik Bolz aus seinem Buch „Die Nullerjahre“. Mit Dr. Martin Böttger, engagierter Zwickauer Kommunalpolitiker und ehemaliger Leiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz, blicken wir zurück auf ein bewegtes Leben.

Die Novembertage 2023 beginnen am 19. Oktober mit einem Vortrag zum NSU-Komplex im Projekt 46 und der Frage, warum es in diesem Jahr am 4. November, dem Jahrestag des Auffliegens der rechtsextremen Terrorzelle, eine Demonstration im erzgebirgischen Johanngeorgenstadt geben wird. Die Ausstellung Damit solche Taten aufhören“ im Projekt 46 macht die Stimmen von Betroffenen des NSU-Terrors ab 26. Oktober hör- und sichtbar.

Der Bürger*innendialog zum NSU-Komplex wird im Rahmen der diesjährigen Novembertage fortgeführt. Gemeinsam wollen wir am 15. November schauen, was seit letztem Jahr in Zwickau geschah und wie der aktuelle Stand rund um ein Dokumentationszentrum auf Landesebene ist. Auch der Thementag „If the kids are united against racism“ des Vereins Roter Baum e.V. steht in diesem Jahr im Zeichen der Aufarbeitung des rechten NSU-Terrors – jetzt an mehreren Tagen vom 28. Oktober bis 4. November mit Soccer-Turnier, Konzert und Diskussion der Machbarkeitsstudie des RAA Sachsen e.V.

Das Gedenken an geschichtsträchtigen Orten der Stadt Zwickau wird ebenfalls nicht fehlen: Am 4. November ist eine Gedenkveranstaltung an den Gedenkbäumen am Schwanenteich geplant, organisiert von Akteuren der Zwickauer Zivilgesellschaft. Am Marienplatz ist in der Zeit von 11 bis 16 Uhr unter der Überschrift „The Arriver – Diese Stadt ist nicht… Teil II“ eine Kunstperformance geplant. Am Abend dieses Tages liest das Theater Plauen-Zwickau „Gegen das Schweigen“ an – mit einer musikalischen Lesung nach Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek werden Theatermacher*innen im Gewandhaus Zwickau der Sprachlosigkeit zur Rede verhelfen.

Auch an die Pogromnacht am 9. November 1938 wird selbstverständlich erinnert: Mit einer Kranzniederlegung auf dem Jüdischen Friedhof und am Georgenplatz, an dem sich einst das Polizeipräsidium befand. Im Anschluss putzen engagierte Bürgerinnen und Bürger die Stolpersteine auf Zwickaus Straßen.

Bei einem Schulkino am 15. November im Astoria Filmpalast nähern wir uns dem Leben jüdischer Menschen im Ausnahmezustand während der Zeit des Nationalsozialismus: „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“ erzählt eindrücklich, wie sich junge Jüdinnen und Juden trotz der ständigen Gefahr für Leib und Leben organisierten. Dieser Film zeigt, dass es auch im größten Terror Menschen gibt, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen und sich gegen Totalitarismus und Diktatur wehren. Auch das Mondstaubtheater Zwickau beschäftigt sich in einem Theaterstück der etwas anderen Art mit diesem Thema – und gedenkt dafür am 26. November in „Jubiläum – eine Geisterstunde“ der Jubiläen der Liebe und des Hasses.

Bei einer Lesung in der Fußballfan-Kneipe „Alois“ am Neumarkt begeben wir uns am 7. November gemeinsam mit der Schauspielerin Elisa Ueberschär – von 2013 bis 2015 Ensemblemitglied des Theaters Plauen-Zwickau – auf Spurensuche: Wie viel „DDR-Mentalität“ steckt eigentlich heute noch in der Wendegeneration? Sie verknüpft die Worte der DDR-Autorin Brigitte Reimann und deren unvollendeten Roman „Franziska Linkerhand“ mit persönlichen Gedanken und schlägt so die Brücke ins Heute.

Zudem beteiligt sich das Theater Plauen-Zwickau mit zwei Vorstellungen: Nach dem Roman „Über Menschen“ von Juli Zeh wird das Publikum in ein kleines brandenburgisches Dorf entführt, in dem nichts so ist wie es auf den ersten Blick scheint – am allerwenigsten der Dorf-Nazi. Erstmals ist auch das Robert-Schumann-Haus Zwickau mit einer Veranstaltung bei den Novembertagen dabei. In Gedenken an zwei hingerichtete Revolutionäre des Jahres 1848 spielt Thomas Synofzik bei einem Mittagskonzert am 9. November Werke von Alfred Julius Becher, dazu werden Auszüge aus Briefen Robert Blums gelesen.

Zeitzeugengespräche, Diskussionsrunden zum Ukraine-Krieg oder zum aktuellen Demonstrationsgeschehen sowie ein Workshop der Volkshochschule Zwickau, in dem man lernt mit Stammtischparolen umzugehen, ergänzen das diesjährige Programm der Novembertage. Neben Veranstaltungen in der Stadt Zwickau stehen auch Veranstaltungen in Lichtenstein und Werdau auf dem Programm.

Ihren Abschluss finden die Novembertage 2023 am 1. Dezember mit einem Konzert von ZSK im Alten Gasometer.

Sebastian Krumbiegel bei den Novembertagen

Freitag
25 Nov
2022

Ein Mann am Klavier…ein Sänger…nachdenklich, kritisch, humorvoll und schmissig, eine unnachahmliche Mixtur aus Lied, Chanson, Pop. Überraschend und doch unverkennbar Sebastian Krumbiegel. In seinem Soloprogramm spielt und singt Sebastian Krumbiegel eigene, bekannte und unbekannte Songs. Mit Interpretationen von Liedern befreundeter und / oder bewunderter Künstler wie etwa Udo Lindenberg. Nebenbei erzählt er aus seiner Buch-Biographie, zieht eine Zwischenbilanz seines Lebens und verknüpft sie mit zeitgeschichtlichen Ereignissen. So lernen wir ihn aus mehreren Perspektiven kennen: als Popstar und Musiker, als Zweifler und sozial Engagierten. Bereits in der Pause gab es Autogramme, Fotos, LPs, CD’s und Gespräche mit den Gästen.

Das war ein schöner langer und sehr individueller „Lieder-Geschichten und Anekdoten“-Abend im Alten Gasometer, mit einem gut gelaunten Künstler und einem gut gelaunten mitsingenden Publikum.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Novembertage.

Veranstalter: Alter Gasometer e.V.

Theater: Die letzten Tage der Sophie Scholl

Donnerstag
24 Nov
2022

Eine etwas andere Schulveranstaltung im Rahmen der Novembertage – im Mittelpunkt Sophie Scholl! In einer Szenischen Lesung trafen Sophie Scholl un der Gestapo-Ermittler Robert Mohr aufeinander. Gelesen und verkörpert wurden dabei die Original-Verhör-Protokolle von 1943.

Eine junge Frau steht ein für ihre Ideale, in einer Gesellschaft , in der Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist. Zusammen mit ihrem Bruder Hans Scholl und weiteren jungen Menschen gehörte sie der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ in München an. Sophie und Hans Scholl verteilen im Februar 1943 in der Münchner Universität Flugblätter gegen das Nazi-Regime und werden dabei erwischt und verhaftet. Im Wittelsbacher Palais wird die junge Studentin Sophie gefangen gehalten und verhört – von Robert Mohr, Sonderermittler der Gestapo. Ein Katz- und Maus-Spiel beginnt, in dem die beiden um ihre jeweilige Wahrheit ringen.

Regie: Jens Heuwinkel
Veranstalter: Pro Cognita e.V.

Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Besetzter Traum – Film und Gespräch zur Wendezeit in Zwickau

Dienstag
09 Nov
2021

Pünktlich zum 32. Jahrestag des Mauerfalls wurde der Film „Besetzer Traum“ im Rahmen der Zwickauer Novembertage im Saal des Alten Gasometers gezeigt. Zwickau in Sachsen nach der Wende: Die Kamera begleitete knapp zwei Jahre lang eine Gruppe von Zwickauer Bürger*innen, die für die Freiheit auf die Straße gegangen waren.

Das Besondere: Sowohl der Regisseur Robert Krieg, als auch fünf der damaligen Protagonist*innen waren am Abend anwesend.

Die Leistung des Filmes besteht vor allem darin, dass Menschen mit ihren unmittelbaren Empfindungen und Gedanken zur Wendezeit, die sie damals hatten, zu Wort kommen. Über 30 Jahre später mögen diese mitunter anders aussehen, sind durch all die Jahre und Erlebnisse verblasst oder neu erzählt. Beispiele, wie ein unangemeldeter Besuch beim damaligen Oberbürgermeister, verdeutlichen, wie die Menschen für die Erhaltung ihrer Ideale und gegen den Ausverkauf ihrer Region kämpften. Laut Regisseur Robert Krieg war dies auch das Spannende: Ein Besuch mit Kamerateam und drei Aktivist*innen, die den Oberbürgermeister zur Rede stellen, das wäre so in den alten Bundesländern nicht möglich gewesen. Bereichert wurde der Abend durch bisher unveröffentlichtes Fotomaterial in Schwarz/Weiss, das während der Dreharbeiten entstanden.

Wir danken besonders den anwesenden Protagonist*innen von damals, dem Filmemacher Robert Krieg, aber natürlich auch den vielen Gästen, die den Alten Gasometer gefüllt haben!

Veranstalter: Alter Gasometer e.V.

Pressegespräch Novembertage 2020

Donnerstag
01 Okt
2020

Zum Pressegespräch stellten wir das Programm der diesjährigen Novembertage vor. Es waren Vertreter der regionalen Presse gekommen und zeigten großes Interesse an den Inhalten. Trotz Corona-Krise ist das Veranstaltungsangebot reichhaltig und vielfältig geworden.

Rund um den schicksalhaften und geschichtsträchtigen Monat November blicken wir zurück in die Historie unseres Landes und der Stadt Zwickau. Reichspogromnacht, friedliche Revolution und der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) sind Ereignisse, mit denen wir uns auseinandersetzen wollen und müssen. Oder anders gesagt: Nationalsozialismus und Menschenfeindlichkeit damals und heute, DDR-Unrecht, aber auch der Mut der Menschen, sich dagegen aufzulehnen für Werte, die für nachfolgende Generationen inzwischen selbstverständlich sind.

Wir wollen daher nicht nur in die Vergangenheit schauen, sondern auch das Leben in Gegenwart und Zukunft gestalten. Dies tun wir in diesem Jahr mit den verschiedensten Formaten. Mal ernst. Mal locker. Bei Kabarett, Zeitzeugengesprächen, bei Kneipenquiz und Lesungen, bei Projekten der politischen Bildung und Diskussionsrunden, bei Konzerten und Kino. Auch das „klassische“ Gedenken an geschichtsträchtigen Orten der Stadt Zwickau wird nicht fehlen.

Mit dieser Bandbreite an Veranstaltungen und Formaten möchten wir einen lebhaften und modernen Rahmen für alle Generationen und Geschmäcker bieten.
Mit der freundlichen Unterstützung des Landkreises, der Stadt Zwickau, des Landesprogramms Weltoffenes Sachsen, des Bundesprogramms Demokratie Leben und vieler weiterer Partner soll uns dies gelingen!

In diesem Jahr ist es uns zusammen mit unseren Bündnispartnern trotz Corona-Krise gelungen
30 Veranstaltungen (23 im Jahr 2019) auf die Beine zu stellen und somit ein umfassendes Programm zu bieten. Die drei Hauptthemenfelder Reichspogromnacht (8 Veranstaltungen), friedliche Revolution (13 Veranstaltungen) und der Nationalsozialistische Untergrund (3 Veranstaltungen) spiegeln sich jeweils in den Veranstaltungen wieder, so zum Beispiel im „Gedenken zum Jahrestag der Pogromnacht“, in der Schulveranstaltung „30 Jahre Deutsche Einheit – Spuren der Diktatur“ oder beim „Gedenken an die NSU-Opfer“.

Das vollständige Programm finden Sie als Download hier.

Demokratiekonferenz zur Gedenkkultur in Zwickau

Donnerstag
22 Nov
2018

Die jährliche Demokratiekonferenz befasste sich mit dem Gedenken
rund um das Thema NSU. Mehrere Fragen standen im Raum: Soll es ein Gedenken
geben? Wenn ja, wie könnte dieses aussehen? Zu Beginn der Veranstaltung wurde
ein Film einer, zwar nicht repräsentativen aber sehr interessanten, Bürgerumfrage
gezeigt. Der Beitrag wurde vom Zwickauer Jugendbuffet produziert.

Im Anschluss
bat Moderator Ricardo Glaser nacheinander die Podiumsgäste auf die Bühne. Zum Thema
diskutierten Kathrin Köhler (Baubürgermeisterin der Stadt Zwickau), Hannah Zimmermann
(ASA-FF e.V., Projekt Off. Prozess), Prof Dr. Uwe Hirschfeld (Vorsitzender der
sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft zur Auseinandersetzung mit dem
Nationalsozialismus), Jörg Banitz (NSU-Geschichtswerkstatt, Sachverständiger im
NSU Untersuchungsausschuss) sowie Jens Eumann (Freie Presse Journalist und NSU-Prozessbeobachter).

Unstrittig war von Anfang an, ob es ein Gedenken geben
sollte. Sowohl auf dem Podium als auch im Publikum und bei den befragten Bürgern
im Filmbeitrag herrschte hier Einigkeit, dass es ein Gedenken geben soll.
Diskussionswürdiger war die Frage, wie dies aussehen könnte. Hierbei standen
drei Vorschläge im Raum. Zum einen ein zentraler Gedenkort, welcher den Opfern
gerecht wird, zum anderen ein Informationszentrum, in welchem das Thema aufbereitet
und aufgearbeitet wird. Zusätzlich brachte Jörg Banitz noch die Idee ins Spiel,
dass es auch ein mobiles Informationszentrum geben könnte, in Form eines Wohnmobils.
Er betone außerdem, dass durch die Arbeit in der Geschichtswerkstatt erstmal klar
geworden sei, wie stark des NSU in Zwickau vernetzt war. Kathrin Köhler wies außerdem
auf juristische Aspekte des Falls und vor allem das schwierige Zusammenspiel
von Medien, Politik und Gesellschaft hin. Sie verriet, dass die Stadt Zwickau
schon einige Ideen zum Gedenken hat. So soll es einen Gedenkort für die Opfer der
Gewaltverbrechen geben. Wo dieser sein soll und wie dieser aussehen soll ist
noch nicht klar und die Stadt hofft hier auf eine offene Diskussion mit der Zivilgesellschaft,
damit es nichts von oben diktiertes wird. Jens Eumann, der zu der Zeit der
Verbrechen als Journalist in der Region tätig war, wies darauf hin, dass der
Weg, den viele Politiker gehen, zu sagen, dass es kein rechtes Problem gibt,
falsch ist. Hannah Zimmerman betonte, dass man die Ideologie des Rassismus als
Ganzes und auch in seiner institutionellen Form nicht vergessen darf, denn
diese habe letztlich den NSU zu den Morden getrieben. Zudem forderte sie eine
Archivstelle, in der die umfangreichen Informationen zum NSU gesammelt werden.
Außerdem regte sie an, eine App zu entwickeln, um Jugendliche besser anzusprechen.
Professor Hirschfeld erinnerte daran, dass nicht nur Jugendliche erreicht
werden sollten, sondern besonders auch Ältere, denn sie haben letztlich eine
Gesellschaft mit erschaffen, in der diese Vorgänge möglich wurden. Er erläuterte
außerdem, dass man jetzt nicht die Entscheidung Gedenken oder Information treffen,
sondern beides umsetzen sollte.

Das Publikum hatte nach der Podiumsdiskussion die Chance
Fragen zu stellen, was ausgiebig genutzt wurde. Das Thema wurde dabei teils
stark erweitert und die Forderung nach einer verstetigten Jugendarbeit und sowie
die Problematik rechtsradikaler Einstellungen in der Gesellschaft kamen auf den
Tisch. Letzteres heißt, es dürfe nicht vergessen werden, dass es einen
Prozentsatz in der Bevölkerung gibt, welcher die Taten des NSU gar nicht so
schlimm findet. Hier müsse etwas getan werden.

Das Schlusswort hatte Professor Hirschfeld, er appellierte
an alle Engagierten: „Nicht nachlassen!“

 

Eine Veranstaltung im Rahmen
der Novembertage.

Veranstalter: Alter
Gasometer e.V.

„Schlimmer als Knast“ – Jugendwerkhöfe in der DDR

Montag
05 Nov
2018

Gemeinsam mit der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof
Torgau und dem Sächsischen Textilmuseum Crimmitschau fanden im Rahmen der
Novembertage zwei Zeitzeugengespräche mit einem Insassen des geschlossenen
Jugendwerkhofs Torgau statt. Am Vormittag arbeiteten wir mit 40 Schülerinnen
und Schülern aus Crimmitschau und am Abend waren 25 Besucher zu Gast. Die
Ausführungen in Worte zu fassen, ist kaum möglich. Wir sind dankbar für den Mut
zur Aufarbeitung durch Betroffene und ziehen den Hut davor. Ein Thema, welches
in Zukunft noch stärker behandelt werden sollte, da viel zu wenig über das
perfide Umerziehungssystem der DDR für Kinder und Jugendliche bekannt ist.

Diese kleine Doku vermittelt ein Bild:
https://www.youtube.com/watch?v=6RQUGMNxewA

Eine Veranstaltung im Rahmen der Novembertage 2018.

Veranstalter: Gedenkstätte
Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, Sächsisches Industriemuseum Tuchfabrik
Gebrüder Pfau – Crimmitschau und Alter Gasometer e.V.

NSU Geschichtswerkstatt beim “If the Kids are united against racism” – Festival

Samstag
03 Nov
2018

“Zwickau… irgendwas mit NSU” lautete das Motto der
Veranstaltung in diesem Jahr, sodass spannende Workshops und Diskussionen über
die Arbeit der Untersuchungssauschüsse und den zurückliegenden Prozess
stattfanden. Zu Gast waren u.a. Anwälte der Hinterbliebenen der Opfer und die
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau. Die Geschichtswerkstätten aus Chemnitz,
Jena und Zwickau trafen sich im Rahmen dieses Tages und besichtigten gemeinsam
mit der Oberbürgermeisterin Frau Pia Findeiß und Petra Pau die Frühlingsstraße.
Alle sprachen sich für einen festen Bildungsort zu diesem Thema in Zwickau aus.
Zudem wurden die Ausstellungen aller Werkstätten im Rahmen des Festivals
gezeigt.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Novembertage 2018.

Veranstalter: Roter
Baum Zwickau e.V., DGB, Westsächsische Hochschule Zwickau

Pressegespräch zu den Novembertagen 2018

Mittwoch
10 Okt
2018

Zur Ankündigung der 27 Veranstaltungen der Novembertage fand ein Pressegespräch im Alten Gasometer Zwickau statt. Mehrere lokale Medien hatten sich angekündigt und hörten interessiert den Ausführungen der Referenten zu. Matthias Bley, Koordinator Demokratiearbeit, umriss für die Presse den Veranstaltungskomplex und ging auf einige Themen näher ein. Diana Freydank aus dem Jugendbereich beschrieb im Anschluss den anstehenden Comic Workshop “Was ist Gewalt?” und merkte an, dass noch einige Plätze frei sind. Es gibt also noch eine Chance an dem kostenlosen Workshop teilzunehmen. Moderiert wurde das Ganze von Ben Ulke, PR & Marketing des Alten Gasometers.

Novembertage – Erinnern,
Gedenken und Zusammenkommen in Zwickau.  

Bereits im dritten Jahr in Folge finden die
Novembertage in Zwickau statt. Diesmal vom 16.10. bis 22.11.2018. Aufgabe der Veranstaltungsreihe ist es, eine Erinnerungskultur
zu leben. Dabei wird eine große Bandbreite an Veranstaltungen geboten. Von
Vorträgen und Diskussion über Besichtigungen bis hin zu einem thematischen
Kneipenquiz und Kinofilmen. Gesellschaftliche Konflikte stehen dabei im
Mittelpunkt, sowohl die Verbrechen des NSU, als auch Erfahrungen in der DDR
oder ein Blick auf das Thema „Gewalt“.

Das Ganze findet im schicksalshaften und
geschichtsträchtigen Monat November statt und der Blick geht zurück in die
Historie des Landes. Reichspogromnacht, friedliche Revolution und der
Nationalsozialistische Untergrund (NSU) sind Ereignisse, die es auch heute noch
aufzuarbeiten, an deren Inhalte es zu erinnern gilt. Aber es soll nicht nur in
die Vergangenheit geschaut werden, sondern es soll auch das Leben der Gegenwart
und Zukunft gestaltet werden. Es sollen Grundlagen für ein friedliches
Zusammenleben geschaffen werden, es soll sich ausgetauscht werden und Menschen
sollen zusammenkommen. Dies tun die Novembertage in diesem Jahr mit den
verschiedensten Formaten. Zum Beispiel bei einem Länderabend oder dem
Kneipenquiz. Bei Ausstellungen und Gesprächen, Vorträgen und Diskussionsrunden.
Bei Theater, Kino, Lesungen und politischer Bildung. Auch das „klassische“
Gedenken an geschichtsträchtigen Orten der Stadt Zwickau darf nicht fehlen. Mit
dieser Bandbreite an Veranstaltungen und Formaten soll ein lebhafter und
moderner Rahmen für Gedenken, Erinnern und Zusammenkommen im Landkreis Zwickau geboten
werden. Mit der freundlichen Unterstützung des Landkreises, der Stadt Zwickau,
des Landesprogramms Weltoffenes Sachsen, des Bundesprogramms Demokratie Leben und
vieler weiterer Partner soll dies gelingen.

Das Komplette Programm ist unter folgendem Link zu finden: https://issuu.com/altergasometer/docs/2018_novembertage_faltblatt_web

Veranstalter: Alter Gasometer e.V.

Kneipenquiz

Freitag
27 Okt
2017

Was wurde wieder geraten und gequizzt? 15 Teams, 85 Leute
und ein Sieger. Das Kneipenquiz am 26.10.2017 im Gasometer stand unter dem
Motto: „Geschichte“ im Rahmen der Novembertage. Themen wie die Reichspogrome,
die Friedliche Revolution und der NSU wurden durch gewohnt rücksichtsvolle
Moderatoren und den ein oder anderen Besserwisser abgearbeitet. Bei aller
Ernsthaftigkeit der Thematik durfte aber auch gelacht werden.

Worüber wir uns jedoch am meisten freuen ist, dass der
allseits beliebte und begehrte Wanderpokal bei uns im Haus geblieben ist!
Gewonnen hat das Team „JubuJu“. Was übersetzt „Jugendcafè Buze und
Jugendbuffet“ heißt. Schiebung sagen die einen, Wissen sagen die anderen!